Dinzenhofer ,
Kilian
Ignaz.
Diodutxus.
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zu Wciseustein bei Poininersfeltlen, das Iilostergehiinile auf dem
Nliehelsherge und einige Privathäuser.
Ein Johann Heinrich Dintzenhofer, vielleicht der Sohn dieses
Iiiillsllers, war um 175.3 ebenfalls Architektuncl Stadtrath zuBam-
bßrg. Auch dieser soll dasellast einige Gebäude angegeben oder
errichtet haben: die hinteru Flügel der Duminihaner- und Car-
inelitenhliister, das Haus des Kaufmanns Hiboudet, den Langhei-
mer Hof u. s. w.
S. Jack's Pantheon und auch (I. Ph. Dieussart über Dintzenho-
fer's Herausgabe seines 'l'l'icatrnin zirehitecturae.
)I'HZ.GIIlIOfCI', Hillün lgnaz, Böhmens griisster Architekt, wurde
1690 zu Prag geboren. Nachdem er bereits Univwrsitiitsstutlien ge-
macht hatte, fing er an, sich mit den Anfangsjriinclen der Archi-
tektur bekannt zu machen, und sich in diesem Fache auszubilden
gab ihm sein Vater Gelegenheit, der damals gerade die Magdale-
nQIllilYCliC auf der Kleinseite der Stadt Prag baute und sich im
Stifte Brzewnow und mit der dortigen liirche beschäftigte. S0
durch den väterlichen Unterricht vorbereitet, arbeitete er in Wien
mit vielem Beifalle unter mehreren berühmten Baumeistern und
eben svar er im Begriffe nach Italien zn reisen, als ihn der 1721
erfolgte Tod seines Vaters nach Prag rief. Jetzt setzte ihn eine
beträchtliche Erbschaft in den Stand nicht nur Vlenedig. lWIailand,
Florenz, Rom und Neapel zu sehen, sondern auch Frankreich und
England zu bereisen, wo er überall die vorziiglichsteii iVleister-
werke studierte und Zeichnungen vun denselben entwarf. Nach sei-
ner Rückkehr ins Vaterland kündigte er sich in Prag durch den
Bau des Hauses im Zwerggarten als erfahrner Künstler an und
hierauf fiihrte er mehrere grössere Gebäude auf, die ilnn einen
ehrenvollen Namen machten. Diese sind: zu Prag das Ursuliner-
Iiloster und die Iiirche auf dem Hradschin; die Abtei des Bene-
dictinerhlosters bei St. Nieolaus sammt Kirche; der "hintere 'I'hßil
der Iiirche des heil. Nicolaus auf der Iileinseite, welche vormals
den Jesuiten gehörte; das Augustinerlilimster bei St. Catharina sammt
liirehe; die Iiirche und das liloster der Elisabethinerinnen in der
Neustadt, das ehemalige Cölestiner-Nonnenhluster und die liir-
ehe des heil. Johann von Nepomuk in der Neustadt; das gräflich
Nostiische Haus auf dem Markte, beide von A. Buragho ausge-
baut; die Kirche zu Kladrau, im gothischen Geschrnacke; die Pfarr-
lairche der lireuzherren in Carlsbad; die Marienkirehe inNitzkow,
welche er selbst fiir sein bestes Gebäude hielt; die Jesuitenliirche
zu lilattau; die St. Clemenskirche zu Wodolka; das Kloster und
die Kirche des Benediktinerurdens zu Brzewnow.
Dinzenhofer starb 1752.
DIOCICS, ein alter Gelnmenschneider, dessen Bracei II. 235 erwähnt.
In der k. preussisehen Gemmexisammlung ist das Brustbild eines
jugendlichen Satyrs mit der Nebris über der Schulter und dem Na-
men: JZEJ-ii- 1'505.17. (Ein Werk des Diucles.)
Dlütlafl, Iü-anz, Iiunstliebhaber und Iinpfersteehei" zu Genf um
1677. Er ätzte einige (jetzt seltene) Aussichten von Genf und.
Bildnisse seiner Mitbürger. Er ist wahrscheinlich Eine Person mit
Heinecliäs Diudati, der 1701 Bildnisse von Aerzten gestochen, und
Walptxle nennt ihn Wohl irrig Dendate. Dieser letztere iitzte das
Bildniss 'l'heodor Madernafs, des Arztes lleinrich IV.
Dlodatus- S. Deodatus.