Volltext: Cleomenes - Dumesnil (Bd. 3)

Dillis , 
Cnntius. 
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schickt, um einen zweiten blßtlfäßltilißltßfll Transport von angeknuften 
antiken Statuen zu demselben Zwecke zu bewerkstelligen.  
Im Jßllfe 1815 rehlaiuirte er in Paris als bayerischer COIIJIIIISSiIP 
die entführten Gemälde und bei dieser Gelegenheit wurde ihm zu- 
gleich der Ankauf mehrerer klassischen Gemälde übertragen, und 
in den Jahren 1817 auf 1818 hatte er die Gnade den Kronprinzen 
auf der lteise nach Sicilien zu begleiten, wn er für denselben 
Zeichnungen nach griechischen Denkmälern fertigte. 
lin Jahre 1332 wurde er nach von Mannlielfs iAhleben Direktor 
der künigl. Gallerie zu München, und in dieser Eigenschaft he- 
sorgte er die Anfertigung von Inventarien und eines neuen Cntaln- 
ges über die Gemälde der h. Sammlung zu llvliinchen. Die Stadt 
Nürnberg verdankt ihm die Einrichtung der St. Murizlaaivelle, wu 
Se. Mai. der König Ludwig Gemälde aus der alten ober- und nie- 
derdeutschen Schule vereinigte. 
In neuester Zeit besorgte er die Auswahl der G-emiiltle für die 
richtige Pinakothek, die unter den Auspicicn des liunstsinnigeil 
Ludwigs entstand. In letzterer Zeit konnte er daher wenig der 
liunst obliegen, so wie überhaupt seine Werke nicht zahlreich 
sind. Diese bestehen in sehr schönen,nxeisterhaft geistreich ausge- 
führten Landschaften , die sich eines bescndcrn XWulilgelallens cr- 
freuen. 
G. von Dillis hat auch sehr geistreich in Kupfer geätzt. Einige 
seiner Blätter sind mit den Anfangsbuchstaben seines Namens  
bezeichnet, so wie mehrere seiner Portraite und Landschaften mit 
G. V. D. Auf einem sehr schönen Blatte mit einem Banmstudium 
brachte die Laune des Künstlers einen Kopf an. Dieses ist 5 Z. 
10 L. hoch und 5 Z. d L. breit. _Eine Landschaft mit einer Brü- 
cke, über welche ein Weib zu Pferd setzt, ist im Geschmaclae 
Everdingeifs und G. D. 1771 bezeichnet; andere tragen die Jahr- 
zahl 1806. 
Es finden sich von seiner Hand auch kleine Portraite und schöne 
Landschaften mit der Feder gezeichnet und mit G. V. D. signirt. 
Dlnls: Cantllls; Landschaftsmaler, wurde 1779 zu Giebing gebu- 
ren. Er stand zehn Jahre unter der Leitung seines Bruders Georg 
von Dillis, bis er 1805als Pensionär nach Italien reiste, um hier 
seinen Weitern Studien obzulieqen. Nach zwei Jahren kehrte er 
wieder ins Vaterland zurück uind jetzt wurde er mit der Stelle 
eines k. Hofmalers belohnt.  
Dieser vielerfnhrne liiiustler gefällt sich in Schilderungen abge- 
schlossener Naturgegenden, wo nur sinnige Geniüther sich heimisch 
finden, wo die Natur in gO1'iitlSClIl()S0l' Einsamkeit ihre Grüsse fei- 
ert, und wo nur selten ein menschlicher Fusstritt ertönt. 
Er besitzt eine eigene Geschicklichkeit, ohne vielen Aufwand 
künstlicher Mittel Gegenstände der Art recht anziehend vor Augen 
zu stellen, was wir seinetu vielgewandten und nüchternen Blick in 
die Natur, seiner Vvilllfitffill in der Auifassung ihrer Linien 11ml 
Massen, seinem richtigen Gefühle für jede ihrer zufälligen Schön- 
heiten in Hellclunkel und Beleuchtung und seiner praktischen Mei- 
sterschaft in der Darstellung überhaupt zuschreiben miiSSen- Seine 
Behandlung ist breit und geistreich. 
Wir besitzen von Cantius Dillis schöne radirte Blätter, von de- 
nen einige selten sind. Er bezeichnete sie wie seine Gemälde, ent- 
weder mit einem Monogramme oder mit den Initialen seines Na- 
mens. Auch mit: Cantius D. sind einige Landschaften und Feder- 
zeichnungen signirt und mit I. H. D. einige Copicu nach Bltittern vuu 
A. von Everdingen: '
	        
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