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Ceplmisodotus."
Ceracchi,
Joseph.
CGPhiSOÖOIUS, der jüngere, Sohn des Praxiteles und Bruder des
'I'imarchus, Bildhauer und Maler, der nach Sillig um Ol. 120, nach
O. Müller von Ol. 114 120 lebte-i
Cephisudntus verfertigte mit seinem Bruder die Statue der Bel-
lona im Tempel des Mars am Forum zu Athen, und ebenso die
Statue des Cadmus zu Thebii, deren beide Pausanias erwfihxit.
Im Erechtheum zu Athen waren von diesen Iiiixistleril die Statuen
des Lykurgus und seiner drei Söhne, bemalte Hulzbilrler. Plinius
schreibt dem Cephisudotus auch Statuen von Philosophen und Bil-
der von Hetiiren zu. Damit soll er sich nach Tatiaizns gerne be-
schäftiget haben, wie sein Zeitgenosse Euthycrates.
Böttiger (Andeutungen S. 177) findet von Cephisodotus (Cephis-
sodorus, wie er ihn nennt) lVIHrInUYVVePlRC, vorzüglich zwei merk-
wiirilig, weil sie zugleich als Musterfurmen angesehen werden müssen.
1) Sein gymnastisches Syinplcgnxa (Ringer mit versehriinlsten Hän-
den), fiir Pergamus gearbeitet. Dieses war ein Meisterstiich in
der VVeichheit der Marmorbeharxillung; es schien, als wären
die Finger einem wirklichen Körper eingedrückt. H. Meyer
(Gesch. der b. Ii. I. 133) findet es wahrscheinlich, dass die
Gruppe der beiden Kluger in Florenz jenem berühmten NVerlAe
xiaehgebildet sei, welches einst zu Pairgamus stand. Es sind
dieses jugendliche, weiehgebilzlete Gestalten, voll Regung und
Leben. Das Werlt ist ein NIeistei-stiicli, welches neben der
Venus, dem Sehleifer, dem Appullino und dem tanzenden, ein
Scabillum tretenden Faun in der Tribune aufgestellt ist. Einige
Theile dieser Gruppe sind restaurirt.
2) Die Statue des Aesculap, die Plinius in Rom sah, in welcher
nach Böttiger der Künstler dem Ideale des Aeseulnp seine
Vollendung gegeben hat.
Cßppalünl: Plllllppy genannt il Muto, ein Maler zu Neapel,
der bei Pl- Dumenici und bei L. Giurdano lernte. Er malte Histo-
rien und Portraite, mit denen er sich einen Namen machte.
Starb 1725 in der Bliithe der Jahre.
CBPPÜTUHI: Franz , Kupferstecher zuNeapel, der für das Werkliiber
die herkulaniseheil Alterthiimer stach, welches von 1757- 1763 in
drei Fuliohäuden erschien. Er stach auch mehrere Blätter für die
berühmte Ausgabe des Vitruvius Pullio von B. Galiani, der sie 1753
besurgte.
Cepparulli führte den Titel eines Kupferstechers des Königs bei-
der Sieilien.
CCPEICClIl, JOSBPh, ein Corse oder, nach Cicognara, ein Römer,
Bildhauer, der um 1760 geboren wurde. Er übte um 1732 die
Kunst in London, und machte die Büsten mehrerer vornehmer
Leute, wie des Marquis von Buckingham, des Admirals Iieppel,
des Generals Paoli u. a. Obgleich diese Werke einen vielverspre-
chenden Künstler beurkunden, so konnte er doch in England nicht
vorwärts kommen, und ging um 1790 nach Wien, das er jedoch
bald wieder verlassen musste. Besseres Glück fand er in Amerika,
wo er ein Denkmal auszuführen bekam, zu dem er den Marmor
aus Italien holen musste. Hier traf er mit Napolcon zusammen,
der die Gefälligkeit hatte, dem Lanrlsmanne für seine Büste zu
sitzen, welche so wohl ausfiel, dass er ihn nach Paris cinlud.
Ceracchi ging dorthin und belohnte nachher lxlapoleuxfs Güte da-
durch, dass er einer der Vornehmsten war, welche den Anschlag
der Höllenmaschine schmiedeteiz, wufür er 1800 guillutinirt wurde.