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Hosxnan ,
Bareud.
Bossi ,
Ernst.
BOSTDEIII, Barend, Miniaturmaler, der um 1742 zu Dortreclit gebo-
ren wurde, und in seiner besten Zeit Ruf genoss. Besonders fand.
er bei dem schönen GeSclilec-lite Beifall. Sein Lehrer war Wouter
Uiterliinniige.
305mm, war auch ein geschickter Tonkünstler, und starb 180?
zu ltlerzogenbuscli, Van Eynilen etc. l. e. 530.
Bossehaert. S. Boschaert.
BOSSE, Abraham; Maler, Zeichner und Iiupfersteclier, geboren zu
Toni's um 1610, gest. 1678. Er arbeitete zu Paris iii Callot's iVIa-
nier, und Fast immer mit der Nadel, mit einer Zierlichkeit, die bis
an das Trockene griinzt. Seine Blätter haben manchmal den Glanz
des Grabstichels und die Festigkeit desselben; einige sind auch sehr
geschätzt, obgleich sie an Wertli denen des Callot und Labelle
nicht gleichkoinnien.
Bosse schrieb eine Abhandlung uber die Baukunst und Perspek-
tive, eben so auch iiber die in Kupfer zu stechen und zu ätzen.
Die beste Edition dieses Traite sur la gravure ist die von Cochin
besorgte.
Er wurde als Mitglied der Akadeuiie aufgeniommenyin der Folge
aber wieder ansgeschlossgii, weil sein freier binn sich dem Iiunst-
despoten Le Brun nicht ugte.
Die Zahl der Blätter dieses Iunistlers geht auf 800; Viele sind
nach eigener Enfiniluxig, andere nach Bellange, Vignon, Bourdon,
Delestain etc. gefertiget:
Zu den geschi-itztesten zahlt man:
Die (Zeremonien bei dem Ehecontracte zwischen Wladislaus IV.
und der Maria Qerllagil, 1645; qu. Pol.
Die Protlzessiun mit dem Reliquieiikasten der heil. Genofeva;
u. F0
Dcii- Maler, der Bildhauer, der Iiupferstecher und der Kupfer-
drucker in ihren YVerkstiitten, liStiick; qu. F01.
Der Saal der Charite, qu. Ful. Schönes Blatt.
Der Schulmeister und die Schulnieisterin, 2 Stiick; gr. qu. Fol.
Die fiinflSinne, in Conversations-Stiicken vorgestellt, 5 Stücke;
u. F0
D12 Werke der Barmherzigkeit, 7Stüek in qu. Fol.
Marolles erwähnt auch eines jiiugern Künstlers dieses Namens,
der nach della Bella gestochen haben soll.
BOSSG, Ernst, ein trelflicher Maler aus Riga, gegenwärtig Professor
an der Akademie der Iiiinste zu St. Petersburg und kaiserl. llofnia-
ler. Er erhielt die Anfangsgründe der Kunst iin Vaterlande, und
besuchte dann Boni, uin unter Grassfs Leitung durch eilriges Stu-
diiim nach den lWIeisterwerken der Iiunst, welche Malerei und
Plastik darbietet, seine künstlerische Bildung zu vollenden. Ilier
fertigte er mehrere trelTliche Copien in Miniatur, worunter Ratet-Vs
Violinspieler, die Modestia und Vaniias nach Leonardo da Viuci,
Titiaifs Danae, die Sibyllelvon Doininicliino, die heil. Familie nach
Titian, die Fornarina von Rafael etc., einer besondcrn Erwähnung
vcrdienen._ In Rom copirte Bosse_aiicli llafaePs berühmte Trans-
figuration im grossen Massstahe, ein treifliches VVerl-i, welches seit
1321 in der Domkirclie zu Riga aufgestellt ist. Iin Jahre 1824 ar-
beitete der liiiustlei- im Auftrag seines Kaisers sehr thätig auf der
k. Akademie zu Dresden, und fertigte besonders kleine Bilder in
lVIedailluns, zum Theil nach berühmten Originalien, lauter sauber
und zart ausgeführte Werbe.