45-2
Czwazzoni,
Franz.
Cavedone,
Jakob.
hung Christi nach I-Iannib. Carracci vortrefflich wieder. Er zeichnete
die schönsten Gebäude seiner Geburtsstadt und ätzte davon einige
in Kupfer. Ausserdeln kennt man von ihm einen Sabinnerraub
nach J. dal Sole und den Ileliquienlsasten des hl. Dominikus.
CHVEZZOIII, Franz; ein Maler zu Bologna, geb. 1559. Schüler Pas-
seroti's und der Carracci. In den Iiirchen seines Vaterlandes sind
schöne Gemälde, die alle einen richtigen Zeichner, guten Coluristen
und einen in der Perspektive crfahrnen Iiiinstler verrathen. Er
schrieb ein Buch von den antiken und wunderthiitigen Marienbil-
dern in Bologna und ein Werk in Fol., Abhandlung von der Reise
nach Jerusalem und den Merkwürdigkeiten dieser heiligen Orte,
die er 1616 mit der Feder gezeichnet und beschrieben hatte. Aug.
Carracci stach nach seiner Zeichnung die Wappen aller Päbste
und Cardiniile, allein Crespi will diese Blätter nicht fiir Augustinä
Arbeit erkennen. Crespi hat die Denkwiirdigkeiten Cavazzonfs ge-
sammelt.
Cavazzonl, J. Peter. s, Zanotti.
GHVGZZUOIH oder Cavazzola, Paul, ein Vergner Maler, mit
dem Beinamen M0 ran do, lernte bei Moroni, wie Vasari versi-
chert, oder bei St. da Zevio, und schuf Werke, die eben so herr-
lich, als selten sind, denn er starb schon im 51. Jahre.
In S. Bernardo zu Verona sind drei Altarbilder von ihm. Die
Zeit seiner Blüthe ist um 1550 gewesen.
CQVGÖOIIB, 1300i), Ilistorienmaler aus Sassuolo, geb. 1577, gest.
1660. Er War ein Schüler seines Vaters Pellegrin und hierauf der
Carracci, mit denen er gleichen und noch grüsseren Ruf theilt.
Auch in PasserottPs Schule sah er sich um, blieb aber stets eigen-
IhümliCll, Obgleich er auch Ludovicrfs Styl täuschend nachahmen
lsonnte, was besonders in seinen erstem VVerken der Fall _ist. Eine
Heimsuchung der Elisabeth, die nach Madrid kam, erklärte selbst
Rubens für ein Werk des Annibale Carracci.
Er wählte in seinen Gemälden keine schwierigen Stellungen, keine
gewagten Vefliül-zungen, sein Ausdruck ist ruhig, leidenschaftslos,
die Zeichnung genau und tadelfrei, besonders in den Extremitäten.
Die Natur verlieh ihm Leichtigkeit und Schnelligkeit, und das Stu-
dium eine anmuthi e, entschlossene Manier; vor allem aber erwarb
er sich ein kraftvolles und warmes Colorit, das er bei den Vene-
digern suchte, denen er mit solchem Gliicke nachciferte, dass einige
seiner Bilder Titiane scheinen, namentlich eine Iirippe und eine
Erscheinung in S. Paolo zu Bologna. Auch der hl. Alo bei den
Bettclmönchen daselbst ist ganz in dem Geschmacke dieses Meisters.
Dieses Gemälde kam nach Paris und blieb daselbst bis 1815.
Ein vortreffliches Bild unsers Meisters ist auch der hl. Stephan
in seiner Iiirche zu Iinola, und besonders lieblich und vollendet
sind seine Cabinetbilder, die in und ausser Italien verbreitet sind.
Man erkennt diese an der fertigen Art in Behandlung der Haare und
Bärte, in der anmutbigcn dreisten Manier, die viel.Gclb oder Ocher
braucht. Auch lange Durchmesser und einen geradlinigtern Fal-
tenlauf, als bei Andern seiner Schule, gibt man als Kennzeichen
an. Seine Tinten sind wenig, und doch befriedigte er damit so,
dass Guido Beni sein Schüler und Gehülfe in Monte Cavallo zu
Rom ward, um seine Art der Frescomalerei von ihm zu erlernen.
Es ist Schade, dass dieser Iiiinstler nur einige Jahre auf seiner
schönen Höhe der Kunst blieb. Der Tod eines Sohnes, der in
kurzer Zeit es weit in der Malerei gebracht hatte, und andere