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D oncclacr ,
Dunvy:
hauptete immer eine Art von Selbstständigkeit, so dass nach Mal-
vasiais Versicherung anfangs die Meister selbst seine Fertigkeit in
der Erfindung und sein tiiuscheudcs Culorit bewunderten. Allein
sein Verfahren war nur auf Effekt berechnet, er hatte eine unrich-
tige Zeichnung 11ml (lahm: iiberlud er die Gemälde mit Schatten,
um die Umrisse darin zu verbergen. Auch verstand er nicht das
Nackte zu zeichnen und Lanzi will ihm durchaus keine Meister-
schaft zugestehen. Dieser Schriftsteller glaubt, dass Donducci wuhl
viel Einfluss auf die sogenannte Sekte der Iüusteren gehabt habe,
die sich nachher sehr im Venediger Gebiete und fast durch die
ganzeLoinbardei verbreitete.
Duuducci hatte eine grosse Lebendigkeit und seine starken Ge-
gensätze von Licht und Schattenmassen bestechen das Auge. Er
hatte eine ungcmeine Handfertigkeit, so dass ei- in liurzgl- Zeit
grosse Leinwandstücke bemalen konnte. Seine VVei-ke sind in Bo.
logna nicht selten, und darunter Seine früheren im Geschmackc
Parmigianimfs ausgefuhrt. Aus dieser seiner bessern Zeit rühren
mehrere liirclienbilder und Stallieleigeniiilde her. Auch Landschaf-
ten malte er und solche wurden oft fur Carrauci ausgegeben, allein
man unterscheidet den Iilastelletta an dem breiten und dreisten
Vortrage.
Bei vurgerücktem Alter suchte er einen offenen und leichteren
Styl anzunehmen, aber er war darin unglücklich, we_il_ er Ohne
Dunkel nicht schön seyn konnte. Er malte sogar einige seiner
früheren Arbeiten wieder um, wie die zwei Seenen aus dem Le-
ben des heil. Doininicus in der Kirche des Heiligen zu Bologna,
die früher als seine Meisterstücke galten, dann aber zu seinen
schwächsten Erzeugni sen gerechnet wurden.
Am geschiitztesten Waden daher immer seine Werke der ersten lYIa-
nicr, sowohl zu Bologna als in llom. Nach der letzten Stadt kam
er mit Annibale Carracci, welcher dem Iiünstler rieth, innuer nur
Staffcleibililer zu malen, so zufrieden war er mit diesen. Auf ein-
mal verliess er wieder Roiu und kehrte nach Bologna zu grossen
Arbeiten zurück, hatte aber viele Widerwiirtigkeitcn zu kämpfen,
die ihm riethen Convertit zunächst unter den Minoriten, dann un-
ter den Cauonikern der Jesuiten zu werden. Er starb auch im Iilo-
ster, nach Oretti 1655.
Mastelletta hatte nur einen bedeutenden Schüler, den Dorn. Men-
gueci aus Pesaro.
Donßcker, l, s. .1. Negker.
DOIIGCVRGE. S. Denker.
Dünßlit, Franz VEHI dBP, ein niederländischer lYliniaturinalcr,
dessen Fiurillo III. 414 erwähnt. Seine Lebensverhältnisse sind
unbekannt.
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DURCH, GOPDBlIUS AIIÖEGHS", Bildhauer zu Frankfurt am lYIain,
bildete sich zu Mainz bei lliirle und hierauf bei M. Fulirt zum
guten Künstler. Er arbeitete mit grossem liuhnie für Kirchen und
öffentliche Gebäude seiner Vaterstadt. Besonders gefielen seine Cru-
cifixe, denen er grnsse Stärke des Ausdrucks verlieh, und auch
die Statue Kaiser KarPs VII. erwarb ihm allen Beifall.
Donett starb 1748 im Ößäten Jahre-
Sein Bruder Johann Peter malte Bildnisse und halbe Figuren.
DOHGY, B. J- H- ; ein Kupferstecher uusers Jahrhunderts. Er arbei-
tete in Aquatinta. Ein Blatt dieser Art: Tigre royal, fol. ist in
VVcigels (Katalog Il- 110 um 2 Thlr. ausgeboten.
Niihibtes konnten wir über diesen liiiustlcr nicht erfahren.