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Cesari,
Joseph.
Ccsafi ,
Alexander.
liebe, und so konnten ihm nie genug Ehrenbezeugungen wiederfahren.
Clemens VIII. ernannte ihn zum Ritter des Christusordcns.
Cesari war bei allen Fehlern ein gehorner Maler, und man muss
nur bedauern, dass er dem falschen Geschmucke seines Jahrhun-
derts huldigte. Reine Nntur, einfache Schönheit der Cornposi-
tion, strenge Richtigkeit der Zeichnung darf man bei ihm nicht
suchen. Seine lebendige Imagination gefiel sich in Anhäufung, in
einer gewissen turnultuarischen Lebendigkeit, die in die Augen
fiillt. Seine Liehlingsgegexistiixxde waren ein grosses Gedränge von
Menschen und Pferden, welch Letztere er jedoch trefflich malte.
Diese Kühnheit der Cmnpositiun war es, welche ihm den ersten
Bang unter den (lanialigen lNTalern in Ruin verschaffte. Auch halte
er einen grossen Anhang und viele Schüler, die ihm bei seinen
Arbeiten beistanden, von denen aber einige unerträglich wurden.
Den ersten Stoss bekam sein Ansehen, oder überhaupt das der-Ma-
nieristen, durch M. A. Ainerigi (S. diesen Artikel), hauptsächlich aber
brachten ihn und die ganze Parthei der Idealisten die Carracci um
ihren Ruf.
Es wurde auch Mehreres nach diesem Iiiinstler gestochen, na-
mentlich von ltßGuidi, F. Villamena, E. Sadeler, Ph. Thomas-
sin u. a.
Cesan, Bernardln, Bruder und Schüler des Obigen. m- half dem-
selben bei seinen Arbeiten und copirte mit Eifer die Zeichnungen
des "Michel Angeln, und zwar mit solcher Treue, dass man sie
kaum von dlen Originalen unterscheiden konnte. Dieser Iiiinstler
starb in jungen Jahren 1614.
Cesari, Alexander, eigentlich Cesati, ein vortreffligher Edei-
steinschneider und Medailleur, genannt Grecho. Die Werke
dieses Künstlers wurden den Antiken gleichgehalten, und sie ver-
dienen auch-vvirkliclil ein ausgezeichnetes Lob. Fiir eines seiner
vorziiglichsten hält iman den Kopf Heinrichs II. von Frankreich,
den er erhoben auf einem Carneol schnitt. Von seiner Schauiniiiize
auf Paul III. sagte Michel Angeln, dass die Iiunst hier ihr Iiiicli-
stes erreicht habe. Sie ist bei Bonanni unter den Sehaumiinz-en die-
ses Pabstes N0. 33 abgebildet. Man hat von diesem Iiiiiistler auch
eine Mßtlilillü auf Julius III. und Bildnisse verschiedener Cnrdiniile
und Fürsten. Hielier ehören ,die Purtraite der Iianii ie Farnese.
Sehr selten und kostbär sind seine Geininen, und besonders be-
rühmt ist der Caineo des Pliociun, in welchem er nach dein ein-
stimmigen Urtheilc alle modernen Arbeiten dieser Art ubertrat.
Von ihm sind nach Visccmti auch die meisten Steine,_clie _mit
dem Namen M. Lullius Alexander bezeichnet sind. Man hielt diese
daher irrig für Werke des alten Alexander, des Vaters des Aulus,
den Welker beigebracht.
Man nannte diesen Künstler nach Vasari immer Alexander Ce-
sari, allein er heisst Cesati und stammt aus einer inailiintlisehen Fa-
milie, wie Sig. Cattaneo, der Direktor des nuiiiisinhtiselieii Museums
zu Mailand aus Akten erwies. Den Beinamen Grecho erhielt er
demnach nicht von seinem Vaterlande, sondern entweder wegen
der Nacheilerung der berühmten alten Meister Pirgoteles und D_ios-
corides, oder vielmehr wegen der griechischen Bezeichnung seiner
Werke. Auf der Medaille Pauls III. steht: AAEÄANAPUL
EIYOIEI. .
CesatYs Bliithezeit ist um 1550, sein Geburts- und Todesjahr
kennt man nicht.