Coyzevox
oder
Coysevox,
Anton.
171
giebigen und rechtschaPfenen Mann. Er gelangte weder zu dem
Glnßiiß, noch zu dem Ansehen, womit sein Bruder und Neffe
glänzten , nur ein kleiner Iireis von Kennern zollte ihm Achtung.
x DCUÜUCh erhielt er eine Stelle in der Akademie und slnrh 173d,
nncillxutlfnl 1745. Für seine beste Arbeit hält man die Malerei-an
dem Gewolbe der Capelle der heil. Maria in der Iiirche von Si-
S-"luveur zu Paris. Schön ist auch sein Franz de Paula den er fiir
die Sacristei der Minimen malte. i
Dieser Künstler hat auch artige Blätter geätzt:
Die heil. Tberesia nebst mehreren Engeln, oval, Der erste
Druck ist reine Aetzung, der zweite ist von Le Bas vollendet.
Der Triumph der Ainphitrite, gr. I
Eine weibliche Figur von einem Satyr überrascht, qu.
Ein junges hlläidcheil mit einer Taube, von N. Edelinli ausge-
führt, qu. d. Rost VII. 250. Fiorillo III. 255. Vergleiche
auch den Artikel Coppula.
Ü0yzevux, oder Coysevox, Anton, beriihmter Bildhauer, ein
Spanier von Geburt, lernte bei Lud. Lerambert, und hatte noch
nicht 1? Jahre, als er sich durch eine Staiue der heil. Jungfrau
bekannt machte, die sich in St. Nizier zu yon befindet. Später
berief ihn der Cardinal Fürstenberg nach dem Elsasse, um seinen
. Pallast zu Saverne zu verzieren. Diese Arbeit beschäftigte ihn vier
Jahre, worauf er nach l'aris zuriieiskehrte, um in Werbindunfr mit
den berühmtesten Iiiinstleril Arbeiten zu unternehmen, welch; den
damaligen König verewigten. Er verfertigte zwei Statuen Ludwigs
XIV., eine zu Pferd, für die Stände von Bretagne in Erz gegos-
sen, und eine zu Fuss, ehemals im Hufe des Stadthauses zu Paris."
Nach seinem Modelle wurde auch die Reiterstatue dieses Fürsten
auf dem Platze Bellecour zu Lyon ausgeführt, die in der Revolu-
tion in Trümmer ging.
Bcwunderungswiirdig sind seine Gruppen des Merkur und der
Fama am Eingange des Gartens der Tuilerien, auch sein Neptun
und Amphitrite zu Marly zeichnet sich aus. Von ihm sind auch:
Der flötenspielende Faun, die Hamadriatie und eine Flora auf der
Terasse des Tluilerien-Garteixs auf der Seite der Strasse Rivoli; zu
Versailles die Flüsse Dordogne und Garonne, in Erz; zu Chan-
tilly die Statue (Ns grossexl Conde in Marmor. Er verfertigte auch
eine Menge Biisten; die des le Nostre zu St. Roch, Colberfs zu
St. Eustach und le Emu's zu St. Nicolas du Chardonnet. Auch Bild-
nisse Ludwigk XV. sind von ihm vorhanden.
Coyzevox "war Hector und Kanzler der k. Akademie und starb
1720, 80 Jahre alt. Er war ein Mann von treHlichem Charakter,
voll Frömmigkeit und, Bescheidenheit. Es wurde mehreres nach
ihln gestochen, meist nach seinen Grabmiilern, wie: nach dem des
Cardinals Mazarin, des Fürsten dFgon von Fürstenberg, Mansard's
und Colberfs; letzteres in St. Eustach, ist eines seiner Hauplwßrkß-
{He liiinstler, welche nach ihm arbeiteten, waren: J. und B. An-
(mn, Ü- und N. Du JüiS, Aveline, Choifert, Cochin, 111101113551"-
Letzterer stach seinelHitterstatue zu Rennes.
Mehfßres über diesen verdienten Künstler und dessen Werke
wagt (Plirgensville II. 234. Viele der letzteren sind aber in den
Stürmen der Revolution zu Grunde gegangen oder Sehr beschädi-
gct worden. Alle verkünden einen Iiünstler, den die Natur zum
Bildhauer bestimmt hatte. Seine Stellungen sind edel und natür-
lich, der Ausdruck charakteristisch, und in der Behandlung des
Marmors war er Meister.