Volltext: Börner - Cleoetas (Bd. 2)

Cleniens, Johann Friedrich.  Clemente, von Urbino. 569 
dirte unter Preissler auf der Akademie zu Copenhagen, und suchte 
sich dann im Auslande, besonders unter WVille, zu vervollkomm- 
nen. Einige Zeit hielt er sich zu Genf und Berlin auf, und stach 
da die grosse Platte nach Cunninghanfs Gemälde, welches Fried- 
rich den Grossen zu Pferde, begleitet von allen seinen Generälen, 
vorstellt. Dieses Blatt erwarb ihm die Ehre, von der k. preussi- 
scheu Akademie zu ihrem Mitgliede ernannt zu werden; aber den- 
noch fehlte es nicht an Unannehmlichkeiten, die er zu erfahren 
hatte , wozu noch der Tod seiner Frau kam, die als gute Pastell- 
malerin ebenfalls Mitglied der Akademie war. Er verliess daher Ber- 
lin und reiste nach Copeiihagen zurück, wo er Hofkupferstecher 
und zuletzt Professor wurde. Er starb auch in dieser Stadt 1831. 
Cleniens gehört zu den besten Stecliern der neuesten Zeit, ohne 
jedoch auf einen ausgezeichneten Bang Anspruch machen zu kön- 
nen. Seiii Grabstiehel ist besonders rein und von grosser VVirkung. 
Sein Hauptblatt ist der Tod des Generals Montgomery nach Trum- 
bull, 1798; qu. fol. Es wurde in der Auktion bei Beckerum 13 
Iithlr. 12 gr. und bei Schneider um 8 Bthlr: 12 gr. erstanden. Bei 
Schwarzeuberg galt es 12 Rthlr. 15 gr. Der Ladenpreis in ersten 
Abdriicken war 51 fl. 
Eine grosse Landschaft mit badenden Ddäidchen, nach Juel, mit 
Bradt gestochen. Die Figuren sind von Clemens. 
Der Brand n'en Copenhagen, nach Loreuzen, 1803. 
Sokrates und sein Genius, der dem Neidc den Mund verschliesst, 
ein schönes Blatt nach Abildgaard, 1786; gr. qu. fol. 
Die heil. Familie, nach H. Taraval; fol. 
Die Portraite des Erbprinzen und der Prinzessin Luise Augusta 
von Dänemark, nach Juel; fol. 
Portrait des Dichters von Wessel, zu dessen Werken; 8. 
Friedrich Wilhelm II. von Preussen, nach H. Schröter. Erster 
Druck vor der Schrift. 
Christian Friedrich, Kronprinz von Dänemark, nach Home- 
niann; fol. 
Andreas Peter Graf von Bernstorf, nach Incl; fol. 
Carl Bonnet, nach Juel; fol. 
Er begann auch die von Prof. Lorenzen gemalte Gallerie von 
Scenen aus den Comödien Hollberg's zu stechen; es Waren davon 
aber 1821 nur 5 Stücke fertig. 
Clemens, Marie Jeannß, Gattin des Iiupferstechers, eine geborne 
Crevoisier, wurde 1755 zu Paris geboren. Sie malte schöne und 
treffende Portraite in Pastell und brachte auch einige Blätter in 
Kupfer.  
Diese Künstlerin starb zu Berlin 1781 als Mitglied der Akademie, 
Clemente, V01] Ufblnß, ein berühmter Medailleur, der zu Anfang 
des 15. Jahrhunderts geboren wurde. Er goss seine Medaillen nach 
dem Brauche damaliger Zeit und lieferte vorzügliche Werke dieser 
Art. Unter die merkwürdigsten gehört die Medaille, welche er 
1468 auf Friedrich lWontefeltro goss, in welcher nur der Geschmack 
in den Embleinen nicht zu loben ist, dagegen aber verdient der 
schöne Adler mit dem Blitze ein ausgezeichnetes Lob. -Vielleicht 
War ihm die Aufgabe bestimmt, so dass der schlechte Geschniaßk 
in Darstellung derHieroglyphen und derEinbleme der Rückseite nicht 
dem Iiiinstler, sondern demjenigen, der die Medaille bestellte, zum 
Vorwurfe dient.     
Dieses Künstlers erwähnt auch Ticozzi in seinem Dizionario. dlß 
lwiden berühmten Bildhauer und Architekten Prospero und BM-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.