seiner Anwesenheit in Rom neben andern Geschenken erhielt.
Darunter war auch ein Diamant, den Benvcnuto künstlich fasste.
Im Jahre 1557 reiste Benveizuto nach Frankreich an den Hof
Franz L; er kehrte aber einer Krankheit wegen bald wieder nach.
Rom zurück, wo seiner jetzt das Getüngniss wartete. Er wurde
von einem seiner Gesellen fälschlich angeklagt, als wenn er einen
grossen Schatz von Edelsteinen besitze, den er damals entwendet,
als ihm der im Castell belagerte Pabst; die Iironen auszubrechen
gegeben.
Besonders war es der erwähnte Bastard des Pabstes, dcr aus
Begierde nach Cellini's Schatz den heil. Vater beredete, mit der
äussersten Strenge gxegen den Künstler zu verfahren, und so be-
ßßhloss Se. Heiligkeit zuletzt, unsern Benvenuto in lebenslängli-
Chexn Gefiingniss zu halten. Nach der Rückkehr des Cardinals
von Ferrara nach Rom erhielt er endlich die Freiheit wieder.
Jetzt vollendete er für den Cardinal einen schönen Becher mit
halb erhobenen Arbeiten, und auch sein Siegelfertigte er." Es
War gross und mit zwei Geschichten geziert, wie St. Johannes in
der Wüste predigte, und dann wie St. Ambrosius die Arianer ver-
legte, beide mit kühner und guter Zeichnung dargestellt. Eben
dieser Cardinal trug ihm auch auf, ein Salzgeläss zu verfertigen.
Cellini verwarf alle Entwürfe, die man ihm bot und stellte ein
llrlodell aus Wachs her, das aber erst geraume Zeit darnaeh in Metall
ausgeführt wurde, und zwar zu iener Zeit, als Franz I, nebst mehre-
ren andern Künstlern auchrunsern Benvenuto nach Frankreich
rief, wo er ihn mit wahrhaft ltöniglichcxi Gunstbezeugutigen über-
häufte. Franz besass schon einen Becher und ein Becken von
Ccllini, und wünschte nun auch ein Salzgefaiss ähnlicher Art. Als
der Iiünstler ihm hierauf das wiichserne Modell vorwies, fand es
dergestalt des Iiiitiigs Beifall, dass er verlangte, es in Guld 3115111-
führen und dazu sogleich die nötluge Summe von 1000 gewichtigen
Goldgulden bei dem Schatzmeister anwies. Benvenuto schritt nun
an's Werk und vollendete es mit lIiilfe mehrerer, vornehmlich
deutscher Gesellen, deren Geschißlilißllläßit und Fleiss er volle Ge_-
rechtielieit widerfahren liess. Er setzte das Salzfass, oder würdiger
bezeichnet, den Tafclaufsatz, auf eine Grundlage von Ebenholz,
umschlossen von einem Gurt mit acht Figuren von Gold, Tag und
Nacht und die Hauptwinde darstellcnd. Die zwei Vorderseiten des
als Pfbffergetäss dienenden 'I'empelchens zeigen die dreiiLilicn
Frankreichs und den Buchstaben F, neben welchem ein Drache
und die königliche Iirone blau emaillirt an ebracht sind. In den
prächtigsten Schmelzlarben prangen die Bglumen, Früchte und
fl-lhiere. Das VVerli ist Grosserie-Arbcit, die darin besteht, dass
über Erz- oder Thoninodelle die Gold- oder Silberplatten getrieben,
die Figuren stückweise ausgehäimmert und dann die Stücke zu-
Silmtneneefügt werden. Von dieser Manier wird Cellini selbst als
der Erlihder betrachtet.
Dieser berühmte Tafelaufsatz befand sich bis zur Zeit Carls IX.
"n lt. Schutze. Der König verehrte ihn dem Erzherzoge Ferdi-
nand, als sich dieser 1570 mit Carl's Nichte verehelichte.
Noch prächtiger und liunstvoller soll das Modell eines Spring-
hrunnens gewesen seyn, welches Benvenuto Franz I. überreichte;
ES wurde aber nicht ausgeführt. Am französischen Hofe fertigte
Benvenuto ebenfalls eine silberne Statue des Jupiter, die überle-
bßnsgrosse Büste des Julius Cäsar, nach einem kleinen Modelle,
das er in Rom nach der Antike gemacht hatte, und zugleich mo-
dellirte er einen Frauenskopf von derselben Grösse, nach einem
schönen Mädchen, das er zu seiner Lust bei sich hatte. Diese: