Borgiani (Borgianni), Orazio. - Borgognone, Ambrogio.
57
nan bekannt; sein Biograph Baglione schweigt davon. Nach Malpe
ist er 1577 zu Rom geboren, andere aber nehmen 1650 als
sein Geburts- und 1681 als sein Todesjahr. Gewiss ist, dass er
1615 lebte, bis zu diesem Jahre sind seine Blätter datirt, deren
Bartsch (XVII. 315) 53 beschreibt.
Sein Zeichen wurde mit dem des P. P. Bonzi verwechselt.
Die Blätter, welche Bartsch beschreibt, bestehen aus 52 bibli-
schen Vorstellungen, nach den rafaelischen Logen im Vati-
kan, mit dem Zeichen des Künstlers und dem Jahre 1615- H.
St. Christoph mit dem Jesuskinde auf den Schultern, durch ei-i
nen Fluss gehend; H. 12 Z. 15 L_, ,Br, 10 Z. 3 L.
Man schreibt ihm auch (doch ohne Grund) eine heiLFamilie zu,
mit dem Jahre 1615; H. 5 Z. 11 L., Br. 3 Z. 9 L.
Dieses geätzte Blatt scheint fiir Borgianni zu gering zu seyn.
Iieinecke und andere schreiben ihm noch eine Auferstehung
Christi, den Leichnam Christi von den drei Marien beweint, St.
Christoph, welcher dem Iiinde Jesus die Hand reicht, zu.
Borgwnl, GlÜVa-nnl, Maler von Messina, der um 1500 blühte.
Er war einer der guten Schüler des Lorenzo Costa.
Büfglafll; Glrßlamß, Maler von Nizza della Paglia, der um 1500
arbeitete. In Passignano sieht man von ihm einige Bilder mit der
Inschrift: llironimus Burgensis Nicciae Palearum pinxit. Sie sind
im trockenen Style seines Jahrhunderts gemalt. Weitere Nachrich-
ten iiber diesen Künstler fehlen.
Borgiam, GIUlIO, ein Bildhauer in der ersten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts. Er lernte bei Ludwig Scalzo, iind wurde daher eben-
falls Scalzo genannt. Näheres ist über ihn nicht bekannt.
BQPgO, (131; ist der Beiname mehrerer Iiünstler.
BOPgO, Graf VOR, ein Kunstliebhaber zu Nea el, der sich mit
Zeichnen beschäftigte. Er stach auch eine Ansicht der Stadt Nea-
pel in Iiupfer, ein grosses Blatt.
Bßrgognone, 11, s. Cortese. '
BOPgOgUOIIB, Phillpp de, ein berühmter Bildhauer, kam gegen
das Ende des 15. Jahrhunderts nach Spanien und arbeitete mit Ber-
ruäuete in der Cathedrale zu Toledo, starb aber _vor der ganzh-
lichen Vollendung dieser Arbeit. Von ihm sind die beiden Grab-
mäler in der Capella real der Cathedrale zu Granada, die zu dem
Besten gehören, was seit den Alten die Bildhauerkunst hervorge-
bracht hat.
Bßrgognone, Ambrogio, ein berühmter mailiindischer Maler,
der schon Iiiinstler war, als Ludovico Sforza, il Moro genannt,
1482 den Leonardo da Vinci nach Mailand berief. Doch muss er
damals noch jung gewesen seyn, weil er noch 1555 malte. Indes-
Sen kennt man kein Werk mehr von seiner Hand, das vor 1490
ausgeführt ist. 1m Kloster des heil. Simplicianus sind von diesem
Iiiinstler verschiedene Frescogemälde, die in den letzten Jahren
des 15. Jahrhunderts entstanden. Man bemerkt darin das Streben
die alte Weise zu verlassen und sich dem modernen Style zu fü-
gen, das Beginnen einer neuen Aera für die Malerei. Borgognßnß
scheint sich 111 der Schule eines der guten lombardischen Qlliftrc"
"centisten gebildet zu haben, auf den abexvLeonardoü Beispiel eine?!