Böttger, auch Boettiger, Joh. Gottlieb.
Böttner, WVilhelm.
Böttger, auch Boettiger, Johann Gottlieb, l{upf(xpst(gcljgr m
Leipzig, geb. 1763- Er studirte unter Leitung seines LalldSlllilllr
nes J. G. Schulz zu Dresden, bei dem er verschiedene Stücke, vor-
züglich Portraite, verfertigte. In Leipzig, wo er sich 1796 niedi-r-
liess, arbeitete er für Buchhändler. Seine vorziiglicheren Blätter
sind:
Die berühmte Magdalena nach C-orreggio, nach Seitlelmannä
Zeichnung, qu. Fol.
Amor und Psyche, nach Sehenau, Er. F01.
La Fayette im Getlingniss schlafen , wie ihm der Genius von
Amerika das Ende seines Schicksals ankiindigt, eine Vignette
in oval, nach demselben, qu.
Iialliope, nach Angelika Iiautinann, colorirt, oval in
Das Portrait Bamdohfs, nach Greif, 8.
Ausser diesen Blättern stach er noch eine "grosse Anzahl Vignet-
ten nach Schenau, Schnorr, Schubart u. a., ebenfalls mehrere Blät-
ter für die Zeitung fiir die elegante Welt.
Böttger starb 1825.
BÖÜICIIÜT, 0-, eii1 trelTlicher Architekt zu Berlin, der neben vie-
len andern vorzüglichen Künstlern der preussischen Iiönigsstadl. in
seinem Fache eine würdige Stelle einnimmt. Er ist besonders aus-
gezeichnet durch ein sehr glückliches und ausgebildetes Talent in
er Erfindung und Zeichnung von Ornamenten, In der k. Por-
zellanmanufaktur werden vornehmlich Muster der Ornamentik von
ihm gewählt, und vor allein ausgezeichnet ist er durch geistreiche
Stylisirung der Pflanzen in Form und Farbe.
In der Seidenweberei des G. Gropius wurde Mehreres nach sei-
nen Zeichnungen ausgeführt. Diese gewebten Stoffe übertreffen
an Gediegenheit und Kraft Alles, vvas in neuerer Zeit in dieser
Weise gearbeitet worden. Wir erwahneu nur die seidenen Wand-
tapeten im Palais des Prinzen Wilhelm.
In neuester Zeit gab der Künstler ein Ornamentenbuch zum Pi-ak-
tischen Gebrauche für Architekten, Decorations- und Stubeninaler,
fiioTapetentabrikanten etc. heraus. Im Jahre 1334 erschien von
ihm auch ein Heft Zeichnungen nach Darstellungen auf Iiirchen-
teppichen, als Erklärung seines Vortrages über die allegorischen
Darstellungen auf Iiirchenteppichen des Mittelalter;
Böttner, Vvllllßlm, Historien- u. Portraitmalei- zu Gasse], geb. zu Zie-
genhayn 1152, gest.1805- Er lißm schon 1167 in Tischbeins Schule,
und begab sich 1773 nach Pans, wo er mit Beifall arbeitete, und
im Jahre l77Ö die große Medaille in der Zeichenkunst erhielt.
1m folgenden Jahre reiste er nach Rom, wo er durch die Giite
des Landgrafen mehrere Jahre lang eine Pension genoss, Erst im
Jahre 1781 kehrte er nach Cassel zuriick, und ward Mitglied der
Akademie. Auf einer zweiten Reise nach Paris (1785) ernannte
ihn der Churfiirst zum Hofinaler, 1789 zum Professor der Akade-
mie, spiiterhin zum Bath und endlich zum Direktor, als der alte
Tischbein gestorben war (1305).
Böttller vßrfßrtiglß llißllt gar viele historische Werke, denn er
widmete sich mehrere Jahn-e fast ausschliessend der Bortraitinalerei,
was um so mehr Zu beklagen ist, da er im historischen Fache
Treilliches leisten konnte. Göthe gedenkt in seinem Winckelmann
Böttners Jupiter und Ganymed mit grossem Lobe. Leichtigkeit der
Zeichnung, Lebhaftigkeit des Colorits und graziöee Drapirung sind
Vorzüge seiner Bilder. Zu seinen übrigen riihinlichen historischen
Arbeiten gehören: Ikarus; lVIedeaÄs Abschied von ihren Kindern