Volltext: Börner - Cleoetas (Bd. 2)

Cavedone , 
Jakob. 
a1 
Cavino , 
Giovanni. 
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Unfälle, namentlich ein Sturz vom Gerüste, machten ihn ganz 
stumpf und ungeschickt, etwas von Werth zu leisten. In St. Mar- 
tin ist eine Himmelfahrt aus dieser Zeit, ein kliigliches VVerk. 
Auch sind hie und da noch andere solche Bilder von ihm, ohne 
die allermindeste Anmuth. Er sank immer tiefer und gerieth in 
solche Arlnuth, dass der Unglückliche zuletzt als Bettler in einem 
Stalle starb.   
J. M. Metelli, S. Sacciati, der Abbc St. Non u. a. haben nach 
ihm gestochen. Er soll eine Dornenkrünung nach Annib. Carracci 
in Kupfer gebracht haben, und Bartsch XVIIl. 530. schreibt ihm 
drei andere Blätter zu, aber mit Unrecht, denn sie gehören dem 
P. P. Bonzi an. S. diesen Artikel.  
0379159193102 AgOSUÜO; ein Maler von Bergame, der in der er- 
sten Hälfte des 16. Jahrhunderts blühte. In seinen VVerken ist der 
alte und neue Styl vermischt. 
Cavino. Cavinus oder Cavienus, Giovanni, ein vm-ti-emi- 
cher Stahl  und Stempelschneider von Padua, der sich durch Nach- 
ahmung antiker Münzen auszeichnete, die er den Urhildern voll- 
kommen gleich darstellte, wobei ihn Alexander Bassianus unter- 
stützte, der ihn auf die vorzüglichstcn dieser Münzen aufmerksam 
machte. Seine Ilauptarbeiten sind die Münzen der ersten zwölf 
römischen Kaiser in Grosbronze, doch ahmte er auch andere hie- 
daillen nach. Diess sind die Münzen, die zu Padua geprägt, ge- 
wöhnlich den Namen Paduaner fuhren. In neueren Zeiten wurde 
Cavino wegen dieser Arbeiten als Falschmünzei- betrachtet, der rlic 
Sammler der Münzen dadurch hintergehen und seine Nilclllßiltllln- 
gen ihnen für echte Münzen geben wollte. Allein es geSClliCbl ihm 
hierbei Unrecht, da er seine Werke nicht heimlich, sondern iilfent- 
lich arbeitete, die als sorgfältige und genaue Nachahmungen de? 
Antiken Beifall fanden; doch mochten Andere die Münzen deS Cjl- 
vienus dazu missbrauchen, sie für echt auszugehen, wesshalb sie die- 
selben mit mancherlei Arten von Firniss überzogen, um ihnen C111 
altes Ansehen zu verleihen. Alle diese Münzen sind als Muster Zu 
betrachten. 
Giulianelli zählt unsern Künstler auch unter die Edelstcinschnei- 
der, und selbst als Bildhauer ist er zu erwähnen. Unter der Pforte 
eines Thores zu Padua sieht man von ihm die Erzbrustbiidei" des 
Andreas Navagero und des Girol. Fracastoro. Unter dem Bogen 
der alten Stadtmauern ist von seiner Hand ebenfalls eine Figur. 
Die Anzahl der Medaillen dieses Künstlers ist beträchtlich. Viele 
derselben, vielleicht mehr als dem Künstler angehören, sind in P. 
C. Moulinefs Cabinet de la bibliotheque de S. Gcnevieve, Paris 
1692, verzeichnet. Es ist dieses die Sammlung jener Medaillen, 
welche aus dem Hause Lazzara zu Padua in den Besitz des liii- 
nigs von Frankreich kam. Die interessanteste dieser lNIedaillen ist 
die eines Quirinus, welcher auf der Rückseite die Wölfin mit Bo- 
rnulus und Remus darstellen liess, mit der Inschrift: Pcrpetua so- 
boles. Auf einer anderen Münze sind die Portraite des (ißvillü 
und des Bassianus dargestellt. Der Iiünstler hat hier seinen Na- 
men daraufgesetzt. Trelifliehc Werke seiner Hand sind ferner: die 
Medaille mit Christus auf der einen und die Dreieiniglaeit auf der 
andern Seite, jene mit dem I-lerkules, die auf Luca iSalvioni und 
Marco Mantuva Benavides, und ausgezeichnet die Bronzemedail- 
len mit den Bildnissen von Andrea Navagero und Girolamo Fra- 
castoro.
	        
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