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Carpus.
Carracci ,
Ludwig.
Bartsch Versicherung" unbezweifelt Werke CarpionYs, der sie
in früheren Jahren nach Odoardo Fioletti copirte.
Sie sind 4 Z. 6 L. hoch, und 16 17 Z. und einige Linien
breit.
Mehren-es wurde auchwnach Carpioni von anderen Künstlern ge-
stochen.
CarPpS, ein alter Edelsteinschneider, von dem man einen Bachus
uncL-Ariadne, auf emem Panther reitend, und einen Herknles mit
Dejanira kennt. Murr vermuthet, Carpus sei ein__Schüler des Sostra-
tus, dem er jedoch in der Zeichnung und Ausfuhrung weit nach-
steht.
calT, Baumeister aus York, ein Künstler, der sich in der zweiten
Hälfte des vorigen Jahrhunderts durch Geschmack und Wissenschaft
rühmlich aus ezeichnet hat. Nach seinen Plänen ist das schöne
Gebäude des iandgerichtes erbaut. Volkinann IV. 181..
ca", ein Maler zu London. Er wurde daselbst am I1. März 1817
des Hochverrathes beziichtiget, in seiner Behausung verhaftet, ver-
hört und in das Gefiingniss gebracht. Einige Jahre früher hatte
er für den Iiönig zu Windsor gearbeitet.
CEIITQCCI, Ludwig, das Haupt einer Malerschule, geb. zu Bologna
1555, gest. daselbst 161g. Die Carracci wurden zu einer Zeit ge-
boren, in welcher die Kunst nach Verlauf von fünfzig Jahren von
einer Höhe herab sank, zu welcher sie von der Zeit ihrer kräfti-
gen Wiederbelebung an erst nach drei Jahrhunderten gelangt war.
Zu jener Zeit, als diese Künstler den Schauplatz betraten, be-
gnügte man sich mit gehaltlosen Produkten, selbst in Rom im
Angesichts: der unsterblichen Werke des Alterthumes und jener
herrlichen Schöpfungen, die Rafael und Michel Angeln hinterlies-
sen. Ein so augenscheinlicher Verfall konnte jedochuiicht unbe-
merkt bleiben und es musste der Vorsatz rege werden, die Kunst
von ihren Abwegen wieder zu der wahren Bahn zurückzuführen.
Dieses erstrebten zu Bologna die Carracei und sie traten als Män-
ner von ungemeiner Tüchtigkeit und rastlosem Eifer auf. Sie stell-
ten einen neuen Styl der zu ihrer Zeit herrschenden Manier ent-
gegen, und es gelang ihnen nach einigem Iianipfe dieselbe fast
gänzlich zu verdrängen. Die von ihnen gestiftete Schule erhielt
endlich in ganz Italien ein entschiedenes Uebergewicht und sie wur-
den allgemein als die Wiederhersteller der Kunst betrachtet.
Der Styl dieser Meister ging ebenfalls aus Nachahmung hervor,
woraus der falsche Geschmack, über den sie den Sieg erhielten,
entstanden war. Nur gingen dieselben dabei mit mehr Wahl und
Urtheil zu Werke, als jene Nachahmer des Michel Angele und
Correggio, die ihre Vorbilder gleichsam von der sterblichen Seite
smffassten. Die Carracci folgten keinem Meister unbedingt, sondern
strebten die Vorzüge der antiken und der ihnen vorausgegangenen
neueren Iiiinstler dadurch in sich zu vereinigen, dass sie jeden
derselben in dem Theile der Kunst nachzuahmen suchten, in dem
er nach ihrer Meinung als vorzüglich ausgezeichnet betrachtet wer-
den konnte. Man hat ihnen daher mit Recht den Namen Eklekti-
ker gegeben, wie jene späteren Philosophen des Alterthunies ge-
nannt wurden, welche die vor ihnen erschienenen Philosophischen
Systeme zu verbinden und dadurch ein vollständiges Ganzes zu bil-
den suchten. Und wie diese Eklektiker der Philosophie erst nach
dem Verschwinden der grossen, selbstständigen Denker erschienen,