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Cosmaten
oder
Cosimaten ,
die.
Q) Am Grabmale des Spekulator Durantis in Sta. Maria sopra Mi-
nerva ebendaselbst. (1296):
Jolfs filius magri Cosmati fec. hoc. op.
10) Am Grabmale des Bischofs Gunsalvo in Sta. Maria maggiore
ehendas. (1299):
hoc Opus fec. Jolfes magri Cosme civis Romanns. (Dßigin.
court sculpt. pl. XXIV. Cicognora T. I. F. XX.)
In dieser Zusammenstellung verfolgt man die Künstler-Familie
durch vier Grade. Der älteste Isanrentius hat kaum das 13. Jahr-
hundert erlebt, da sein Sohn Jacobns schon 1210 wieder einen er-
wachsenen Sohn hat, der in den Arbeiten von Civitci Castellana
als sein Gehiilfe erscheint. Diesen Cosmas sehen wir zum letzten-
mal in Subiaco in Gesellschaft zweier Söhne; dann bleiben wir
ÖO Jahre lang ohne Nachrichten von dieser Familie, bis am Ende
des Jahrhunderts ein dritter nncl früher nicht genannter, also wahr-
scheinlich spät nachgeborner Sohn des Cosmas , mithin Urenkel des
Laurentius, allein in Rom mit mehreren Grabmiilern auftritt. Die-
ser letzte nennt sich in seinen Inschriften regelmässig filins Cosmae
oder Cosmati und daher haben neuere Schriftsteller den Namen
der Cosimaten gebildet, der zur Bezeichnun auch wohl gebraucht
werden kann, wenn man nur nicht, mit seEr nnhistorischem Ver-
stosse, ihn für einen der Familiennamen nimmt (Dütgincourt a. a.
0.: „Leur nom etait Cosma") und nun wohl gar von einem Cosiino
Cosmati spricht, oder was noch ärger ist, den Vater nach dem
Sohne Giacomo di Cosmate nennt. Solcher Nachlässigkeiten haben
sich sogar italienische Schriftsteller schuldig gemacht, und dadurch
die ärgsten Verwirrungen in dieser Angelegenheit verursacht. die
auch von Andern fortgepflanzt wurden. Bei Titi studio di pittura
P. 34, kommt Cosimo Cosmati vor, und der Padre G. della Valle
ist es gewesen, der v. d. Hagen in seinen Briefen in die Heimath
IV. 222 zum Missverständniss geführt hat. Ersterer nämlich nennt
264 seiner storia del duomo d'Orvieto, Giacoxno di Cosmale
llomaxio, nach Urkunden, als einen der 14 Capo Maestri und Mu-
ratori des Jahres 1293; in der Anmerkung aber fügt er hinzu, der-
selbe Giacomo werde in den Inschriften des Domes von Civita Ca-
stellana und des Hospitales von S. Tomaso in formis genannt, und
ungefähr ebenso spricht sich v. d. Hagen aus. Jakobus hatte also
in Civita Castellana schon 1210 einen wertkhfitigen Sohn, er musste
also doch wohl wenigtens 55 alt Jahre seyn; 1293 hätte ermithin nicht
weniger als 12 Jahre gezählt. Gibt aber della Valle den Inhalt der
Urkunden richtig an, so zeigt der Name Giacomo di Cosmate, dass
nicht vom Vater, sondern nur von einem Sothne des Cosmas die
Rede seyn konnte, und es fragt sich nur, ob sich von demselben
noch anderweitige Spur findet. Die Inschrift von Subiaco (Nr. 7)
ist offenbar in Hexametern abgefasst, und vollständig wahrschein-
lich: Cosmas et filii Lncas et Jacobus alter, zu lesen. Jakobus,
hier so viel als der zweite, wird in der Inschrift von Subiaco auch
in marmoris arte peritus genannt, er kann also nicht wohl später
als 1:110 geboren scyn. Nun wurde der Dom von Orvieto den 15.
November 1390 angefangen und nach vielen Zeugnissen war Nicolo
Pisano, nach Andern auch Arnolfo Cll Lapo und Ramo di Paganello
mit der Leitung des Baues beauftragt. In den ersten Jahren, und
so lange diese noch dem Werke Vürätanden, konnte natürlich
einer von vielen Werkmeistern oder Maurern bei diesem Baue nur
eine höchst untergeordnete Person seyn, und es muss auffallellv
als solchen den bereits 73jäihrigei1 Giacomo di Cosmate erscheinen
zu sehen. Diese Zahlen müssen sogar noch um fünf vermehrt