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Cousin ,
Jean.
frmeais bringen liess. Sie stellen Gegenstände aus der Apocalypse
dar; unversehrt sind aber nur sieben, prächtig in der Farbe, an
wGiul. Romnmfs Zeichnung und an Correggiifs Anmuth erinnernd.
Man sagte sogar, sie seien nach Giulnfs Zeichnung ausgefuhrt,
aber dieses ist ein Irrthum.
Sehr schön sind seine Glnsmalßrßißn in S. Gervais zu Paris, wo
er mit Bob. Pinaigrier in, COIICIIIYEXIZ arbeitete. Von seiner Hand
ist im Chor das Nlartyrthunl des heil. Lorenz, _die Geschichte der
Samariterin und jene des Gichtbrüchigen und die Ankunft der Kö-
nigin von Saba, alle bewunderungswvurdig in der Ausführung und
in-der Iiebhaftiglaeit der Farben)
Im Schlosse zu Anet malte er die trefflichen Gran- in Grau-Ge-
mälde, vorstellend die Predigt des Herrn in der Wüste, Abraham
"und Hagar und.die Schlacht der Amalekiter, abgebildet im Musce
des monumens franenis.
Mehrere seiner Werke sind in Sens, wo der Künstler gewöhn-
lich einen Theil des Jahres lebte. Hier ist in der Kirche S. llo-
main (las jüngste Gericht auf Glas gemalt, eine Darstellung, die er
für die Minimen zu Vincennes auch in Oelfarben ausführte. Die-
ses Gemälde, dassich jetzt im künigl. Museum zu Paris befindet,
machte ihn zum. ersten französischen Ilisturiennuiler, nach welchem
gestochen wurde. P. de Jode hat das Gericht in 12 Blättern be-
kannt gemacht. In der Kirche der Cordeliers in der bezeichneten
Stadt ist von Cousin ein Christus am Kreuze, die eherne Schlange
und Gegenstände aus der Legende. Ueberdiess trifft man in Sens
noch mehrere andere Gemälde von diesem Künstler, namentlich
Portraite. Ein griisseres Bild daselbst ist des Gegenstandes wegen
merkwürdig. Es ist darauf ein nacktes VVeih auf einem lluhesitze
abgebildet, wie sie den einen Arm auf einen T0dtenkopt' und den
andern über eine von einer Schlange umwundene Vase ausstreckt.
Ueber dem Gemälde steht geschrieben: Eva prima Paudura. Diese
erste Pandorzt ist in einer Grotte dargestellt.
In der Kapelle des Schlosses Fleuriguy beie-Sens malte er die
tibnrtinische Sibylle, welche dem Augustus die heil. Jungfrau zeigt,
dieihreu lichtgekrönten Sohn in den Armen hält, und vor wel-
cher der Kaiser anhetentl niederfiillt. Dieses bewunderungsxw"iirdige
Gemälde ist nach Rossds Carton ausgeführt.
J, Cousin war einer von den wenigen Malern jener Zeit, die
den Adel des Ausdrucks und Tiefe der Gedanken dem Reiz einer
prunkenden Färbung verzogen. Besondere Sorgfalt verwendete er
auf die Zeichnung, aber dadurch, dass er gelehrt scheinen wollte,
wurde er oft pedantisch oder unverständlich. Nur allein gegen die
Correktheit seiner Zeichnung kann nichts_ eingewendet werden,
und auch in der Perspektive gab er den folgenden Malern ein
nachahmungswerthes Beispiel. Beweise seiner Gelehrsamkeit gibt
'sein Werk über diese Kunst und über die Verkürzungen der Fi-
guren, welches durehilie vielen Auflagen, die es erlebte, seine
Brauchbarkeit beurku det.
Cousin stand auch bei den Königen, unter denen er lebte, in
grossem Ansehen, und er wusste sich. bei Hofe geltend zu machen.
Ein Mann von seiner Vielseitigkeit musste nothwendig bewundert
werden. Er war auch Bildhauer. Von dieser seiner Kunst zeugt
das Monument des Atlmiml Chabot, das aus der Cölestiner-Kirche
in das französische Museum kam. Diese Statue, die in dem Musde
imperial des munuments lrancais publ. par A. Lenoir, Paris 1811.
Rbgebilde! wurde, "ist reich verziert, liegend, den Arm auf den
Helm gestützt.
Du eine von seinen zwei literarischen: Werken hat den Titel: