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Christa
oder
Crista ,
Pietro.
welchem man im königl. Museum zu-Berlin ein Gemälde findet
das Portrait eines Mädchens aus der Familie Talbot. Dieses Bih
hatte auf dem Rahmen folgende Aufschrift: Opus Petri Christophori
Im Cataloge des bezeichneten Museums wird der Meister des Bil
des, Pieter Christophsen, ein Schiller des van Eyck, genannt, de:
um 1449 blühte. Für ein Bild des Meisters Christa hält man auch der
heil. Eligius, welcher als Goldschmied einem Brautpaare einen Trau
ring verkauft. Dieses Gemälde, das jetzt sehr gelitten hat, besas
einst die Iunung der Goldschmiede zu Antwerpen, und in neueste
Zeit brachte es der Banquier Oppenheim zu Köln an sich. Es ha
die Jahrzahl 1449 und eine Inschrift, welche man so erklärt: Pietr
Christa me fecit.
i Vielleicht ist dieser Christa oder Pietro Christophoro auch Ein
Person mit dem Meister Christoph, dem in der Sammlung de
Sbtatitraths Lyversberg zwei Bilder zugeschrieben werden. Das Mi
telbild stellt die Kreuzigung vor mit St. Hieronymus. Der link
Flügel enthält die Figuren des Apostels Philipp, Johannis des Täi
fers und der heil. Cäicilia, der rechte den heil. Alexius und,di
heil. Agnes. Auf dem zweiten Bilde ist Christus mit dem ungläi
bigen Thomas, oben Gott Vater, links St. Helena und Hieronymu
lrechts Maria iVlagdalena und ein Bischof. Im Fliigelhildc links d:
heil. Hippolyth und StJAIi-a , in dem zur Rechten die heil. Jung
"frau und Johannes der Evangelist.
Die Kreuzigung hatDr. Peter Bink1501,und'das Bildmit dem Apost:
Thomas noch friiher der Carthausein Coln geschenkt, wie dieses a1
der geschriebenen Genealogie des Klosters crhellet. Auf das lctz
Bild soll sich eine Stelle in den Analectis ad conscribendum chn
pnicon Domus S. Barbarae intra Coloniaxn Agrippam, ab anno 153
16.49 beziehen, welche lautet: Picta est hoc anno 1471 tabu
altaris S. S. Angclorum a Magistro "Christophoro.
In wie weit diese Nachrichten auf die Gemälde in der Lyversberg
sehen Sammlung diirfen bezogen werden, ist nach PassavanÜs A:
sieht (Iiunstreise etc. S. 425) bei der Unbestimmtheit derselbe
zweifelhaft. Namentlich weiss man nicht, ob in der ersten U
kunde der Meister und jenes Gemälde wirklich gemeint sind, u:
bei letzterer vom Jahre 1471 miisste bewiesen werden, dass die t
bnla altaris S. S. Angelorum auch dieselbige mit dem Apostel Thl
"mas bei Lyversberg sei. Passavant scheint dieses, nach der Behan
lungsart der Gemälde zu urtheilexi, sehr unwahrscheinlich; der
diese trägt ganz den Charakter aus dem Anfange des 16. Jahrhu:
derts, und hat selbst etwas der holländischen Schule sehr nal
stehendes.
Diese Bilder wurden dem Lucas van Leyden zugeschrieben, a
lein es ist unglaublich; denn sie weichen von dem Charakter di
ses Meisters ab, und wenn das spätere 1501 in die Carthause g
schenkt wurde, so können sie auch der Zeit nach nicht von L1
cas seyn.
Ein drittes Bild von dem Meister Christoph, eine kleine M
donnv, hat Dr. Iierp in Iiiiln.
Die Werke dieses Meisters Christoph zeichnet der Schmelz d
Farben, welcher durch häufiges Lasiren bewirkt ist, ganz heso
ders aus. Die Verhältnisse der Figuren sind etwas kurz, die Exti
mitiiten öfter stark, daher es seinen Gestalten an Grazie der Zeic
nung fehlt. Die Charaktere sind meist sprechend, zuweilen soll
bedeutend. In den Verzierungen fällt er in's Ueberladenc, was b
sonders bei dem Schmuck seiner weiblichen Heiligen in dem C
mälde mit aus der Boisseröekehen Sammlung. (l
ebenfalls von Christoph gemalt wurde, sehr auffallend ist. Passavantl