Camuccini ,
Vincenzo.
Cmnus ,
Duval
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Ein berühmtes Werk Camuccinfs, das später als die beiden oben
erwahntexl erschien, ist der ungläubige Thomas, der für Wiirtlig
891111113611 wurde, fiir die St. Peterskirche in Mosaik der Zeit zu
trotzen. Ein anderes Gemälde in St. Giovanni zu Piacenza stellt
die Darstellung im Tempel vor, ein VVerk, in welchem die Italie-
ner die Iloffnung erfiillt sahen, welche sie von diesem Künstler
hegten. Von dieser Zeit an malte er mit grosser Vorliebe Darstel-
lungen aus der römischen Geschichte. Er zog seinen Stoff aus
dem Leben des Lentulus, des Regulus, des Scipio, der Corne-
11a u. s. w. Sein lloratius Cocles ist ein Meisterwerk, und trefllich
auch Ilmnulus und ltemus als Iiinder, in der Gallerie des Grafen
Schönborn zu lleichershauseu. Sein Tod der Magdalena ist ein
höchst ausdrucksrollcs Bild, und seine Vermählung derfPsyehe,
Wie das erste in lebensgrossen lrligxiren, zeichnet sichidurch Schön-
heit der Cumposition, durch Farbeusclnnelz, durch Grazie und Ho-
heit aus. Die Grablegtiug Christi, die er fiir Carl IV. von Spa-
nien malte, ist ebenfalls wcgen der lebendigen Harmonie der Theile
zu bewundern. Nicht minder treliilich ist die Erscheinung des Herrn
in der Vorhölle, ein Bild, welches 1829 die Privatgesellschaft pa-
triotischer Iiunstfrcunde in Prag bestellte; eben so schön ist die
Bekehrung SouPs, ein colossalcs Gemälde, welches Camuccini 183i
fiir die Kirche der Apostel zu Rom malte, und prächtig ist jene
Darstellung von 1855 zu nennen, welche die Sendung der Bene-
diktiner nach England, als Verkiinder des wahren Glaubens schil-
dert. Besonders zu erwähnen sind auch die Gemälde am Plafond
im Pallaste 'I'orl0nia, die er mit Landi ausfiihrte.
Camucciui ist auchiiu Portraite ausgezeichnet; einigeseiner Bild-
nisse stehen neben denen eines Hubens und 'l'intorettti. Er malte
den König und die Iiönigin von Neapel und Pius VII. Das aus-
gezeichnete Bild dieses Pabstes ist in der k. k. Gallerie zu VVien.
Einen bleibenden Werth besitzt auch sein Portrait der Gräfin von
Dietrichstein, 182g gemalt.
Mehrere seiner Werke hat Bettelini gestochen, und 1339 kiin-
digte zu Rom der Iiunstlaiiildler Scudellari Steinzeichnungeu von
ihm an, die in monatlichen Heften zu vier Blättern mit. französi-
schem und italienischem Texte erschienen, unter dem Titel: I fatti
principali della vita de Gesu Cristo, espressi in litographia dal
Cav. Vincenzo Camncciili.
Ihm verdanken wir auch die Fortsetzung des lVIuseo Capitoliilo.
Camuccini ist ein gelehrter Künstler und ein NIauu von unbe-
seholtenem Charakter. Mehrere Akademien zählen ihn unter der
Zahl ihrer Mitglieder. Der Pabst ernannte ihn zum Oberaufseher
der Gemälde Roms und zum Ritter, und auch der hiichstselige
Kaiser Franz ertheilte ihm 1819 den Orden der eisernen lirnne,
0311111061111, PIGIPO, Bruder des Obigcn, machte sich als Gemäldes
Renner und Hcstaurateur einen riihmlichen Namen. Er ward der Kunst-
gehiilfe Vincenzo's, und Beiden verdanken wir die Restaurationen mclv
rerer Meisterwerke. Die Farben, sowohl in Uel als in lrrecso, wurden
ohne Atlffrischung wieder hergestellt. Dieser Iiiinstlcr starb 1855.
cümllllß , FPQITGCSCO, ein Maler von Bologna, Schüler und viel-
leicht Gehülle des Lud. Carracci.
Er malte nach dem 'I_'ode des Meisters einige Bilder ilach dessen
Zeichnungen, die dem Urheber Tilhrp machen.
Crunullu starb 1050 im 50. Jahre. Ticozzi.
Camus dliarie-Nieolas, Ponce. s. Pnnee.
Üamus, Duval le. S. Dnval. 9 i
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