Doüs,
Arnold
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der.
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Inmlsleute von diesem Schritte abgehalten hätten. Sie nahmen
ihn in die Sehilderbent auf und ertheilten ihm den Beinamen Tam-
bour. Jetzt konnte er seine Studien fortsetzen, aber finsteren Cha-
rahters, wie er war, konnte sich niemand mit ihm laelrcunden. Das
Muster seiner Darstellung war Bambuecio, und das Fach, worin
er sich besonders anszeichnete, die Thiermalerei; vorzüglich
waren es Ziegen und Schaafe, die er mit Meisterschaft darstellte.
Er war in Ilullaxid auch unter dem Namen des Malers der
Ziege für tausend Gulden bekannt, weil ein Liebhaber auf
einer Steigerung so viel fiir das Gemälde einer einzelnenziege von
ihm bezahlt hatte.
In den Bildern des van der Does spricht sich ein melancholi-
scher Charakter aus, sein eigener. Sein Colorit ist bräunlich, fin-
ster, die Imndschaft athinet Sehsüernwtuth. Diese hatte ihn nach
dem Tode seiner Frau ganz ergriffen und daher blieb er finster
und unzugänglich; nur Carl Dujardin konnte seinen Humor ertra-
gen und mit ihm leben. Die Iiunsl; allein hasste er nicht und
er malte bis an seinen Tod Landschaften mit grosser Einsicht und
staffirte sie mit schönen Figuren.
Van der Does hat auch ein Blatt geiitzt, welches eine Gruppe
von fiinf Schaafen vorstellt, und von äusserster Seltenheit ist, so
dass man es in den reichsten Cabineten nicht oft findet.
Unter den früheren Schriftstellern erwähnt nur Basen dieses Sti-
ehes, aber er irret, wenn er dem Does mehrere Landschaften mit
Thieren zuschreibt.
Das Blatt ist bezeichnet: J. van der does Inv. A. 1650; H. [1 Z.
4 L., Br. 5 z. 3 L.
D093: ArnÜld Van der; nach Andern Anton, Iiupferstecher im
Haag. WO 81' 1610 geboren wurde. Er scheint der Schüler des
Paul Pontius gewesen zu seyn oder wenigstens ahmte er ihn nach.
Das Fach, in welchem er sich auszeichnete, war das Portrait- Man
legt ihm den griissten Theil der Blätter jenes VVerl-tes zu, das zu
Amsterdam unter folgendem Titel erschien:
Portraits des hommes illustres du 17me siecle, worin die meisten
Blätter mit iöig bezeichnet sind.
Van der Does hat fast immer nach Vaterländischen Meistern ge-
stochen und seine Werke mit einem Dllonogramme, mit den
Initialen A. V. D. oder mit seinem Namen bezeichnet.
Brulliot sagt, dass er Arnold und nicht Anton heisse. Dict. des
monogr. I. 275.
Das Bildniss des L. Bramer, in halber Figur, gr. 8.
Ferdinand, Cardinal-Infant von Spanien, zu Pferde, nach Die-
penbeck, 1054, gr. fol.
Marquis von Castel Roclrigo, nach Rubens,
Franz de Mello, Iiniestiick, kl. fol.
Derselbe zu Pferd, fol.
St. Augustin mit dem brennenden Herzen in den Händen , nach
Diepenbeck, kl. fol.
Der Leierspieler vor der Thürc eines Hauses, wo man mehrere
Iiinder sieht.
Magdalena in der Wüste, vor ihr das Buch und der Todtenkopf,
nach van Dycls.
Die heil. Familie mit einem Engel, der dem Jesuskinde das Bett
zurecht macht, während der andere die Windeln wärmt, nach
E. Quellinus.
Die heil. Jungfrau in einer Landschaft sitzend mit dem Iiinde,
das die Händchen auf ihren Busen legt, nach demselben.