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Carlone ,
Carlo.
Carlone ,
Giov;
Batistn.
werde wohl thun, mit Ulysse's Vorsicht, den Blick davon abzuwen-
den. Iiaspar Fuessli hat in seinem Leben der besten Künstler der
Schweiz V. 222 diesen Künstler nflcnbaifübcrsclniitzt.
Carlone hat auch einige Stücke in Kupfer radirt. Rost IV. 125
verzeichnet 7 Blätter.
Die Empfangniss Maria;
Die heil. Familie, WO Johannes dem Jesuskinde die Fiisse lsüsst;
Carl Borrolnäus reicht den Pesthranken das Abendmal; fol.
Der Tod eines Heiligen; fol.
Ein Deckenstück, den Überfluss vorstellend; qu.
Ein -'a12dercs Deckenstiick mit einer Figur, die eine Krone hält;
qu. .
Ein drittes Decltenstück mit einer Gruppe von Kindern; qu. 4.
Carlüne; 1310,50, Carls älterer Bruder, geb. zu Scaria 1675, war
einer der grössten Bildhauer seiner Zeit. Er arbeitete IneislenS in
Deutschland für Fürsten und Klöster, ibesonclers führte er in lYIaria
Einsiedeln eine Menge Statuen und Basrelieis aus. Starb 1750.
CQTIOÜC, Taddßü, Maler, Bildhauer und Baumeister, von Rovio,
lernte bei seinem Vater Johann und studirte hierauf zu Rom. Er
liess sich in Genua nieder und verfcrtigte dort viele VVerke. Starb
1615 im 70. Jahre seines Alters. Er ist der Vater berühmter
Söhne.
Sein Bruder Joseph arbeitete gemeinschaftlich mit ihm.
69110118, Bßfldhürd, des oben erwähnten Josephs Sohn, erlangte
zu seiner Zeit in der Plastik und Malerei Ruf, besonders als Por-
traitmaler. Er wurde an den k. k. Hof nach Wien berufen, wo er
vieles malte und auch starb, doch wissen wir nicht in welchem
Jahre. Seine Blüthezeit fällt um 1670.
Sein Bruder Thomas arbeitete als Bildhauer am Hofe zu Turin.
Auch das Todesjahr und die näheren Verhältnisse dieses Künstlers
sind unbekannt.
GEIIIOIIG, Giovannl, Sohn des Taddeo und sein und Peter Sorri's
Schüler, ging bald nach Rom und hierauf nach Florenz, wo er von
Passignano geleitet ward. Carlone kam früh zu grussem lluhme;
er ist gross in Auflassung geschichtlicher Handlungen, genau und
anmuthig in der Zeichnung, tief und erwägsam im Ausdruck, ganz
ausgezeichnet aber im Colorit von Waudgemiilden. Er folgte der
Art Tavarone's, suchte ihn aber inrseiuen Bildern noch zu über-
treffen; er ist auch in Umrissen genauer, nnd in der Anordnung
mannigfaltiger und reicher.
In der Nunziata del Guastato sind Bilder von ihm und seinem
Bruder. Von dem ersteren das Mittelschilf, ein herrliches Denk-
mal der Kunst. Seine Arbeit in der Tlieatinerlsirche zu Mailand
konnte er nicht vollenden, denn es raffte ihn 1650 der Tod in
einem Alter von 59 Jahren dahin. Lanzi III. 277 d. Ausg.
Carlone, GIÜV- Billllslla, ebenfalls Maler und Schüler Passigua-
no's, wie sein erstgeborner Bruder Giovauni, dem er in den Grund-
sätzen folgte und als G-elmiilfe zur Seite stand. Von ihm sind die
Malereien des kleinern Schiffes in der Nunziata del Guastato. lYIau
findet hier ein mit reicher Phantasie, Liebe und lßlciss ausgeführ-
tes Werk; gcdanlaenreiche und neue Zusammenstellung, mannigfal-
tige und beseelte Iiiipfe, entschieden umrissene und von ihrem
Grunde sich ahlösende Gestaltern, liebliche, leuchtende und noch
jetzt irische Farben. Lanzi sagt, er habe an andern italienischen