Campi,
Bcrnardino.
Campiglia,
Johann
Dominik.
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gelbngene Kuppel des Cliores bei der St. Sigmunds-Iiirche sein
grosstes Meisterwerk. Die Malerei hat einen Umfang von 56 E]-
len, und die sieben Ellen holten Figuren erscheinen ennoch, aus
einem gehörigen Gesichtspunkte, in natürlicher Gi-össe. Nach An-
dern ist eine Geburt Christi zu St. Domenico in Cremona sein
Hauptwerk, welches Lamo, sein Biograph, einen Canon aller Ar:
Iiuilstvollktimmenlieit nennt. Sehr schön ist auch die Himmelfahrt
der Maria in St. Domenico, 1568 gemalt.
Unter seinen Copien nach 'I'itiai1 werden besonders die eilf rö-
mischen Iiaiser gerühmt, die sich ehedem in Mantua befanden.
Er fügte den zwölften, Domitian, hinzu, und zwar in so glei-
chem Style, dass er ureigen schien. Diese (lopien fanden auch
allgemeinen Beifall, wessvvegen er sie viermal wiederholen musste,
für den Kaiser, den Herzog von Alba, den Herzog von Sesso und
den Ringomes.
Auch im Portraite war Campi ausgezeichnet und übertraf hierin
selbst den Altissilno; desswegen liesscn sich auch Könige und Fiir-
sten von ihm malen.
Bernardino, sagt Lanzi, ist neben den übrigen Campi, der
niichternste, aber der schulgerechteste; nicht so gross wie Giulio,
aber er hat mehr Idealschönheit und trifft das Herz mehr. Mehr
als dem Giulio gleicht er dem Antonio in den langen Verhältnis-
sen, im Uebrigeii gar nicht, so dass er zuweilen gar an das Cbrockene
zu streifen scheint, wie in Mariii Himmelfahrt im Dome, um nur
nicht in das Manierirte zu verfallen.
Beruardino bildete mehrere Schüler, darunter die berühmte So-
fonisba Anguisciola und den G. B. Trotte. Er schrieb auch ein
Buch von der Malerei unter dem Titel: Parer sulla pittura 1584.
Sein Sterbejahr ist unbekannt geblieben, es muss aber um 1590
fallen, um welche Zeit die Malerer in Cremona eine neue Gestalt
gewann. Lanzi II. 580 d. A. Fiorillo II. 415.
Man hat von Bernardino auch einige lobenswerthe Stiche. Die
Erweckung des Lazarus, nach denrGemäilde der Cathedrale zu
Cremona, ist bezeichnet: Bernardinus Campus cremonensis in.
Campl, DaVldy ein Maler zu Genua, der Historien und Portraite
malte, und besonders glücklich im Copiren war. Er starb 1750 im
67. Jahre.
Campidoglio, Michel Angele d1, eigentlich MLA. Pace, ein
Römer, besass grosse Meisterschaft, alle Arten Fruchte und Blu.
men zu malen. Er ist in und ausser Rom in Sammlungen bekannt.
Starb um 1760, 01111-59131? O0 Jahre alt-
Campiglia, Johann DOmlnlli, Maler, Zeichner und Iiupfergte-
eher, geboren zu Lucca 1692, erlernte die Afliangsgrunde der Zei-
chen- und Malcrkunst bei Th. Redi und L. del 1VIoro, besuchte
auch zu Bologna die Schule des J. dal Sole. Hier copirte er fleis-
sig die VVerl-ae der Carracei, des Guido Reni und anderer beriihm.
ter Männer, machte sich aber dennoch, obgleich er auch nach ei-
gener Erfindung gemalt, nicht so sehr als Maler, sondern als Zeich-
ner einen Namen. Er zeichnete die meisten Statuen, Büsten um]
Poi-traits der Gallerie zu Florenz, erfand die typographischen Vep.
ziefungen zu diesem NVerke, und radirte selbst dazu in einem gu-
ten Gesehmacke eine beträchtliche Anzahl Platten. Er ward auch!
nach Ruin berufen, um die Zeichnungen von den Bildhanerwerken
des Capitols (Scultura del Campidoglio) zu machen, wovon der
erste Band 1741 herausliam. '
Unter seinen i-adirten Werken nennt Rost die Portraite den J.