Dietherr ,
Paul.
Ditrich,
D ietricy.
auch
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stellte in den drei griisscren ohlongen Flächen die Erziehung, den
Brautzug und die Kämpfe des Bacchus dar, und die zwei kleine-
ren enthalten Iiindergruppen und Ziige mit Beziehung auf die
Mythe und den Dienst dieses Gottes. Das mittelste und grösste
unter diesen Gemälden stellt den festlichen Zug des Bacchus und
der Ariadne dar.
In diesem interessanten Kunstwerke verband der Künstler mit ei-
ner sicheren und bestimmten Zeichnung ein kräftiges Colorit, die
Gestalten sind in ihrer charakteristischen Bedeutsamkeit aufgefasst
und die Formen treten in festen Umrissen deutlich hervor.
Im Jahre 155d. wurde in der Kirche zu Schenunerg sein grosges
Altarblatt mit dem heiligen Martin vunÄlfours aufgestellt, ein Bild,
das vielseitigen Beifall fand.
Dietrich malte auch noch mehrere kleinere Bilder und mit be-
sonders schönem Sinne behandelter biblische Gegenstände. In
den Bildnissen verbindet er mit individueller Wahrheit eine treff-
Iiche Färbung.
Im Jahre 1855 wurde er zum Prefesssor an der k. Kunstschule
ernannt.
Dlßtheff, P3111, Miinzmeister und Stempelschneider, schnitt die
Stempel zu den Dukaten, welche 159g der Fiirstbisch0i' zu Bam-
berg, Johann Philipp Gehsattel, aus dem Cürnthnergold prägen
liess. Auf dem Avers sieht man die Stiftspatrone, Baiser Hein-
rich und Kunigunde, die Dumkirche haltend, und den Revers
ziert des Fürsten Bildniss. In AypePs Münzen und Medaillen der
geistlichen Fürsten ist dieser schöne Dukaten nicht angezeigt.
Dietisalvi. s. Diotisalvi.
Dlellrlßll , H- VV- , ein unbekannter Maler, nach welchem Sanclrart
das schöne Bildniss des Grafen Johann Ernst von Octtingen ge-
stochen hat.
Ein anderer Dietrich war Rembrandtfs Nachahmer, aber seine
Lebensverhältnisse konnten wir nicht erfahren.
Dietmar, Heinrich, auch Dietmer und Ditmar. s. Din-
111er.
Dietrich, JOlIHIIII, Bildhauer zu München, der besonders gut in
Holz arbeitete. Auf dem Biirgersaale ist von seiner Hand ein Chri-
stus am Iireuze nebst der Maria, ein schönes ausdrucksvolles Bild-
werk, das aus der ehemaligen Franziskaner-Kirche, die auf dem
jetzigenMaxjosephsplatze stand, dahin gebracht wurde. Er baute auch
Altäre für verschiedene Kirchen und erlangte zuletzt seiner Ge-
schicklichkeit wegen den Titel eines Hofbildhauers. Des Cruzifixes
erwähnen auch Westenrieder und Rittershausen, ohne jedochNähe-
heres über die Lebensverhältnisse dieses Künstlers zu bestimmen.
Ültrich, auch Dietricy, Christian Wilhelm Ernst, Land-
schaftsmaler und Iiupferstecher, geb. zu Weimar 1712, gest. Zu
Dresden 1774- Dieser vorzügliche Künstler, einer der besten des
vorigen Jahrhunderts, welche die deutsche Schule aufzuweisen hat,
lernte die Anfangsgründe der Kunst bei seinem Vater, widmete sich
aber später unter A. Thiele der Landschaftsmalerei, allein sein an-
äebornes Talent nützte ihm mehr, als aller Unterricht. Er erregte
aher bald Aufmerksamkeit und besonders war es der lsunstliebende
Graf Briihl zu Dresden, der den Künstler beschäftigte. Er malte
in den Palliisten und Schlössern dieses Ministers tuehrere Bilder,