Volltext: Börner - Cleoetas (Bd. 2)

Cimabue, 
Giovanni. 
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und den Tod Cima's lässt er in dessen männlichen) Aller erfolgen. 
Cima hatte nach Federici einen Sohn, Namens Carlo, der den 
Styl des Vaters so gut nachahmte, (lass man oft, was ein Giov. Bat. 
Cima heisst, Carlo nennen dürfte. 
Cnnabuc, GlOVannl, ein Maler, ward nach Vasari 12-10 in der 
edlen Familie der Cimabue (Gualtieri) geboren, in dem Iiloster von 
S. Maria Novella in deniVVissenschaften unterrichtet und später, 
da sein Trieb zur Iiunst stets vorherrschend war, einigen neugrie- 
ehischen Malern, die der damalige Staathalter nach Florenz rief, 
in die Lehre gegeben. Er brachte es, wie dieser Schriftsteller ver- 
sichert, dureh unablässige Uebung und durch sein Talent unter- 
stiitzt, bald dahin, dass er in Zeichnung und Farbe seine Lehr- 
meister weit übertraf, die in der ltarten Weise jener Zeit malten. 
Vasari wirft im Leben dieses Künstlers gleich Anfangs im Grossen 
hin, die Bedriingnisse des früheren Mittelalters hätten in Italien 
alle Ueherlieferung der liunst rund abgebrochen, den Gebrauch 
Bilder zu machen bis auf die letzte Spur verdrängt, und, Cimabue 
habe nach langer Unterbrechung in Italien zuerst wieder die Ma- 
lerei ausgeübt und durch Beispiel oder Lehre die Entstehung oder 
Verbreitung der neueren Kunst herbeigeführt. Diese Ansicht, die 
er nirgends historisch begründet, verstiisst indess sowohl gegen die 
VVahrseheinlichlteit, als gegen allgemein bekannte Thatsaehen; da- 
her haben sich schon lYIaffei (Verona illustrata), dann Muratori 
(ant. ital. diss. XXIWÜ) und Tirabosehi (stor. della let. ital. V. VI. 
etc.) aus einem allgemeinen historischen Standynnkte, so wie aus 
dem engern der örtlichen Forschungen Malvasia (felsina pitt.) und 
in den letzten Decennien des verflossenen Jahrhunderts eine grosse 
Zahl Topographeti und Localseribenten, deren Titel bei Fiorillo 
in seiner (Seschiehte der zeiehnenden Iiiinste nachgewiesen ist, da- 
gegen sich aufgelehnt; andere, unter diesen Baldinueci, haben 
darauf fortgebaut und jenes Trnggebättde errichtet, welches Cima- 
bue als den gemeinschaftlicher] Vater und alleinigen Gründer aller 
neueren Iiunstbestrebungen voraussetzt, und sogar ganz entgegen- 
gesetzte Bichtungen von_ih1n ableitet. Wer die Quellen der mittle- 
ren Geschichte kennt, der wird die Fortdauer einer gewissen Iiunstä 
iibutig ausser Zweifel setzen; wir müssen daher dem Vasari, dem 
viele bestiiti ende Thatsachen bekannt waren, entweder absicht- 
liche Verdreiitung oder Flüchtigkeit und Vergessenheit beimessen, 
oder was das Billigste und meist Ueberzeugende seyu dürfte: dass 
ihm die rohen Arbeiten des dunklem Mittelalters, gegen welche 
er seinen Widerwillen deutlich ausspricht, der Beachtung unwerth 
gesehienen; dass er daher die Kunstgeschichte lieber mit einem 
Meister habe beginnen wollen, dessen Werke Geist und Geschick- 
lichkeit darleven. Cimalaue war in der That, wie wir in seiner 
grossen, wohl erhaltenen Jungfrau der Kirche St. Maria Novelle 
zu Florenz noch wahrnehmen können, ein beseelter und mächtiger 
Meister, dessen Ueberlegenheit von Zeitgenossen anerkannt wor- 
den, wie wir aus Dante ersehen. _ 
Ueber ausgezeichnete Maler zu Pisa, Siena und Rom, die vor 
Cimabue bliihten, als: Giunta Pisano, Guido da Siena u. s. w. 
5- 3' Agincottrt und Lanzi's Geschichte der Malerei, in der Ein- 
leitung zur Florentiner und Sieneser Schule, und hauptsächlich 
Rumobr's ital. Forschungen I. 355 (E, woraus auch Obiges entnom- 
men. Ferner denselben, iiber die Entwicklung der ältesten ital. 
Malerei iln Iiunstblatte 1821 NP- 7- Vergleiche auch Il-"hleris An" 
fiinge der ital. Iiunst im Iiunstblatte 1827_Nr. 47- 5-   
Mit Guido, Giunta, Duceio und Cimahue erwachte lll Italien
	        
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