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Clxatillon ,
Louis
Chatillon ,
Wilhelm.
Heinrich
Die vier Tageszeiten, von Houston in Schwarzliunst nach seinen
Aetzungen gefertiget; qu. ful.
Eilf Blätter nach Marco Ricci, in der bezeichneten Sammlung
BoydelPs, in welcher man neben den Blättern nach Poussiu noch
einige andere von Chatelain findet.
Eine italienische Landschaft, nach C. Lorrain, mit Vivares
gestochen.
Die Landschaft mit dem viereckigen Thurme, nach Bourguignon.
Die Landschaft mit einem Dorfe, nach Rembrandt, etc.
Chatlllon, LOUIS de, Maler in Email und Gouache, Stecher mit
der Nadel und dem Grabstichel, geb. zu St. lYIenehould in Cham-
Pagno 1639, gegt. zu Paris 175d. Man findet in Frankreich noch
Gemälde von diesem Künstler, und darunter mehrere in der be-
rühmten Sammlung von Pflanzen in Miniatur, die der Mlinister
Colbert auf Pergnment malen liess, im königl. Iiupfcrstich-Cabi-
nete. Chalillcm hat auch als Stecher Verdienst, seine Entwürfe
sind wohl angelegt und die Aetzung verstiindig angewendet, er
wusste aber den Blättern bei der Vollendung keinen sanften Schmelz
und keinen harmonischen Accord zu geben, oder sie mit gefdlligen
Strichen zu beendigen.
Zu Chatillons vorziiglicheren Wferken gehören:
Die 7 Sakramente, 7 grosse Blätter nach Puussin. Sie galten bei
Brandes 27 Bthlr.
Die Parzeu spinnen das Schicksal der llVIaria von Medici, nach
Rubens; fol. In dem Becueil de la Galerie de Luxembourg.
St. Johannes auf Pathmos, nach Poussin; gr. qu. ful.
Die Bekehrung des Saulus, nach S. Bourdon; fol.
Die Ehebrecherin, nach demselben; fol.
Verschiedene historische Landschaften, nach Puussin.
Verschiedene andere Stücke, nach C. Lebrun, C. Lafosse etc,
Drei Bücher mit Fontainen.
Chatillon, Heinrich Vvllllßlm , einer der vorziiglichsten franzö-
sischen Kupferstechcr, wurde 1780 Zu Paris geboren. Er lernte die
Zeichenknnst bei Girodet und machte auch in der Malerei erfreu-
liche Fortschritte, wählte aber die Iinpferstecherkunst zu seinem
Hauptfache, worin er von Girardet unterrichtet wurde.
Chatillon lieferte mehrere Blätter, die ihm die allgemeine Ach-
tung des In- und Auslandes erwarben, denn man erkennt in sei-
nem geistreichen und lnraftvullcn Stich den genialen Künstler. Er
ist ein trefflicher Zeichner, und auch Professor dieser Iiungt an
der Militiirschule zu Versailles. Ebenfalls als Lilhugraph ist Cha-
tillon zu erwähnen. Unter die Erzeugnisse dieser Art gehören vier
Blätter mit Mars, Bacchus, Bellona und Pomona, nach den Ge-
mülden Girodetls im Schlosse zu Compiegue.
Von seinen Stichen zeichnen sich besonders aus:
Enclymion, nach Girodet. H. 20 Z., Br." 19 Z.
Die ersten Abdrücke sind mit der Dedication mit ünansgefiillter
Schrift, die zweiten mit der schwarzen Schrift, und in den dritten
ist die Blösse des Endymion durch ein Wölltchen bedeckt.
Oifrande ä Esculape, ziach Guerin. H. IQ Z., Br. 15 Z.
Man hat Abdrücke vor der Schrift, solche mit der Dedication
und der lettre grise, und dritte mit voller Schrift.
Die heil. Familie, nach G. Romano, für das Musee Laurent.
Madonna del Pesce, nach Rafael, ein reizvolles Blatt; fol.
Der Erzengel Michael, nach demselben Meister; fol.