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Dinomenes.
Dintzenhofer ,
Loonhard.
ten Buche seiner Baukunst Nachricht. Ausgerüstet mit Kenntnis-
sen, durch die er sich zu jedem Bauunternehmen tüchtig fühllvv
reiste er zur Armee des WVelterobcrers Alexander, um sich dein
Könige bekannt zu machen. Allein er fand lange iliehtZutritt znd
dem Wege der Etikette und so beschloss {er sich selbst vorzustel-
len. Gross von Statur, schiin und von edlem Anstande salbte v!"
sich den Körper xnit Oel, behriinzte das Haupt mit Pappellanb, bß"
deckte die linke Schulter mit einer Lövvenhaut, nahm in dieliecbtß
eine Heule und stellte sich so dem Tribunale gegenüber, wo der
liiinig eben Recht sprach. Das AuPfallexide clcs Anzuges erregw
die Neugier und zog selbst den Blick Alexander's auf sich , dem
sich nun Dinocrates als Künstler zu erkennen gab. ich bringe dir,
Syrach er, Entwurfe und Zeichnungen, die deines lhxhrnes würdig
sind. Ich habe den Berg Athos in Gestalt einer mäixmlichen Bild-
siiule vorgestellt, welche in der linken Hand eine grosse Stadt
hält, in der rechten aber eine Schale, Welche die Gewässer aller
auf diesem Berge befindlichen Flüsse auffäingt, um sie in das Meer
zu giesseu.
Der Gedanke gefiel dem Alexander, doch war er über den Url
nicht einig, an welchem er die Pflanzstadt anlegen sollte; er be-
hielt aber den Künstler bei sich und nahm ihn mit nachAc-gyptcn.
Ilier benxerhte Alexander den von Natur sichern Hafen mit dem
herrlichen Stapel, samint den über ganz Aegypten verbreiteten
Iiornfeldertt und den Vurtheilexi des Nilstromes und hier liess er
von Dinocrates Alexandria anlegen. Dieser Iiiinstler soll auch
den durch Herostratus verbrannten Tempel der Diana zu Ephesuä
wieder erbaut haben. Auch erzählt Plinius, Dinocrates habe das
Gewölbe des Tempels, welchen Ptolemäus Philadelphus seiner ver-
storbenen Gemahlin Arsinoe erbauen lassen wollte, aus lYIagnet-
stein zu verfertigen angefangen, dass darunter Arsinodns eiserne
Statue in der Luft zu schweben scheinen möchte; allein vor Vol-
lendung des Baues sei sowohl der König, als der Baukiinstler ge-
storben, und zwar in hohem Alter, wenn er den Tempel der Diana zu
Ephesus wieder aufbaute, was Strabo widerlegt. Der Bau begann
zu Anfang der Regierung Alexander's, und Ptolomlius soll 7? Jahre
nach dem Ableben Alexander's gestorben seyn. Nach Ylinius starb
Dinocrates 259 v. Ch. mit Ptoloiniius in demselben Jahre.
DUIOIIIGDBS, nach einer verdorbenen Lesart auch Dinmnedes, Di'
nocles, Dinomodes und Diinocles genannt, ein Bildhauer, der mit
Naucydes, dem jiingern Canachus und mit Patrolales um Ol. 95
blühte. Dieser Iiünstlcr verfertigte nach Plinius einen PretesilauS
und den Ringer Pythodeinus, und Pausanias erwiihnt seiner Jo und
der Callisto in der Burg zu Athen. Von seiner Hand hatte man
auch eine Statue der Besautis, der Königin der Paeonier, wie Tiv
tian versichert. In Bückhls Corp. insc. I. Nro. [H0 ist eine In-
schrift, die an irgend einer Basis gestanden haben muss. Sie
lautet:
IPIHTPOÜPIDIOEJNE QHKEOIIQE!
AEINOIPIENIJZ'E HOIHEENÄ
m
Dlntzenhofer, Leonhard, Architekt, der um 1687 in Diensten
des Fiirstbischofes Lothar Franz von Schiinburn war. Er nennt
sich daher Chur-Maintz- und Bamb. Architectus. Jäck hält ihn fiiP
den Baumeister der fiirstl. Reiidßllßl. auf dem Petershcrge zu Bam-
berg, wovon die zwei an den Dumplatr. griinzemleix "Eiagadexx von
ITOZW-T errichtet wurden, und für jenen der liirche zu ihn-I. 171i)-
Nueh sollen von ihm i-ierriihren das griiflich Schünburxfeche DCiJiObÜ