Crespi ,
Daniele.
Crespi ,
Ginseppe
Maria.
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kunst eine grosse Iienntniss der Baukunst und Plastik, ebenso Er-
fahrenheit in schöner Literatur und in ritterlichen Künsten. Mit
diesen Vorzügen herrschte er stets, sowohl am mailändischen Hofe.
als bei den grossen Unternehmungen des Card. Federigo und bei
der Leitung der Akademie. Er zeichnete, führte Bauten aus, machte
Wandbilder und Basreliets und zeigte in Gemälden ein grosses TI-
lent mit grossen Fehlern gepaart. Er ist immer frei, geistreich,
nicht selten aber durch erkünstelte Grossheit oder Anmuth manie-
rirt. So neigen sich in einigen Bildern alla Pace die nackten Fi-
guren zum Schwerfälligen, die Bewegungen mehrerer zum Gewalt-
samen. Andervvärts hat er diese Fehler gemildert, dafür aber wie-
der die Schatten ungebührlich überladen. Bei dem allen ist des
Guten und Schönen so viel in seinen meisten Arbeiten, dass er als
einer der besten Meister der Schule dasteht.
So ringt er in der Taufe des heil. Augustin zu S. Marco mit C.
Procaccini und besiegt ihn; so übertrifft er zu S. Paolo in dem hl.
Carl und Ambrosius die Campi wenigstens in geschmackvollem Co-
lurit; so drückt er Nuvelonfs schönes Wandbild zu St. Lazzaro
durch seine berühmte Darstellung des Rosenkranzes nieder. Alle
diese Bilder sind zu Mailand.
Ein ganz besonderes Talent hatte er in Darstellung von Vögeln
und vierfüssigen Thieren, welche er in Cabinetsstiiclsen anbrachte.
Crespi erwarb sich auch. als Mensch wegen seines trelilichen Cha-
rakters die all emeine Ac tun .
In Scaramuzäiefs Finezze degpenelli und in Scanelli's Microcosmo
ist seiner mit grosser Achtung gedacht, und auch Lanzi II. 440d.
Aäisg. uncll; Fiorilll? II. 54. rühmen diesen Künstler, der 1655 1m
7 sten Ja re star
Crespl, Danlele; einer der geschicktesten mailändischen Maler,
lernte bei Cerano und Procaccini, die er beide übertraf. Mit ei-
nem leicht auffassenden Geiste begabt, ahmte er an seinenMeistern
das Beste nach, vielleicht angereizt durch die Grundsätze der Car-
racci. Er hat Aehnlichlaeit mit ihnen in Vertheilung der Farben,
im Auffangen derAGesiclhter asberl ist er gä-sähieldenwldrocll: ging er
stets mit u er usvva in te un un e er ezu er e. un-
derbar ist bäsonders der Ausdruclä einer schönen Seele an seinen
Heili en.
In älertheilung der Figuren herrscht immer die schönste Ord-
nung; die Gewandung ist mannigfaltig und an Vornehmen sehr
reiäh. Er fcoloritrte äuäserst kräftig, slobwohld i: Oelegd alS auf Äitglfs
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neue Vorzüge bietet. gIn der reich verzierten Passionskirche zu
Mailand, wo seine grosse Iireuzabnahme ist, hat er viele Bild-
nisse ausgezeichneter Lateraner hinterlassen, die im besten Titiani-
nischen Geschmack ausgeführt sind. Seine letzten Gemälde, 811i
dem Leben des heil. Bruno in der Garthause zu Mailand, sind Ißillß
am meisten bewunderten Arbeiten.
Berühmt unter allen ist das des Pariser Doktors, der, 8115 561119?
Bahre aufgerichtet, seine Verwerfung kund gibt.
aäoDßäuel starb 1650 an der Pest, ohngefähr 40 Jahre Ilt- Lanlln-
- Ausg: A. Weggers, H. Ferrom, J. Longbl und Fßlßlllg
haben nach Ihm gestochen.
cresRls GIUSÜPPB Maria, Maler und Kupferstecher, dem die
Mlßclllllßr Seines netten Anzuges wegen den Zunamen des Spa-
"lefß isPagmlßlß) aben, lernte bei Canuti, und trat dann, vom
Neid verfolgt, äignanfs Schule. Unermüdet coPirte er die Bil-
der der Carracci in Bologna , übte sich nach den wurdigsten Vene-
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