Bouclun-don ,
Edmus.
Boucher,
Franz.
Rom, um durch das Studium der Meisterwerke der Kunst seine
Bildung zu vollenden. Er zeichnete hier die schönsten Ueherreste
der griechischen und römischen Architektur und Plastik, und fand
sogar Gelegenheit, den Pabst Clemens XII. im Brustbilde darzu-
ste len. Fiir seinen König eopirte er den berühmten Barberini-
sehen Faun, der sich jetzt zu München in der Glyptothelt des Kö-
nigs Ludwig von Bayern befindet. Nach seiner Rückkehr wurde
81' 1755 zum Mitglied der k. Akademie und 17.16 wirklicher Pro-
fessor an derselben. Eines der schönsten Werke dieses Künstlers
ist die Fontaiue de Grenelle, in der von Miehel Angele so sehr
gepriesenen Pyramidalform errichtet, und mit Bildern und Basre-
liefs verziert. Diese Fontaine ist merkwürdig durch den edlen
Styl der Compositicm, durcll): dielßcnauiglseitltler Plropcilrtionerwxtlg
durch die Vollenc ung der etai s. Ein an: eres erii imtes er
war die Reiterstatue Ludwig XV., welche 1'365 zu Paris am Ende
des Gartens der Tuilerien aufgerichtet wurde. An dieser Statue
hatte Bouehardon zwölf Jahre unablässig gearbeitet, und besonders
für das Pferd unzählige Bisse nach der Natur gemacht. Das Fuss-
gestell war bei dem Absterben _des Künstlers noch nicht ganz fer-
tig, und daher machte sich Pigal an die Ansfuhrung. Diese be-
rühmte Statue wurde 1792 Hätte? derlliegierung der gesetzgebenden
Versammlnn um_ estiirzt un veruic itet.
Arbeiten äon gouchartltnl sind auch in den k. Gärten zu Ver-
sailles und Choisy, so wie im Garten des Lusthauses Grosbois. Im
Chore der Kirche St. Sulpice, ist von ihm die Statue Christi, des
heil. Petrus und Paulus und jene des Johannes Evangelista.
Mehrere seiner plastischen Arbeiten wurden auch gestochen.
Mariette besass mehr als [i25liupfcrsticlie nach dieses Künstlers
Zeichnung, und von den letzteren eine grosse Anzahl, die um
15,595 Liv. verkauft wurden.
Von ihm selbst geiitzt kennt man zwei Bildnisse des Cardinal
Borghese, nach Bernini.
Zwei Blätter Studien, nach Maratti.
Einen kleinen Cupido.
Bouchardon's jüngerer Bruder hat auch mehreres in Kupfer ge-
stechen.
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BOIIClIG, Martin, ein Hupferstecher von Antwerpen, der mit sei-
nem Bruder Peter Paul Vieles gemeinschaftlich arbeitete. Von
ihnen sind die liupfer in P. du Ryers Üebersetzung der Metamor-
phosen Ovidis, die 1677 Foppens besorgte. Von seiner Arbeit fin-
det man auch in Sponnii Miscellaneis 1685, und ein Bildniss des
1079 hingerichteten Jesuiten John Fenwick tiihrt Heinecke an.
Martin Bouche, der um 1640 geboren wurde, fertigte zahlreiche
Pnrtraite und auch historische Blätter, die nach Malpe I. 115 ge-
sucht zu werden verdienen, welche aber Christ mittelmässig nennt.
E1" arbeitete in Frankreich und in England, und Vieles für die
Buchhändler zu Lyon und Brüssel. Sein Todesjahr ist unbekannt,
s? w": das seines Bruders. Von letzterem kennt man neben andern
eine Folge von Ornamenten, zu London 1693 herausgegeben.
Boucher? Franz: Ilistorieninaler, geb. zu Paris 170d, gest. 1770- E1"
war ein Schüler von F. le lVIuine, und in Paris schon ein belieb-
U31" Künstler. als er 1725 Rom besuchte, zwar nur der Mode we-
YC", tlßTin er änderte bei dem Anblick der höchsten Meisterwerke
der Kunst seine Manier keineswegs. In seinem dreissigsten Jahre
wurde er Mitglied der Akademie imd WIM Professor an derselben:
und nach Carl Vanlods Tod erster Maler des Königs.