Bonasone ,
Julius.
batlniä Geschmack ist zu St. Stefano ein Fegfeuer von ihm, das
sehr schon, und, wie man glaubt, mit Lurenzufs Hülle gemalt ist.
Die Iiul:ferstecherltunst studirte er wahrscheinlich unter Blau:-
Anton zu Rom, wo er auch starb. Sein (irabstichel ist leicht und
gefällig, aber nicht so fest und so rein in den Umrissen, als der
von Marc-Anton. Auch ist er nicht so zierlich und vollendet, ja
oft nachlässig in der Ausführung und unrichtig in der Zeichnung;
gleichwohl hat er Arbeiten geliefert, die das Gepräge des lalassii-
schen Geschmackes tragen. In seinen bessern Arbeiten bewundert
man die schönen Massen, die geschmackvolle Zusammenstellung
und die angenehmen VVendungen seiner Figuren, auch die kluge
Vertheilung von Lieht und Schatten, sowohl auf seinen Gruppen,
als an einzelnen Figuren. Um in seinen Arbeiten diese Verdienste
zu bemerken, muss man ihn aus den bessten Abdriicken beurthei-
len; die gewöhnlichen sind schwach und abgenutzt, kaum mehr
der Schatten von des Iiiinstlers originelleln Geiste.
Julius Bonasone, auch Bolognese genannt, bezeichnete seine
Blätter mit B. LB. 1.15.13. oder mit einem Nloxiograznme. Ausser
diesen Zeichen hat er noch seinen Namen auf mancherlei Art qm.
schrieben, als: Julius l3unasonius F. J. Bonasone inventore.i_
Julio Bonisoni. Julio ßonahso. Julio b. Boneso. Bo-
nese. I. Vintor. etc.
Einen Catalug von 252 Blättern Bonasonds gab Malvasia heraus;
auch Mariettc schrieb einen Catalogue raisxmne, der aber nicht zum
Druck kam. Das sicherste Verzeiehniss der VVerke dieses Iiiinstlers
gibt Bartsch XV. 101, wo 354 Blätter beschrieben sind; 566 werden
ihm zugeschrieben in G. Culnberlancfs Soine aneedols cf Lhe life
of Julio Bonasozii, London 179.3, ein ungenaues VVei-k.
Zu den vorziiglichsten Blättern dieses Iiiinstlers, von denen viele
in schönen Abdriicken ungemein selten sind, fehören folgende;
Der Ausgang aus der Arche, nach Rafael, 1544i; H. 11 Z.,Br. 1.1 Z.
Das Manna-Sammeln in der Wüste, nach Parmesano, 1510; 11,
10 Z., Br. 12 Z. 6 L.
Judith steckt den Iiopf des Holofernes in einen Sack, nach Ba-
fael; H. 9 Z. 6 L., Br. 7 Z. 5 L. Selten.
Die heil. Jungfrau bei Joseph sitzend, mit dem Iiinde auf dem
Schoosse, das den kleinen Johannes umarmt, 1579; H, 12 2„
Br. 7 Z. 2 L. Sehr selten und eines der schönsten Blätter Bu-
nasone's.
Der todte Heiland auf dem Grabe vor Maria, mit dem Namen
Rafael, und ohne des Bonasone Namen; H. g Z., Br. 12 Z.
Eine heil. Familie, wo Maria in der lWIitte von Ruinen das Iiind
aus der Wiege hebt, nach Rafael; H. 15 Z. 5 L., Br. gZ. 3L.
Selten.
Die Anbetung der Hirten, ein Vollendetes Blatt, wahrscheinlich
nach Giulio Ilomanols Zeichnung; H. 10 Z., Br. 15 Z. 10 L.
Eine ähnliche Darstellung hat der Iiiinstler geätzt.
Maria mit dem Iiinde und St. Elisabeth auf den Iinien, die den
kleinen Johannes hält, der mit Jesus redet, nach Rafael; H.
15 Z., Br. gZ. 2L. Eines der seltensten Blätter des Iiiixistlers.
Eine heil. Familie, wo St. Elisabeth und Jesus dem Johannes ei-
nen Vogel zeigen, nach Jul. Romano; H. 3 Z, 914„ 31-, 15 Z,
Ohne Zeichen und selten.
St. Cäcilia, nach Rafael, 1531; H. 11 Z. 9 L_, Br, 7 Z,
St-. Georg, nach Julius Romanus, 1574.; H, 13 z" B], 147,611"
Selten.
Die heil. Familie mit der Magdalena, die eine Vase hiiltffnach
Parmesano, 1545; H. 9 Z- 10 Br. 7 Z.