Both,
Johann.
Both ,
Andreas.
merken wir mehr bedeutsame Formen, als üppige Vegetation. Ihr
Colorit ist sonnig, wie das des Breughel, völlig der Natur gemiiss.
VViihrend das Griine bei diesem ins Blaue übergeht, spielt" es bei
ihnen mehr ins Gelbliche, und dieser herbstliche Ton verstärkt
den Ausdruck sanfter VVehlnilth, die die leicht abwärts gehenden
fast verschwindenden Thiiler schon durch ihre Form haben. Zum
Theil mag wohl dieses Vorherrschen des Gelb dem unvorsichtigcn
Gebrauch des Ockers zuzuschreiben seyn, indessen sagt es der gei-
stigen Auffassung wohl zu. D_ie Both suchten mehr die Wirkung
der Natur im Grossen, das rmläikalisehe, dunkle Gefühl allgemei-
nen Einklangä, als die Ausführung der Theile. Schuaase niederl.
Briefe, S. 28.
Johann Both ist einer der glücklichsten Nebenbuhler des Claude
Lorrain, ja er verdunkelte sogar den Ruhm des letzteren in etwas,
da die Stail-"age jene des Claude übertraf. Er lebte bis 1650 in Ita-
lien in enger, briiderlicher Freundschaft, bis diese in Venedig durch
einen traurigen Zufall getrennt wurde. Andreas ertrank niimlich
eines Abends in einem Canale, und )etzt mochte auch Johann nicht
mehr an einem Orte leben, wo er den Bruder verloren hatte. Er
kehrte nach Utrecht zurück, und starb daselbst bald darauf. Ei-
nige glauben jedoch, er habe auch lll Venedig seinen Tod ge-
funden.
Dieser Künstler hat auch sehr schöne, mit Geschmack und Ein-
isicht geützte Blätter hinterlassen, welche ebenfalls in Landschaften
bestehen und sehr gesucht werden. Auch Andreas versuchte sich
in dieser Iiunst. Die Blätter beider Briidcr bewahren meisterhafte
Entwürfe zu Bildern auf, und die Vvirkuxig in diesen Radirungen
ist bis zu dem Grade ausgebildet, als der Maler bedarf, um daraus
ein Gemälde hervorzurufen. '
4 Blätter Landschaften; H. g Z. 6 8 L., Br. 7 Z. 5 Ö L.
J. Both fe. Matham exe.
Die ersten Abdrücke sind vor dem Namen des Druckers und
von der grössten Seltenheit. Bei den dritten Abdriicken ist
das Wort Matham vertilgt; sie sind aber schwach. Bei ltigal
wurden diese Blätter um 400 Fr. bezahlt.
6 Blätter Landschaften; H. 7 Z. 2 5 L., Br. 10 Z.
Die ersten Abdrücke sind vor dem Namen des Stechers, und
ebenfalls von grösster Seltenheit. Rigal 226132 Bei Weigel
sind die vor den Namen und Nummern für 15 Thlr. ansgeboten.
Die fiinf Sinne, 5 Blätter; H. 7 Z. lt L., Br. 6 Z. 5L. Anderies
Both inventor, Jon. Both FEbit. Fratres.
Am Rande sind vier holländische Verse, die 111 den ersten
höchst seltenen Abdriicken fehlen. Diese Blätter wurden auf
Auktionen in Deutschland mit 5 6 Thlr. bezahlt.
Fiorillo D. III. 6d ff. Jonbert u. a. Bartsch V. 205 beschreibt
diese 15 Blätter genauer.
Dill, Andreas, Bruder des Vorhergehenden, ebenfalls berühmter
Maler in seinem Fache, geb. zu Utrecht um 1609, gest. zu Vene-
dig 1650. Die Lebens- und Bildungsgeschichte dieses l-iünstlers
ist mit der seines Bruders Johann verflochten und im Artikel des
letzteren nachzulesen. Er malte anfangs auch Landschaften, ver-
legte sich aber nachher auf das Figuren-Malen, Worin er den Pe-
ter de Laar, genannt Bamboccio, nachahmtc. Ueberdiess malte er
Portraite. Da er gewöhnlich mit seinem Bruder arbeitete, so sind
die Gemälde, die er allein verfertigte, sehr selten.
Auch Andreas hat Blätter geiitzt, die Aehnlichlaeit mit der Ma-
nier des Ostade haben, und sehr gesucht werden. Sie sind mit A.