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Cignaroli ,
F elicc.
Cima ,
Gianbatlista.
Cignaroh, FCIICG, Minorit und Bcttimfs zweiter Bruder, ist eben-
falls als Maler einigcrmassen denliwiirdig. Er malte wenig. Sein
Meisterstiiek ist das Mahl zu Emaus bei den Bernardinern zu Ye-
rona. Er starb 1795 im '20. Jahre.
Clgnälfüll, Martlflü, auch Cingiaroli oder irrig Cinciaroli genannt,
war ein Maler aus Verona, der sich in CarpionPs Schule bildete
und besondere Fertigkeit in Genrebildern besass. Er lebte in Mai-
land um 1718, und um dieselbe Zeit auch sein Bruder Pietro,
der Landschaften und Thiere malte. Martin hatte eine Tochter,
die sich als Bildnissznalerin berühmt machte.
clgflaTßll, SClPlOUC, Martimfs Sohn, bildete sich in Horn zum
geschickten Landsehafter, und lebte hernach in Mailand und Turin.
Er malte in der VVeise des C. Poussin und S. Rosa, und lebte
noch 1740.
Ci naroli, Pietro. s. Martin Ci naroli.
g
Cigoli, Lud. s, Cardi, A"
Cilllas, Jühann; ein Iiupferstecher, der sich um 1831 zu VVicn auf-
hielt. Näheres über diesen Iiiinstler und dessen Werke wissen
wir nicht.
01m3; Glanbßttßtß, ein Maler, genannt da Conegliano von
seinem Geburtsorte in der Trcvisailer Mark, deren gebirgige An-
sicht er in seinen Bildern gleichsam als sein lWlerlzzeichen anbriugt.
Sein Styl kommt nach Lanzi und Fiorillo mit Giov. BellinPs gutem
überein, und daher haben Iiunstkenner oft beide mit einander ver-
wechselt, so fleissig, lebhaft in den Geberden und der Farhengc-
bung ist Conegliano. Nur weniger Anmuth besitzt er; sein Ernst
fällt oft in's Strenge und seine Schatten ins Schwärzliche.
Cima's bestes Bild ist nach Lanzi II. 42. im Dome zu Parma,
und an einem andern in S. Maria dell' Orto riihmt er die Anmuth
in den Köpfen und der Färbung. In der Gallerie zu Parma ist
eine treffliche Madonna in der IIerrlichkeit. In der Brera zu Mai-
land ist Petrus mit den Schlüsseln auf dem Throne sitzend, präch-
tig angethan und höchst würdig. An den Stufen sitzt ein zur
Cither singender Engel von unendlicher Lieblichkeit. Die Farben
glänzen wie neu. In der Carthause bei Pavia sind noch Altarbil-
er von ihm. In der Gallerie der Akademie zu Venedig bewahrt
man von Cima eine Madonna auf dem Throne aus der Kirche della
Carita. Um die Madonna herum stehen die Heiligen Sebastian,
Georg, Nikolaus, Catharina und Lucia und zwei musicirende En-
gel. Der heil. Georg hat auffallende Aehnlichlieit mit dem Chri-
stus in der Dresdner Gallerie, so dass man das eine und dasselbe
Modell vermuthen möchte, obgleich unter letzterm der Name Bel-
linus steht. In der lsönigl. Gallerie zu München ist die heil. Jung-
frau mit dem Jesuslainde, zur Seite St. Hieronymus und die heil.
Magdalena, halbe Figuren in Lebensgrösse, ein trefflicbes Bild,
und eines der vorziiglichsten dieses Künstlers, das früher fiir ein
Werk des Giov. Bellini galt, ist in der Dresdner Sammlung. Es stellt
die kleine Maria vor, welche vom I-Iohenpriester am Eingange des
'I'empels empfangen wird. Das berühmte Bild des Titian, das den-
selben Gegenstand vorstellt, hat mit diesem in der Composition viel
Aehulichkeit.
Die Nachrichten über diesen Künstler reichen bis 1517. Das Bild
im Dome seiner Vaterstadt von 1595 nennt Lanzi ein Jugcndwerk,