David, Jacques Louis. David, Pierre Jean. 291"
und nberladenen Putz aus und die Malerei ward auf der einen
Seite eine blosse Scluneichlerin der Sinnlichkeit, während auf der
andern das Bestreben, effektvolle Motive zu wählen, den Zu-
Schallffr Zu erschüttern, die widerwiirti steil Bilder hervorhrachte.
S9 lasst sich Wßhl denken, dass David selbst endlich die Mängel
seiner Grundsätze und die Nothwendigkeit einsah, sich der Natur
zuzuwenden.
Es wurden auch schon zu seinen Lebzeiten, von seiner Verban-
mms im, der Anhänger seiner Schule immer weniger. Noch vor
dem Falle Napoleoifs hatte er in einigen seiner Schüler, in Gärard,
Glfüdet u. a., die sich nicht in blosser Nachahmung der Antike
074er 1m theatralischen Pathos gefielen und auf freierem Wege die
Vollendung ihrer liunst zu erreichen strebten, gefährliche Neben-
buhler gefunden. Die herrlichen Werke der Kunst, welche da-
mals noch in Paris aus allen Gegenden Europafs aufgehäuft waren,
lnfissten eine bedeutende Wirkung auf Idee und Studium der
hunstler äussern. Wie die Macht des Usurpators sank, so ver-
schwanden auch die gigantischen Bilder seiner HeIdenthateiI, in
Welchen das französische Volk den Triumph eigener Grösse zu sehen
gewöhnt war.
David's Lebensbeschreibung erschien in französischer Spra-
che in einem ausführlichen Werke. Sie steht auch in den Zeitge-
nossen, neue Folge V., letztes Stück S. 10g, und eii1 Nachtrag in
demselben Werhe VI. 22. S. 179,; ferner im Auslande 1850. I. 458-,
und ini Iiuiistblatte von Dr. Schorn, wo man überdiess über die-
sen Künstler verschiedene Notizen, theils von dem Herausgeber
selbst, findet.
Dandy PIGITB Jean , ein berühmter französischer Bildhauer, wurde
1789 (nach Gabet 1792) zu Angers geboren. Schon von früher Ju-
gend an zur Iiunst getrieben, fand er das grösste Vergnügen am
Zeichnen, aber nur geringe Mittel sich darin auszubilden.
ES ging ihm daher anfangs in Paris sehr hiimmerlich, bis er die
Zuneifrung des berühmten Malers David gewann, der ihn unent-
geltllidh als Lehrling aufnahm. Auch Holland und selbst die Alta-
dßmie verwendeten sich für den jungen vielversprechenden Mann
und dies halte zur Folge, dass ihm seine Vaterstadt 500 Fr. biS
zßfm Ende seiner Künstler-Lehrjahre aussetzte. Er legte sich nun
mfl grossein Eifer auf die Bildhauerkunst und erhielt hierin 1311
m". dein Basrelief, welches den Tod des Epaminondas vorstellt,
den ersten Preis und damit eine Pension, die ihm gestattete, seine
Bildung in Italien zu vollenden. In Rom studirte er vorzüglich
die Meisterwerke der Alten und das Erhabeue und Schöne, wel-
ches aus den Antiken spricht, prägte sich auch tief d1ni Künstler
ein. Auch Canova's Atelier besuchte er und im Jahre 1816 ging
er nach England, um die berühmten Bildwerke zu sehen, durch
deren Entfernung Lord Elgin das Parthenun entweihte. In England
Sollte David eine Denlisiiule mit Basreliefs zur Ehre der Schlacht
Voll Waterloo ausführen, allein das Nationalgefiilil des Künstlers
Verschinühte diesen Auftrag und erst in Paris begann er die Bahn
zu seinem Ruhme zu betreten. Er führte bereits eine grosse
Anzahl treiflicher Werke aus: Statuen, Basreliefs und Büsten. Im
glühPß 1822 stand seine colossale Statue des Königs liene, die sich
Jetzt zu Aix befindet, vollendet da, und zu derselben Zeit sah
man auch seine heil. Cäcilia, bestimmt eine Kirche, in Paris zu zie-
"P- Äm Jahre 18214 vc-rfertigte er das Monument von Bonchamp
mit einer sechs Fuss hohen Statue in der Iiirche St. Florent. Drei
Jahre später vollendete er die colnssnle Statue des Prinzen Condä
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