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Borum ,
Andreas.
Borzone,
"Luciano.
welcher er es zu grosser Fertigkeit brachte. Sein Fleiss in der
Ausführung und sßill (lllrchgängig gleiches Iiorn mit zarten Moz-
zotinten und klaren Schatten, und die treffliche Wirkung des Hell-
dunkels verdienen der riiliinlichsten Erwähnung.
[m Jahre 1337 erschienen von ihm zu München bei Ilerinzimi
und Barth architektonische Verzierungen, und später beschäftigte
ihn besonders die Vervielfältigung der schönen Gemälde des be-
rühmten Architeltturmalers Dom. Quaglio. S0 erschien eine Folge
der grossen Rhein- und Maasansichteil, in Welcher die Abbildung
von Trarbach, von Huy an der Maas, von Üeberlingen am Bu-
densee, jene der Stadtmauer zu Andernach, des Amthauses zu Ell-
feld, sich befinden, lauter Blätter in gr. qn. F01.
Eine zweite Folge nach D. Quagliu bilden lsleine Rhein- und
und Moselansichten: Corden an der Mosel, Bnppart am lthein,
Sel-iloss Langenau, Schloss Eltiz, die Kirche zu Alchen, Oberlalin-
stein, gr. (i.
Im Jahre 1828 lithograpliirte er für den Kunstverein die Ansicht
des Coliseums nach Rutlltlanllyulld Neuötting nach D. Qnagliu,
und andere schöne Blätter im k. h. GBllOFlGYVCTliG sind: der Dom
von Mailand, nach Migliara; ein Seestiiicli, nach van de Velde etc.
Gegenwärtigdzefindet sich der Ininstler in Cöln in einem lithugra-
phisch-artistischcn Institute. Aus dieser Zeit ist ein schönes Blatt,
welches den Iilosterhof im Schnee vorstellt, nach Lessings treff-
lichem Gemälde.
Borzone, Luciano , ein Genueser, geb. 1590, gest. um 1660, Schii-
ler des Ph. Bertolottu und hernach des C. Gerte. Er erwarb sich
schon in seinem 16. Jahre durch kleine Bildnisse fiir Ringe den
Ruf eines geschickten Malers, wagte sich aber später an Iiirchen-
und Gallerie-Biltler, und zeigte sich auch hierin als guter und er-
Hndungsreicher Künstler. Das Verdienstlichste bleiben immer die
Köpfe, welche er als guter Bildnissmaler, oder, wenn man will,
als Naturalist, der mehr auf Wahrheit, als Gewähltheit sieht, dar-
stellt. Auch die Falten seiner Gewänder sind wahr und einfach,
und durchhin sucht und erreicht er in seinen Arbeiten eine (las
Auge hinlänglich betriedigende, wenn auch nicht Guercinische Wir-
kung. Dabei vereint er auch edle Einfachheit in den Stellungen,
und glückliche Wahl in der Composition mit Anmuth und liebli-
chem Farbenzanber, so dass man ihn unter die achtuniswvürdigsten
genuesischen Maler zahlen muss. Borzone verlor das eben durch
einen Fall von dem Geruste, als er an dem Gewölbe der Kirche
della Nunziata arbeitete.
In S. Spirito befinden sich von diesem Künstler sechs Bilder,
unter denen besonders die Taufe Christi gerühmt wird. Eines sei-
ner wichtigsten Werke stellt den heil. Hieronymus vor, den er für
den Cardinal Lenio di S. Cecilia verfertigte, ein Gemälde, das der
Dichter Chiabrera besang und Guido Reni bewunderte. Bei-Zone
hatte auch eine blühende Scliule,_und zog zwei Sühne für die
Kunst, welche nach seinem Tode einige Gemälde von ihm so vollen-
deten, dass sie ganz von ihm gemalt schienen. Lanzi III. 28.1 d.
Ausg. Fiorillo II. 395.
Borzone radirte auch einige Blätter:
Die Befreiung Petri, 4.
Prometheus vom Geier zerfleischt, 4.
Spielende Kinder, 4.
Das Bildniss GiustinianPs, I1.
Einige Marien und andere geistliche Gegenstände in 8.