Volltext: Börner - Cleoetas (Bd. 2)

Chalcosthencs.  
oder 
Challe 
Challes, 
Mich. Ange. 
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Die Zahl der Gemälde dieses Künstlers ist bedeutend, und einige 
darunter von hohem Werthc. Hieher gehören: Das Grabgewviilbe 
Ludwigs von Orleans und der Siiulengang um den Hof eines Iia- 
puciner-Iilusters; die Bernhardiner, welche unter dem Schnee eine 
dem Erstarren nahe Familie hervorgraben, ein Bild voll Lebendig- 
keit der Ilanrllung, wiirdevoll in der Composition und rein und 
klar inflen Tönen; Clotilde, die Gemahlin Amalariclfs, im Thurine, 
schön H1 der Farbe, wohlgezeichnet, mit charakteristischen Gestal- 
ten, u. s. w. 
Chalßoslllßnes, ein Bildhauer, dessen Vaterland und Lebenszeit 
unbekannt ist.  
Plinius sagt, dass er Statuen von Comiidianten und Athleten ge- 
fertigt habe. 
Ein Iiiinstler dieses Namens oder derselbe, was jedoch Sillig be- 
zweilelt, machte zu Athen irdene Gefässe, die entweder bemalt 
oder mit erhobenem Bildwerlte geziert wurden. 
Chaleulß, ein Maler von Toulouse, der sich mit Gliick in der NIa- 
nier des Mich. Angelo iVIerigi versucht hat. Er war ein "treuer 
Nachahmer der Natur, nur sah er nicht immer auf eine edle NVahl. 
In Toulouse sind viele Altarbliitter von ihm und zwei schätzbare 
Malereien, welche zwei Einziige Ludwigs XIII. in jene Stadt rlar- 
stellen. Sie sind zwar sehr dunkel, jedoch erblickt man in ihnen 
einige gute Köpfe. Er blühte um das Ende des 17. Jahrhunderts. 
Fiorillo III. 208.  
Chalgrm oder Challcgrm, J. F. Therese, geschickter fyanzi]- 
sischer Baumeister, der 1810 starb. Er haute schon 1769 die I-iirehe 
l St. Philipp du lluule, und von dieser Zeit an mehrere andere Kir- 
chen und iillentliche Gebäude zu Paris. Nach seiner Zeichnung 
wurde auch die prächtige Stiege im Pallaste Luxembourg auSge- 
fiihrt. Unter Napolcou eomptitnirte er den Tkiumphbogen an der 
Barriere de l'etoile, der nach seinem Plan auch begonnen wurde, 
allein er erlebte die Ifullendung nicht. Im Jahre 182g setzte erst 
Iluyot den Bau nach Chalgrins Entwurf fort.  
Chalgrin war Architekt des Senates und Mitglied der dritten 
Sektion des National-Institutes. 
Challe oder Challes, Michcl Ange, Hgstm-ienmsler zu Paris. 
wo er 1718 geboren wurde, und bei Franz Boueher die Iiunst er- 
lernte. Er gehört zu den. besseren Künstlern seiner Zeit, in wel- 
cher die eiltartete Kunst nichts Grosses schuf. Indessen hesass er 
grüssere Kenntnisse in der Architektur und (leümeifiß, als in der 
Malerei, und seinen Iluf verdankte er hauptsächlich "dem Studium 
alter Monumente, und seinem Geschmeckt: in der Decoration. 
Desswegen vertraute man ihm auch die Leitung iidentlieher Feste 
an. Sein Bestes ist der Plafond des Saales im neuen Louvre. Im 
Jahre 1751 wurde er Mitglied der Altademie und Professor der 
' Perspektive. Er war auch Zeichner des Cabinets des Königs und 
Ritter vom Orden des heil. Michael. Der Tod ereilte ihn 1778. 
Die Gemälde Challds waren zu ihrer Zeit beliebt, und daher 
wurden auch mehrere derselben, historischen, mythologischen und 
besonders galanten Inhalts, in Kupfer gestochen. Er selbst stach 
zwei Blätter, welche ein Frauenzimmer im Bade von vorne und 
.vom Blicken vorstellen.   
Sein Bruder Sinion war Bildhauer, und starb als Mitglled Clßl" 
Akademie 1765- Auch nach diesem Künstler wurde mehrereä 8c" 
Stechen, namentlich Ruinen, Vasen u. a. Fessard stach die von 
31'"
	        
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