Boullogne, Bon. Bonllogne, Louis de. 87
lena nach Guido, hat er selbst in Iiupfer geätzt. Letzteres Blatt
verferligte er zu Rom 1652.
Boullogne wurde 1674 Professor der Akademie.
Bßllllßgnß, B011, Maler und Iiupferätzer, der ältere Sohn des Vor-
hergehenden, geb. zu Paris 1619. gest. 1717. Er war ein Schüler
seines Vaters, und begab sich hierauf nach Italien, Wo er Während
eines eilfjäihrigen Aufenthaltes dem Studium der grossen Meister
obla . NVälirend seiner Reise in der Lombardei copirte er die
Weräe des Correggio, der Carracci und Anderer, folgte aber Guido
Reni und Dominichino.
Die Gemälde dieses Künstlers bestehen in Historien, Bildnissen
und Landschaften. Er besass grossen Beichthum der Ideen, ge-
naue Iienntniss in Behandlung des Helldunlsels, war auch ein vor-
trelflicher Colorist, nur zu flüchtig in der Arbeit und nicht frei
von lYIanierismus, dem er sich in späteren Jahren nur zu sehr hin-
gab. Uebrigens geIicl damals ein gewisser adelttirter theatralischer
(lharakter, der auch aus der neuesten französischen Schule noch
nicht ganz verschwunden ist.
Er besasüeine eigene Geschicklichkeit in Nachahmung der Werke
grosser Mr "tcr, so dass er selbst die geübtesten Iienner hinterging.
Unter seine schönsten Arbeiten gehören: Der Kampf des Herkules
mit den Centauren, der Gichtbriichige in Notre-Dame (gest. von
J. Langlois), und die Erweckung des Lazarus im Chore der Car-
thiiuser (gest. von Moyreau). Auch im Portraite ivar er sehr stark.
Bon Boullogxie hat mehrere Stüclae nach seiner Erfindung radirt;
unter andern:
Eine heilige Familie, in Fol.
Die Predigt des Täufers, nach seinem Gemälde bei den Pctits-
Peres, gr. Fol.
St. Bruno, nach einem ähnlichen Gemälde.
Eine Satyre gegen den Autor des Mereure galant, mit der Un-
terschrift: Ah ha galant vous raisunez en ignorant!
Ileineckeiverzeichnet die nach diesem Meister gestochenen Blät-
ter. Fiorillo III. 255. Rost VII. 148.
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BOUllOgIlB, LOUIS (13, der jüngere, Bruder des Vorhergehenden,
geb. 1654, gest. 1755. Mit grossem Talente begabt, machte er schon
frühe grosse Fortschritte in der Malerei, und gewann 1m 18.Jahre
den rossen Preis bei der Akademie, was ihm den Vnftlleil ver-
schafgte, mit königlicher Unterstützung nach Italien zu reisen. In
elium zogen ihn besonders RafacPs Werke an; er copirte auch die
Schule von Athen und das Abendmal in der Grösse der Originale.
damit sie in den Gobelins in 'I'apetcn übertragen werden konnten.
Nach einem fünfjährigen Aufenthalte in Italien kehrte er 1680
nach Frankreich zurück, wo er einige Sachen für Versailles malte,
und im folgenden Jahre zum Mitgliede der Akademie erwählt
wurde,
Er lebte mit seinem Bruder in einer bewunderungswiirdigen Ein-
tracht, und trennte sich nur von ihm bei dessen Verheirathung.
Lülljä Gemälde bestehen aus Darstellungen aus der heiligen und
gljßiifnen Geschichte, die ihm grossen Ruf erwarben, und, nach
loflllß, über den Werken seines Bruders stehen. Dieser Schrift-
steiler lobt an ihnen die Einfachheit der Anordnung, die richtige
Zeißbnulvs und die verständige Vertheilung von Licht und Schut-
len- lll einigen Bildern scheint er sich der Manier des Lesueur,
in andern der des Carl Maratta enähert zu haben. Seine berühm-
testen Werlie sind in der liapcllle des heil. Augustin, neben der