Cranach ,
Lucas
EtCß
183
siiugende Madonna, beide höchst liebliche Gemälde. Horinayr Ar-
ClliV 1821. Nro. 18.
Auch die vorziiglichsten fürstlichen Gallerien, wie die Esterhazi-
Sche. bßtvßhren Gemälde und Zeichnungen von Cranach. Leute"?
geboren zu den Seltenheiten.
111 der Sehlossltirche zu Wittenberg, welche 1'260 ein Raub der
Flammen wurde, befand sich: die Dreieiniglaeit, als Hochaltarge-
lllälde, eines der schönsten Bilder Cranaclfs. lYlaria und Elisa-
beth, umgeben von ihren Verwandten, Luther auf der Iianzel,
1546 als Denkmal I.uther's, von der Universität errichtet. D615
Bildniss Luthers, mit dein J. 1525, eine der vortrcdlichsten Abbil-
dungen des Beformators; gest. von Berningeroth. Prof. Iiirchmayr
Sßhenbtß CS 1730 der Iiirehe.
In der Stadtkirche ist das Altargetniilde, welches das Sacrament
der Taufe und der Busse vorstellt. Auf dem Ptathhause sind die
zehn Gebote Gottes, Luther und Melanehthon.
In der Apotheke ist die prächtige Decke von Cranach gemalt.
Ausser den bereits erwähnten Werken befinden sich noch viele
andere in Privathänden und kleinem Sammlungen; manches von
den in friihern Schriften aufgezeichneten ist gegenwärtig verschol-
len. Mehrcres siehe in Hellers Biographie (lranaclfs.
Lucas Cranach hat auch in Kupfer gestochen, und diese Iinnst
wahrscheinlich von sich selbst erlernt. Doch war dieses nicht (laS
Feld Seiner ldlätiglseit, ihn hatte die Natur zum grosseu Coloristen
bestimmt. Seine Blätter. die alle von höchster Seltenheit sind,
stehen denen von Dürer, Beham, Aldegrexwrs und Pencz Wßlt
nach. Sie sind ganz eigentlich in derBehandlung und haben eine
damals ganz beispiellose Freiheit, beinahe Iiiihnheit des Vortra-
ges. Seine Busse des heil. Chrisostomus und die Bildnisse der Her-
zoge von Sachsen geben fast ganz den Eindruck von Radirungen-
Von Stichen kennt man nur sieben, Holzschnitte aber mit Cra-
naclfs Zeichen gibt es viele; und diese sind nicht so selten, wie
die ersteren. Ob er selbst Formschneider war, lässt sich schwer
bßßtimmen; wahrscheinlich verfertigte er für den grössten Theil nur
die Zeichnungen, und die wenigsten dürften von ihm selbst her-
rühren. S. die Gründe, warum C. nicht in Holz geschnitten, bei
Heller in seinem Werke über Cranach. S. 88 ff.
Rupferstiche.
Die Busse des heil. Chrisostomus 1509. H. 7 Z. 5 L., Br. 7 Z.
7 L. Dieses Blatt, von dein es neue Abdrücke gibt, nann-
ten auch Einige „den Zustand unserer ersten Eltern nach der
Sünde", Bartsch aber, und nach ihm die meisten, die Busse des
St. Chrisostomus.
Brnstbild Herzog Albert's des Beherzten; 150g. H. [t Z. 1 L-y
BF- 5 Z. 3 L. Eines der seltensten Blätter.
Albrecht und sein Sohn Heinrich 1510. n. .4 z. 11 L., Br- 41-
5 Die ersten Abdrücke haben auf der Rückseite den Holz-
schnitt der Wittenberger Sehlosskirche und sind auf dem _'l'itel-
blatte des Vwttenbergei- I-leiligthulus von 1509, 4- Dies" Such fst
einer der schönsten und seltensten von Cranach. In Iißlaluf-Zcn im"
det mfjn dieses Blatt gewöhnlich als Brustbilder zweier sächsischen
Churtursten angegeben, von denen der eine einen Rosensranz liiilt,
Oflßrl zwei Churfiirsten von Sachsen hinter einem Tische stehend,
mit dem Jahre 1510.
Der Churfiirst von Sachsen , wie er den heil. Bartholomäns an-
ruft. H- 6 Z. 9 L., Br. 5 Z. 3 L.
Erzbischof Albert von Mainz 1520. H. 6 Z. 5 L., Br. [t 1-31]-
Dieses Blatt ist nach A. Diirer copirt, von derselben Seite, W10