Crespi ,
Giuseppe
Maria.
digern in ihrem Geburtsorte, betrachtete die Gemälde des Correg-
gio in Modeiia und Parina und hielt sich lange in Urbino und Pe-
saro bei Baroccids Arbeiten auf. Von diesen tiertigte er manche
Abbilder, die in Bologna für Urbilder verkauft wurden. Baroccio
war in einer gewissen Zeit sein liebstes Muster, zu einer andern, als
er grossartiger malen wollte, 61191111110, auch Peter von Cortona
inissiiel ihm nicht. Mit diesen Mustern vereinte er das Studium
nach der Natur, nur bediente er sich zu sehr der Cainera obscura,
durch welche er diqenigen, welche unterwegs stehen blieben, ab-
zeichnete; auch die verschiedenen Spiele und malerischen Wieder-
scheiiie des Lichtes bemerkte er durch diese Maschine. Seine Bil-
der sind voll solcher Seltsainlieiten und seltsam sind auch seine
Verliurzungen, wesslialb er zuweilen viele Figuren in wenig Raum
setzt; vor allein seltsam aber sind seine Gedanken, die er in Ge-
mälde verllicht.
Endlich inisleitete seine Seltsainkeit diesen so schönen Geist
selbst; und Mengs bedauert daher, dass die Bologner Schule
mit dem launenhaften Crespi endete, II. 1271. In heroisghely und
heiligen Bildern räumte er zuweilen Zerrbildern eine Stelle ein, in
Schatten und Gßlßitlndllllg" verfiel er oft, uin neu zu seyn, in das
Manierirte. Nachdem er die erste gute alte Art zu coloriren aufge-
geben, befolgte er eine andere einträglichere, aber minder gute.
Er malte auf die schlechtesten , mit wenig Farbe bedeckten Gründe
und licss diese durchsclieinen, wesswegen wenige seiner Bilder dem
viilligßn Untergangs indem sie zu sehr nachclunlielten.
Nur die Köpfe allein, die sehr erhellt sind, treten noch aus dem
Dunkel hervor.
In seinem gediegenen Stylc ist bei den Serviten zu Bologna das
Gemälde der Stifter, einige Stiiclie im Pallaste Pitti zu Florenz,
wo der grosse Fürst Fernando ihn lange beschäftigte.
Im zweiten Style sind mehrere Geiniilde für die Sammlungen der
Herren Roinani, der Einsiedler Paulus und Antonius für die Fur-
sten Albani, die Magdalena für den Pallast Cliigi, die sieben Sa-
kramente fiir den Cardinal Ottoboni, wovon Abbilder iin Pallaste
Albani zu Urbino sind. Die Bilder des Cardinals sind in Dresden,
und eine heilige Fariiilie für ebendenselben in der Eremitage zu
Petersburg, wohin sie aus der BrifihPschen Sammlung liain. Aus
Dresden kam noch der sterbende heil. Joseph nach Petersburg".
Crespi verfertigtc auch vieles für den Prinzen Engen von Sa-
voyen, den Card. Lambertiiii, den Cliurfürsten von der Pfalz u. a.
Der Palast beehrteihn mit dem Ritterorden, und die Ersten seiner Zeit
schätzten ihn. Er starb in seiner Vaterstadt Bologna 1747 im 82.
Lehensjahre. Lanzi III. 167 d. Ausg. Fiorillo Il- 675-
Spagnuolo oder Spagnolet hat auch mehrere Blätter gestochen,
von denen einige den Namen des L. Mattioli tragen, seines Freun-
des, dessen Loos er dadurch zu erleichtern suchte. Sie sind in
einer freien und malerischen Manier gefertiget, und ziemlich sel-
ten. Bartsch XIX. 595 beschreibt 42 derselben, glaubt aber nicht,
dass damit das Werk geschlossen sei.
Der Prophet Jesaias, nach Carracci: Joseph de Crispis del. L.
Mathiolus F. H. 1_0 Z. L. , Br. 6 Z. [i
Ein anderer Prophet, In gleicher Grösse.
Die Geburt Christi, Mathiolus f. H. 13 Z. ß L., Br. 8 Z. 10L.
Der Kinderinord. H. 14 _Z- 9 Br. 12 Z. Die ersten Abdrü-
cke sind geätzt, und die andern mit dein Stichel überarbeitet.
Die drei Könige bringen dem Jesuslainde Geschenke. Mathioliis
faciebat. H. 1d L, Br. 11 Z. 2 L.
Die Beschneidung. H. ISAZ. 10 L., Br. 11 Z. 2 L.