Chalon, Alfred
Chalvers,
Anton.
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die Pet. de Maree u. a. nach ihren Zeichnungen gestochen haben,
sind mit Chra' Cha. oder Chal. bezeichnet.
Unter den Blättern dieser liiinstlerin ist eines, welches Christina
in einem Alter von neun Jahren stach: das Innere eines Zimmers,
in welchem drei Bauern und zwei Mädchen stehen, und eine Frau
mit ihrem Iiinde sitzt; qu. lt.
Huber und Heinecke verzeichnen von ihr 10 Bl. , aber damit ist
das Werk noch nicht geschlossen. Sie stellen Sccnen aus dem ge-
wöhnlichen Leben dar.
W
shalon, Alfred E-y ein berühmter jetzt lebender Zeichner und
Gellfßmülef. ein Liebling des englischen Publikums und wahr-
scheinlich der Sohn des H. B. Chalon. Er bildete sich in seinem
Vnterlande zum Iiiinstler und steht jetzt dem Leslie als Nebenbuhler
zur Seite. Er malte herrliche Scenen aus der Zeit Ludwigs XIV"
Popds und des SPOUUItOFS, wvusste aber den unschönen Formen,
in die sich zu jener Zeit die menschliche Gestalt hüllte, maleri-
sehen lleiz zu geben. Auch auf Molierdsche Gegenstände hat er
ärossen, Fleiss verwendet. Er hat dessen Zeitalter studirt und sein
lostiiin getreu und schön nachgebildet. Dabei sind seine Charak-
tere immer den Scenen angemessen, so wie der Ausdruck dem Ge-
genstande der Darstellung; aber er füllt nicht selten in eine ge-
wisse Ziererei, namentlich in seinen neuesten Arbeiten, in denen er
häufig Gegenstände aus dem Conversations-Leben wählte. Auch
seine Färbung ist oft bunt und unruhig in der VVirkung. Chalon
malt ebenfalls Portraite, unter denen einige mit Auszeichnung ge-
nannt zu werden verdienen, wie die der Lady's Georgine und
Louise lloussel. Allein auch in vielen seiner in Aquarell gemalten
Portraiten von Damen kommt jenes affektirte Wesen vor, das au!
seinen neuesten Seenen hervorleuchtet. Dieses füllt indessen der
modischen Welt nicht auf, und er Zirndtete fast grüsseren Beifall,
als der gediegenere Leslie. Dieser steht in der Wahrheit und
Schärfe der Charakteristik, so wie an Tüchtigkeit der Zeichnung
und der Färbung, weit über Chalon, doch übertrifft ihn letzterer
an Leichtigkeit und einer gewissen Anmuth.
Chalon verdient auch als Zeichner eine besondere Erwähnung.
Er lieferte mit Leslie, Calcott, Landseer n. a. Zeichnungen und
Gemälde zu Finden's Gallery ol the Graees, a series of Portrait
illustrations of the most distinguished Poets of Great-Britain.
London 1852-311, mit 5.1 Stahlstichen; ro . 8-
Zu den Portraits of the principal femalle characters. London
1355. [L0 Stahlstiche in roy.,8.
Ferner zu den Landscape, Portrait and historical lllustratiuns of
the poetical works ot" Sir Walter Scott. London 1855. 40 Stahl-
stiehe; roy. 8.
Alfred Chalon ist Akademiker.
Chalon, John, Genrenialer zu London, ebenfalls ein trefflicher
Iiiinstler, wie der vorhergehende. Seine Darstellungen zeichnen
sich durch Wahrheit und durch trelleude Charakteristik aus. Da-
bei sind [seine Fi_iirei1 schön, die Gruppen voll Leben und Alle?!
mit lteckein Pinsdl ausgeführt. Ausser seinen Scenen aus Dichtern
und dem häuslichen Leben malt er auch architektonische Ansich-
ten und Landschaften.
Chalon ist Mitglied der Akademie der Iiiinste zu London.
ChalVe-PS, Alltün, Ilistorienmaler zu Reichenberg in Böhmen um
175i"). In diesem Jahre malte er für die Decanatsltixche daselbet
M
Eli-