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Carrenno ,
'Andrea.
Carriera ,
Bosallaa.
CEIPBIIDO, Andrea, ein Maler zu Valladolid gegen das Ende Qßi
16. Jahrhunderts. Er _mnltc gute Zimmerbilder, d1e_ sie!) in den Ihn-
den spanischer Iiunsthebhabcr befinden. Sexn 'I'odes)ahr1st unbekannt-
CGITGICX, 130111011100, Maler von Bologna, malte lileine l-Iistorien
und lebte lange Zeit zu Breseia; er arbeitete indessen auch im
Vaterlande iiir öffentliche und Privatgcbäude. Es finden sich auch
iliirchenbilder von seiner I-land.
Sein Bruder war ein guter Blumen- und Friichtennialer.
Cßrrßy, Jaküb; Zeichner und Nlaler von Troye in Champagne,
geb. iör-lö, bildete sich zu Paris unter Lehrnn und begleitete später
lerrn v. Nointel nach Censtantinopel, clurchreiste von 167.1 T8
Aegypten und Griechenland und zeichnete überall die wichtigsten
Alterthiimer. Er fertigte auch Zeichnungen von den liildwerlten
des Parthenon, die auf der laönigl. Bibliothek zu Paris aufbewahrt
werden und für uns immer einen grossen WVerth behalten, obgleich
die wenige Genauigkeit der einzelnen Theile, namentlich von C0-
kerell unwiderruflich nachgewiesen ist. Schon zu dieser Zeit wnr
der Giebel der östlichen Seite, die später von Stuart mit Recht als
die Vorderseite bezeichnet wurde, sehr heschiidiget.
Nach seiner Rückkehr arbeitete er wieder unter der Leitung sei-
nes Lehrers, ging aber nach dessen Tod ins Vaterland zuriiclt und
malte dort das Leben des heil. Pantaleoxt auf sechs grossen 'l'zifeln.
Er starb 1726.
Carnera, oder Carwra, Bosalba, berühmte lNIalerin, geh. zu
Venedig 1675 (nicht 1672), gest. daselbst 1757- Sie erlernte anfangs
die Oe und Miniaturmalerei unter J. A. Lazzari, Dicunaixtini und
zuletzt bei A. Balestra, gründete aber ihren Ruhm später lacsonders
im Pastell, Worin sie es zu einer grosslen Vollkommenheit brachte.
Sie wusste ihren Pastellbildnissen vollkommene Aehnlichlaeit zu ver-
leihen. und ihnen m: die Kraft der Oelgenxälde zu gehen. Dabei
sind sie mit Anmuth und Leichtigkeit ausgeführt. Sie wurde an die
Höfe 111 Wien und Versailles berufen, malte liaiser Iiari VII. und
den ganzen kaiserlichen Hof, und auch den König von "rankreich
bildete sie ab. Später kam sie nach Venedig zuriicls und jetzt war
bereits ihr Ruf so gross, dass selbst der Iiiinig von Polen, der
Churfiirst vun Bayern, der Prinz von Mecklenburg und andere vor-
nehme Personen ihre Bekanntschaft suchten. Die Akademien zu Rom,
Bologna und Paris {lahmen sie unter die Zahl ihrer Mitglieder auf.
Bosalba malte nicht allein Bildnisse, sondern auch anmuthige
Madonnen und andere Gemälde religiösen Inhalts, lauter Bilder, die
ausscr der Reinlichkeit und Schönheit der Farbe und der edlen
Zeichnung auch noch den Vorzug haben, dass sie durch das Alter
wenig oder nichts einbiissten. Dresden besitzt 157 Stücke von die-
ser Künstlerin.
Ihr Leben scheint nicht; ruhig gewesen zu seyn. Sie hatte häu-
ßge Anfälle von Traurigkeit, und unter tausend Bildern der Freude
erfüllten sie Grabgedanken. So machte sie einst ihr eigenes Bild-
niss mit einem vcrwellaten Iiranze ilmgehen, und nannte dieses das
Bild der Tragödie ihres Lebens und das Vorbild ihres traurigen
Todes. Musik war ihre Idehlingserhulung, selbst dann noch, als
sie gegen das Ende ihres Lebens erblindete.
Während ihres Aufenthaltes in Frankreich schrieb sie ein Tage-
buch, das unter dem Titel: Diario dcgli anni 1720 et 21, scritto da
Ros. Carriera zu Venedig 1795 mit Amnerlaungcn w'on Dom. Giov.
Vianelli in 4. erschien.