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Cellini,
Benvenuto.
geschmückt. Benvenuto hatte" seine Arbeit noch nicht vollenilfb
als ihm der Palast eine Medaille auftrug, die auf der einen 591m
ein Ecee homo und auf der andern einen Palast und einen Kill!"
mit dem Iireuze zeigte. Der Künstler erwarb sich damit die Wille
Zufriedenheit des Pzibstes und die Stelle eines Stempelschneide"
bei der Münze. Er fiertigte in dieser Eigenschaft den Stempel i?
1 einem Stücke von zwei Carolinen, mit dem Bildnisse Seiner H8?
ligkeit auf der einen und mit dem Christus auf dem Meere Wal?
delnd "auf der andern Seite, und daneben arbeitete er fortwährend
an dem-grössern, obenerwähnten VVerke für den Pabst. Für diesßß
" machte er 1552 auch die Zeichnung und das Modell zu eine!"
Kelche, und brachte unter demselben die drei runden Statuen d?
Glaubens, der Hoffnung und der Liebe au, auf dem Untersatze I"
fhalb erhobener Arbeit die Geburt und Auferstehung Christi nebil
Jder ilireuzigung Petri. Der heil. Vater besah öfter die Arbeit 3B
diesem Kelche; aber die Vollendung verzögerte ein Augenübll
iZuletzt wurde der Künstler gar verhaftet, weil er das Werk nißlll
"ausliefern wollte, denn der Pabst foderte den Iielch mit Ungestül"
u-nvollendet, und daherwollte Benvenuttrlieber den Werth d",
empfangenen Goldes-zersetzen und den Iielch für sich behalteW
Der "Künstler zahlte auch wirklich die erhaltenen 500 Scudi hinauti
aber der Pabst befahl dennoch, das VVerk zu einer Monstranle
fertig zu machen.
" dMittlerweile musste Benvenuto aus Rom fliehen, denn er wurde
angeklagt, den Goldschmied Tobias ermordet zu haben, der ebClV
'fal s am ßpäbstlichen Hofe beschäftiget war; doch bald entdecklf,
sich der Irrthum und der Künstler kam wieder nach Rom, wo ill"
Clemens gnädig in seine Dienste nahm. Zu dieser Zeit vollendß"
er eine Medaille mit dem Bildnisse des Pabstes, die in Gold, Sil"
ber und Kupfer ausgeprägt wurde. Die ersten Gepräge sind atlf
der Rückseite glatt, auf den andern aber zeigt sich da Moses, W19
er Wasser aus dem Felsen schlägt, mit der Umschrift: Ut bibßt
"populus. Der Pabst sah die Medaille nicht mehr vollendet, den?
er starb und Paul IIl. bestieg den Thron. Dieser stellte Cellilll
als Stenlpelsehneider bei der Münze an, aber einige Zeit darauf!
ging letzterer nach Florenz, um sein Leben zu schützen, nach wcl'
cheln ihm der natürliche Sohn des Pabstes strebte. In Florenz
nahm llm Herzog Alexander gnädig auf und machte ihn zu seinem
Münzmeister. Er fertigte die Münze von tl0 Suldi mit dem Bild-
nisse des Herzogs und" dem Wappen desselben; dann schnitt CF
den Stempel für die halben Julier, ferner den Iiopf des heil. 10'
han-nes im Vollgesichte, die erste Münze der Art, die in so düfV
nem (Silber geprägt werden, und auch die Stempel zu den Golll'
golden mit Iireuz und kleinen Cherubimen und dem VVappen dßl
Herzogs, sind von seiner Hand. Auch das Modell zu einer Denli"
münze auf den Herzog fertigte er, aber zur Ausführung kam Q9
in Florenz nicht, denn Benvenuto erhielt vom Pabste einen FreV
brief, damit er nach Rom gehen und durch den Ablass sich von
den Flecken des Todschlages reinigen könnte, denn er hatte in
Rom den Pompejo von Mailand, der ihm auf mancherlei Weise
"Schaden ethan, erdolchet. Nach seiner Ankunft in Rom befißl
ihn eine fieftige Krankheit, die aber seine gute Natur siegreich
überwand, so dass er in eini er Zeit wieder seiner Kunst obliegcß l
konnte. Die Medaille für den Herzog von Florenz kam jedoßhr
nicht zu Stande, denn dieser fand unterdessen seinen Tod durch
Mördershand. Unter den Werken, die dieser Zeit angehören, e!"
wähnt der Iiiinstler den Deckel von Gold, mit Edelsteinen geziert;
welcher ein Brevier mit Miniaturen zierte, das Kaiser Carl V. 1191