Cranach ,
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wechselnd, je nachdem der Gegenstand es erfufert, äaldsklrääää
und "esätti t bald von lr iiiendsten Zart ieit' 19 C
fallennjecliicfli izuweilen insc Efälltlitlhl l
l'on künstlerischer Austheilunq der Farhenmasseil, zum Zwecke
einer harmonisch angenehmen Wirkung des Ganzen, mag QIYIIIQCh
wahrscheinlich nie etwas geahndet haben; zum Wenigsten lasst sich
nirgends auch nur die Spur eines dahin gerichteten. ljcinuhens 111
seinen Bildern wahrnehmen. Und eben so glcichgultig und uner-
fahren scheint er auch in Betreff der Beleuchtung gewesen zu seyfn;
der wenige Schatten; den die Darstellung nothiyendig crlodert, ist
gar oft unrichtig angegeben. Von Seite der gefiilligeil malerischen
YVirlsung sind demnach CranachÄs Bilder ohne lierdienst."
Seine Gewänder haben weiche Falten mit sanften Biegungen und
Brüchen, daher nähern sie sich in Hinsicht ihres Gharaliters Inßhf
den Gewändern von Holbein , als deiieirvon A. Diirer. Indessen
mag den beiden genannten liiinstlern die allgemeine Anlage der
Drapei-ie oft hesser,- als unserm C. gelungen seyn."
Die Beilamluung ist in allen Gemälden dieses Iiunstlers glatt und
der Fzirhennufirag nie übCFflllSSlg" stark; _bei aller Glatte erscheint
jedoch nirgends etwas Gelecktes, und bei dem sorgfaltigsten lsleiss
der Ausführung keine IVIUlISClIfElQCIÜ Auch] haben die zuwßilizen
scheinbar strengen Umrisse nicits nangene inies, wei sie au e-
deutung abzwcc-ken und keineswegs steif sind. {Si H. Meyer, Al-
tüWTClDiilClG in der Stadtkirche zu Weimar 1815 b
{wie bei Leonardo da Vinci, Rafael, Corregio u. a. kehren auch
bei ihin gewisse Lieblingsphysiognomien wieder, WElChß nur, Sei"
neu geringem Anlagen geniijs, das Schöne zu ahnen, zu ernpfill"
den und darzustellen, auf niederer Stufe, als Clli jener Mäuler,
stehen. Unter ihnen zeichnetsich v0rzü_ lieh ein sc iönes, mit imm-
lischer Anniuth, Milde und Unschuld bezabtes Weib oder MädCllen
aus, das, reich gekleidet, bald in Gesellschaft seiner Verwand-
ten und Dienerinnen, bald betend am Fuss des Kreuzes erscheint.
Im Vergleich des Hiisslichen ist aber die Anzahl schoner Individua-
litäiten in seinen Bildern sehr geringe ,_und die Roheit mannhcher
Zuge cuntrastirt zuweilen gar scharf mit denen denFrauen, welche
oft gemiithlich, unschuldig, fromm und voller Einfalt, aber auch
mit ihren verschobenen Gesichtern, iiberkleinein Munde, "dicken
Stirnen und langen seelenlosen Augen sich (iutzeixdwveis so ähnlich
sehen, als gehörten sie alle zu einer und derselben Familie-
Eigentliche historische Cumpositionen lieferte Cranach nicht, denn
beziehungslos und kalt hinter- neben- und iibereinander_ gruppirlß
magere Gestalten bilden, bei aller Wahrheit der IÜCLSChUXItGAfI und
herrlicher Ausführung der Beiwerke, kein gesichtliches Geinalde.
Craiiaeh erlangte dessenungeachtet den ungetheilten Beifall sei-
ner Zeitgenossen und Freunde, und auch bei Friedrich dem W91"
sen stand er als wirklicher, gewissenhaft alles ahwiegender Heima-
ler, sehr in Gunsten. Grosses hat er wirklich geleistet; aber bei so
grossen Vorgängern, wie die van Eycks und Henzling, berechtllgsgt
neben Diirer und Holbein seine bedeutende Fertigkeit und m11 Elis
Stille Iienntniss zu höheren Leistungen, gesetzt auch, C1855 e? den
besten seiner Zeit genug gethan hat. Seine Umgebung kanim
nichts Höheres als eine getreue Ccpie des ihr Vijflivlnlnende" 96'
schiipfcs oder Dinges und dieses hat Cranach mit grosser Fertig-
liült 11ml GßSChlClibZlUD Erstaunen aller erreifllli-
LHCGS Ci-anachs beste Qelgemfjlde sind zWlSChCD den Jahren 1529
157.0 verfertiget; alle früher-n oder späitcrfl, besonders jene mit
der Jahreszahl 1506, 10, 40 stehen den ixbrigen_etwas nach. "All!"
scr Deutschland findet man wenige Bilder von ihm; den grüßte"
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