Denxetlüus.
Demer
oder
Dumer,
Johann.
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selben mussten in späterer Zeit die Basilica des heil. Paulus zieren
und der Pinienapfel, der das Werk krönte, kam in den Vatikan.
Demetrianus ist also zu den berühmtesten Architekten zu zählen,
und auch als Mechaniker verdient er Erhebung. Von der Trans-
portirting des Ncronischen Culosses haben wir oben gesprochen,
und hier kommt nur noch ixfErvs-älinung, dass er auch das Mit-
tel fand, den Tempel der Ceres (bonna dea) ganz von seinem
Platze zu riicken, eine schwierige, wenn auch nicht unmögliche
Operation.
DCmEtrluS, von Alopeke in Attica, ein Bildhauerkder zugleich mit
Lysippus und Praxiteles gelebt zu haben scheint; denn Quintilian
Sagt; die beiden letzteren hätten sich dem Naturgemässen auf das
Beste angenähert; dagegen werde Demetrius darin als zu ängst-
lich getadelt, indem er mehr der Aehnlichlseit als der Schönheit
nachgestrebt habe. Nach dieser Zusammenstellung scheint Des
iuetrius mit den erwähnten Meistern gelebt zu haben, allein Pli-
nius erwähnt von ihm die Statue des Bereiters Simon, welcher zu-
erst iiber die lieitliunst schrieb, und somit muss er ein Zeitgenosse
des Xenophon gewesen seyn. Ausser der Statue dieses Bereiters
nennt Plinius noch das Bild der Lysimache, die 64 Jahre Prie-
sterin der fLVIinerva Polias zu Athen war. Doch scheint das treff-
lich vollendete Bild nach Pausanias nur ungefähr eine Elle hoch
gewesen zu seyn. Dann machte Demetrius eine Minerva mit dem
Beinamen der musikalischen.
Ein anderes Werk beschreibt noch Lucian, nämlich die Statue
des Feldobersten Pelichus, wo der Iiiinstler vorzugsweise der Men-
schenbildner, im Gegensatz eines Giitterbildners, genannt wird.
Die Beschreibung der Statue sagt vollkommen dem zu, was Quin-
tilian von dem ängstlichen Bestreben des Künstlers nach dem Wah-
ren beibringt. Iiahlkopfig, mit vorhäng-endenl Bauch, halb nackt,
mit einem Barte , durch welchen der Wind gefahren zu seyn schien,
und mit stark bezeichneten Adern, war Pelichus ganz nach seiner
Natur dargestellt.
Hirt Gesch. der b. K. bei den Alten S. 190.
Deml, Helllrlch , ein junger Bildhauer aus Livorno, der grosse
Hodnungen erregt. Er steht in- Rom unter 'l.'hortvaldsen's Leitung
und modellirte 182g eine Statue Dante's, die selbst den Beifall des
Meisters erhielt.
Dcmiani, 03T]. FPlCdPlCh, Maler, geb. zu Breslau 1768, gegf, zu
Dresden 1825. Er besuchte die Akademie zu Dresden und machte"
als ausgezeichneter lMiniaturmaler mehrere liunstreisen, bis er ganz
in jener Stadt, wo er seine liiinstlerbahn betrat, einheimisch wurde.
Er malte Portraits in Miniatur und Oel, und in seiner späteren Zeit
zeigte er auch Erlinduugsgeist und schöne Praktik im historischen
Fache, wie dieses ein Bild beweiset, welches die Ueberliefernng
der Briseis vorstellt.
Demiani war seit 1816 erster Inspektor der k. Gemäldegallerie zu
Dresden, und als solcher hatte er mannigfache Verdienste. _Er be-
sorgte 1806 eine Beschreibung der Gallerie. Auch hinterliess er
den Ruf eines edlen unbescholtenen Charaltters.
Dßmiam, Carl Theodor, Sohn des obigen , ein geschickter Por-
traituialer, bildete sich in Hartmanifs Schule. Man hat von ihm
eine treifliche Copie von RathePs Madonna dellaSeggiola und der
lyladonna von Gemignano. Es herrscht darin Leichtigkeit des Pin-
sels und Aumuth der Darstellung.
Naglerlv Künstler-Lax. III. Bd.
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