Volltext: Cleomenes - Dumesnil (Bd. 3)

C orra du , 
etc. 
Corrardo oder Bigardi, 
Domenico. 
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Iren, noch Peruginds VVeise vorherrschend ist. Schöner sind zwei 
Scenen aus dem Leben des heil. Zanobius in der liönigLAliademie 
zu Florenz. 
Ridolfu scheint mit Rafael in Florenz ziemlich gleiche Grund- 
sätze befolgt zu haben, und daher findet man in seinen Werken 
oft ganz rafaelisehe Figuren. Er besass Leichtigkeit in der Anord- 
nung, colorirte angenehm und befliss sich einer schönen Auswahl 
der liöpfe, die ein fleissiges Studium nach dem Leben verrathen. 
Ilafaehs Höhe hat er jedoch nicht erreicht; er sah auch die Mei- 
Sterwerke seines Freundes in Rom nicht. Kaum aus den Jiing- 
lingsjahren getreten , betrieb er die Kunst schlaller, um dem "Han- 
del ohzuliegen. Nachdem er also seinen Styl schon dem neuen 
zugebildet hatte, und somit berühmt geworden war, suchte er wei- 
 ter niihts mehr. Jetzt betrieb er die Malerei aus Liebe, fern vom 
Handwerlismässigexa; auch ölTnete er gerne selbst unbedeutenden 
Künstlern sein Arbeitszimmer. Vieles arbeitete er mit Michele di 
Ridolfo, neben andern am Gemälde der heil. Anna im Dome von 
Cittii di Castello, ein in Zeichnung und Farbenlsraft schönes Bild. 
Auch Perino del Vaga ging aus seiner Schule hervor. 
Riclolfo Corradi starb 1560 im 75. Jahre. 
Corrado, David üflilßßlledllrit , die beiden Brüder des Dome- 
nico Ghirlaxidajo, hatten geringeren Ruf als dieser. Der erstere, 
welcher 1525 im  Jahre starb, verlegte sich besonders auf die 
Mosaik, und Benedetto malte mehr in lriranl-areich als in Italien. 
Dieser erreichte ein Alter von 50 Jahren. 
Corrardo auch Corradi oder Bigardi, Domenico, geb, m 
Florenz  oder 1495. Sein Vater war ein Gold- 
sclinned, der die schonsten Ghirlanden für den liopfputz der floren- 
tmischen Mudchen rerfertigte, wesswegen Domenico den Beinamen 
del Glurlnntla]? erhielt._Vasari erzählt von ihm, dass er als Knabe, 
da sein Eater llll] zu seinem Gewerbe erziehen wollte, in der Bude 
alle V0ruhergehe11cle1i kenntlich portraitirt habe. Ein so entschie- 
denes Talent zum Zeichnen wivar die Veranlassung, (lass man ihn 
endlieh seinem Hange _zur Malerei folgen liess. Er lebte gleichzei- 
tig mit _Cos1mo Bosselh, war zwar weniger ideal als dieser, aber 
ßäfßßsäftlgelit, {Iläfl lllfiglgliflälllillll, wie Alle äeiner Zeit, anISchärfe 
er iara eris n.  en a s WZW er mit osimo Theilne imer an. 
dem grossen Quncnrse der vorziigliehstexi Maler, den Rxbst Sixtus 
 _1.n Boni fur die Ausschrniielsuimg der Sixtina veranstaltete, ein 
fur ]ene Zeit bedeutendes Ereigniss. In Rom zeichnete er alle Mo- 
numente, _ohne ]en1els Vermessungen vorzunehmen, mit solcher 
(Jenauigkeith dass's1e äollkommen richtig befunden wurden, als 
man S10 m1 en von an ern enommenen Maassexi verelieh. Durch 
jene Leichtigkeit, das Lebengin seinen inannigfhltigexlvErseheinun- 
gen aufzuthssen, verbunden mit dieser ungewöhnlichen Schärfe des 
Auges, ward er der Bildnissmaler seiner Zeit im umfassendsten 
Single lleldeääißi siyelilgikleeläentliggle und reiäie Phfnitesie väreiniglf, dwas 
die er darzusreälien hilttgeseien, 11.11]: en re iglosexx egenSt-An en, 
   - , so glucl-lieh, dass ohne Schaden der IQ- 
ligiosen Wurde das Leimen seiner Mitbürger überall aufs treueste 
Smh absPlßgelte. S0 zeigt er sich in der Iiapellezur Rechten vom 
I1a_uptaltare_ 111 St. Trimta zu Florenz, wo er die Geschichte des 
lifil. Fragizßseus a fäesco malte. De; Reichthun; an Motiven , der 
x m zu euote stan , spricht sich iier vorziig ich in den Gemäl- 
den der Mittelwand aus. Das untere stellt die Auferweclaun eines 
Iiindes durch den heil. Franziscus vor. Man sieht in den XPVäbcI-n,
	        
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