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Bourdet,
Joseph
WViIheIm.
Bourdon ,
Sebastian.
und Landschaften, neben andern eine Ansicht von Tivoli, nach
Vien, und xandere Blätter nach L. C. Vasse u. s. w.
BOIIPdBII, JOSGPlTt Vvllhelm, Geschichtsinaler, geb. zu Paris 179g,
Schüler von Baron Grus. Er verfertigte bereits mehrere Kirchen-
und Staffeleigeinälde, Portraite, Lithographien und mehrere Zeich-
nungen für FilhoPs Museum. Gabet.
BÜUTdOÜ; Peter: ein Ciseleur zu Paris, iitltß 2 Hefte unter dem
Titel: Essais d'Orfevrerie, 14 1693. F. Leopold hat sie copirt.
Bourdon, PICITB MiCllBl, Geschichtsmalcr zu Paris, geb. 1773,
Schüler von Begnault. Er verfertigte mehrere schöne StaHeleibil-
der und Portraits, und 1324 einen Christus am Iireuze für die
Stadt Pan. Er ist auch der Ilcrausgeber der Sammlung von Sti-
chen, unter dem Namen des concours decennal, und hatte ebeii-
falls die Leitung eines Theiles des Musee Filhol. In beiden Wer-
liCIl sind Blätter nach seiner Zeichnung. Ueberdiess führte er nieh-
rere Zeichnungen aus, die einzeln in Kupfer gestochen wurden.
Boui-don beschäftiget sich auch mit dem Unterrichte.
BOIIFClOII, Sebastian, Maler und Iiupferstecher, geb. zu Mont-
Jsellier oder zu Marseille 16_16, gest._zu Paris 1671. Er lernte die
Anfangsgründe der Malerei von seinem Vater, einem Glasmaler,
kam in jungen Jahren nach Paris und durclizoä einige Provinzial-
städtc, bis er gezwungen war, Soldat zu wer en. Er durchlebte
traurige Tage, aber selbst das Elend war nicht im Stande, ihm
den Muth zu rauben und den Hang zur Iiunst zu vertilgen. So-
bald er seinen Abschied erhalten hatte, zog er nach Italien, und
kam nach Boni, wo die Bekanntschaft mit A. Sacchi und Claude
Lorrain, deren Werlte er trefflich copirt hatte, nicht wenig zum
glücklichen Erfolge seiner Studien beitrug. Nach einem dreijäh-
rigen Aufenthalte in Rom ging er nach Venedig,_ und kam in sei-
nem siebeu und zwanzigsten Jahre nach Frankreich zurück, wo er
für Notre-Danie ein sogenanntes Maigemälde malte, das die Kreu-
zigung des heil. Petrus vorstellt. Es gehörte zu den schönsten
Zierden der Kirche, und gilt überhaupt fur Boin-dorfs Meister-
stück, das gegenwärtig im k. Museunr aufbewahrt wird. Eines
seiner berühmtesten Gemälde ist auch Simon der Zauberer in der
Cathedrale zu Montpellier. Dieses Gemälde lag 80 Jahre zusam-
mengerollt in einer Dachkammer, und wurde nachher von einem
unwissenden Restaurator übel zugerichtet.
Begabt mit einer fruchtbaren Einbildungsl-zraft, malte Bourdon
mit leichtem und wahren Pinsel Geschichte, Portraite, Landschaf-
tßlli Schäferstüclce, Fainilienbilder, Soldatenseenen und Grottesken
mit gleichem Erfolge. Sein Colurit ist lebhaft, die Composition
Sinnrßich. der Ausdruck bezeichnend und besonders jener seiner
Madunncu seelenvoll. Auch in den Stellungen ist er zierlich, aber
in den Extremitäten nicht immer richtig. Viele seiner Gemälde sind
in einer flüchti en Manier gefertiget, und gewöhnlich sind dieje-
nigen, auf weiche er die wenigste Mühe verwendet, am meisten
gesucht. Besonders ist seine grosse Schnelligkeit bemerkenswerth.
Er malte eines Tages zwölf Gesichter, und gewann dadurch eine
bedeutende Wette.
Im Jahre 1652 tkam Bourdon nach Schweden an den Hof der
Königin Christina, und malte die letztere, den Prinzen Carl Gu.
stav und beinahe alle Grossen des Reiches. Die Königin ernannte
ihn zu ihrem Hofinaler, nach ihrer Abdankung ging er aber wieder
nach Paris zurück, und nun erst entwickelte er den ganzen Umfang