Castcllo ,
G-iovanni
Battista.
Castello ,
Felice.
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Wetteiferten in Iiom mit einander, wie in der Nunziata di Portoria,
Wo Luca das Luus der Seeligen und Verdammten am jüngsten Ge-
richte, und Castello am Dechengewöllae den Richter malte, der in
einer herrlichen Eugelgiorie die Auserwählten zur Seeligheit einla-
tlßt, ein höchst lleissiges Gemälde. Sonst hat er mehrcres allein ge-
malt, wie den heil. Hieronymus in S. Francesco zu. Custelleto, und
den heil. Sebastian, ein {igurenreiches schönes Bild. Auch in Ge-
nua malte "er in gutem Geschxnaclse Historien auf Holz, in welchen
er schönen Farbenauftrag, lariiftigcs lslelldunkel bewährt, und den
Architekten in seinen liaulichheiten zeigt. Seine Cabinetsstiieke sind
in Genua jedoch weniger als die VVandbilder, deren reichstes im
Pnllnste Grillo ist, wo sich von ihm ein mit Grotteslaen ausgemal-
ter Sliulengang und ein Saal befindet, dessen Decke das dem Ae-
neas von der Dido bereitete Gastxnal darstellt. '
Im Jahre 1567 wurde Gianbattista von Philipp II. nach Spanien
berufen, um mit andern Künstlern zur Verschönerung seiner Pal-
liiste beizutragen. Er malte hier gemeinschaftlich mit Becerra iln
Alcazar zu Madrid, allein es ist ein Irrthuni des Palomino, dass
er mit diesem Künstler unter Iiarl V. von Italien nach Madrid ge-
kommen sei. Er malte auch im Eseurial, im Pardo, im Bosque de
Segovia, zu Araujuez und im Alcazar zu Toledo; einige seiner Ge-
mälde Vitltllüll aber erst nach Castellcfs Tode vollendet und fortge-
setzt. Er starb 1570, wie Palomino versichert, nach Soprani aber
erst 157g, ungefähr 70 Jahre alt, dagegen li-isst ihn Orlandi ein
Alter von 80 Jahren erreichen. Lanzi III. 260. Fiorillo IV. 99.
caßtßllo, Nicole Grancllo, älterer Sohn des Obigen, malte be-
reits mit seinem Vater im Alcazar zu Madrid, und wurde 1571 zum
Hofmaler Philipp II. ernannt. In der Folge verfertigte er viele Bil-
der für das Kloster daselbst, unter andern in einigen Sälen Dar-
stellungen von Schlachten und Grottesken. Pater Siguenza hat die-
ses Werk ausführlich beschrieben. Das interessanteste ist die Schlacht,
die Iiünig Don Juan II. wider die Araber zu Granada lieferte, ge-
meiniglich die Schlacht von lligueruela genannt. Eben so anziehend
ist die Schlacht des Herzogs Philibert-mit dem Connetable von Frank-
reich. An diesen NVerkcn halt" ihm sein Bruder Fabrizio, S0 Wie
auch an den drei Schlachtbilrlcrn zu Alba de Turmes, die sich im
Riistsaal des Iüillastes befinden. Sie stellen Treffen dar, in welchen
sich der Herzog von Alba und Don Fernando Alvarez de Toledo
als Anführer der Spanier Ruhm erwarben.
Nicola starb 1593. Fiorillo IV. 100.
Castelk): FabnzlÜg jüngerer Bruder des Nicole und Schüler des-
selben, weil er noch sehr jung war, als der Vater starb. Er wurde
ein tüchtiger Maler, und lieferte mit seinem Bruder Nicola treff-
lichc Werke. Mehrere seiner eigenhiindigen Bilder sind in Alba
de Turmes im Pallaste des Herzogs von Alba, und andere zieren
den Pardo.
Er starb 1617 zu Madrid im Rufe eines Mannes von grossem
Talente. S. auch den vorhergehenden Artikel.
CQSUBHO, FGIICG, Sohn Fabrizids, lernte die Anfangsgründe der
liunst von seinem Vater, besuchte nach dessen Tode die Schule
des V. Cardncho, und brachte es durch Genie und Fleiss dahin,
dass er sich den Namen eines der ersten Maler seines Zeitalters
erwarb. In lNIadritl sind zwei seiner IIIütlPlISVCEliC: Die Einnahmß
eines Schlosses durch Don Fedriquc de Toledo und ein Gefecht
unter Balthasar Alfuro. Seine Figuren besitzen viel Wahrheit und
Ausdruck, und sind vortrelflich gezeichnet. Auch in der Gomyoßi-