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Caronni,
Paolo.
Carotto,
Gian Francesco.
den vorzüglichen seines Faches gehört. Er bildete sich in Long-
hi's Schule, und lieferte mehrere Blätter, die sich durch Leichtig-
lseit in Führung des Grabstichels, durch Reinheit der Strichlagell
und durch Wärme des Gefühles auszeichnen. Er versteht es auch,
nach Erforderniss mit männlicher Kraft aufzutreten. Unter seinen
Blättern erwähnen wir:
Venus, welche den Amor säugt, nach Parmigianino, gr. fol.
Die ersten Abdrücke sind vor der Schrift und kosten 13 fl. Die
zweiten kosten gewöhnlich um die Hälfte weniger.
Venus nimmt dem Amor den Bogen, nach C. Procaccini. Das
Gegenstück von gleichem Preise, und im ersten Drucke vor
der Schrift.
Maria gebietet dem kleinen Johannes, das schlafende Christus-
' kind nicht zu wecken, nach Sassoferrato; qu. fol.
Mater amabilis. Die heil. Jungfrau mit dem Christuskinde im
Arme, nach einem Jugendwerke Rafaels, oder einer Copie ei-
nes solchen. hl. fol. 5 fl. 56 kr.
Alexander, begleitet von Hephästion, besucht die Familie des
Darius, nach C. Lebrun, qu. Imperialfol. Im ersten Drucke
vor der Schrift 36 tl.
Yietro Metastasio, nach G. Steiner, kl. fol.
Ginseppe Parini, kl. fol.
Bafaelle Morghen, lsLfol. Jedes dieser Bildnisseltostet lifl. 12 hr.
Die Vision des Ezechiel, nach Rafael, fol.
Die Einführung der Euroya, nach Appiani, 1828, fol.
Carosselll (Crowlll), Angele, Maler, geb. zu Rom 1585, gest-
1655. Er bildete sich nach Carravaggio, war aber in jedem Style
geschickt und gerecht, und brachte in Mich. Angelds Manier mehr
Anmulih und Zartheit. Seine Gemälde bestehen fast alle in Bild-
nissen oder kleinen Figuren, die voll Bewegung, anmuthig in den
Tinten, sehr ausgeführt und geschätzt sind. Ausser Carravaggioü
Styl, Womit er oft die Iiundigsten täuschte, abmte er auch Andere
wunderbar nach. Eine Helena von ihm galt sogar bei seinen Ne-
benbuhlern für ein Werk Titians, bis er seine gewöhnliche Chiffre
A. C. in kleinen Buchstaben auf dem Bilde nachwies. Von zweien
seiner Nachbilder RafaePs gestand Poussin, er würde sie für Ur-
bilder gehalten haben, wenn er nicht gewusst hätte, dass sie sich
anderswo befänden.
Carosselli entwarf nie Zeichnungen oder Studien zu seinen Wer-
ken. Lanzi. I. 454. d. Ausg. Sein Gemälde des heil. Wenzel ist
für den Altar dieses Heiligen in St. Peter in Mosaik gesetzt und
eines von den wenigen grossen Werken dieses Künstlers, jetzt im
Quirinal.
Fiorillo I. 188. erwähnt eines Anton Caroselli als trefllichen C04
Pisten älterer Meister, und Winehelmann in seinem Maler-Lexicon
eines Anton Carostelli. Diese beiden Künstler scheinen mit Obi-
gein eine und dieselbe Person zu seyn, so wie jener Anton Caro-
setti des Heinecke.
631011110 , Glall FPQIICBSCO, Maler aus Verona, geb. 1470, gest-
1546. Er bildete sich in einer strengen Schule und hat in dem
Wenigen, was von ihm übrig ist, ein tiefes Gemiith entfaltet. Er
war erstlich ein Schüler des Liberale von Verona, wandte sich
aber nachher nach Mantua in die Schule des Andrea Mantegna-
Carotto ahmte jedoch nicht das Harte und die etwas manierirten
Formen seines Meisters nach, sondern strebte nach dem einfach
Natürlichen und Edlen, und wenn er sich in grossen Compositiw