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Campi ,
Antonio.
Campi,
Bernardinn.
nige Meister nach seinen Werken. So stach Aug. (Jarraeei, neben
andern, das oben erwähnte jetzt seltene Blatt, welches die Erwe-
ckung der heil. Euticha durch den heil. Paulus vorstellt. M. Pic-
cioni stach nach ihm die Aussetzung des Moses u. s. w.
Ein nach ihm gefertigtes Helldunliel stellt den kleinen Jesus auf
dem Iireuze schlafend vor, mit einem Monograznme bezeichnet.
Ein anderes von drei Platten, von einem Ungenannten gefertigt,
zeigt ein Mädchen, welches die Guitarre spielt. Bezeichnet: ANT.
(IRE.
Von zwei andern Ilolzsclmitten stellt der eine die Ruhe in Acgyp-
ten dar, wo mehrere Engel dem Iiinde Früchte bringen; der an-
dere eine heil. Familie. Das erste Blatt ist bezeichnet: ANTONIUS
CREMONENSIS 1547, das zweite trägt denselben Nanlen und die
Jahrzahl 1550.
Die Originalausgabe von CampPs Chronik in Folie ist mit dem
Jahre 1582 versehen und sehr selten und geschätzt. Einige Exemplare
haben die Jahrzahl 1585, weil die Numer 2 mit der Feder in 5
verändert wurde, um die mit der Dedication gleiche Jahrzahl her-
zustellen.
Eine spätere Ausgabe in Quart ist von 1645- Ein solches Exem-
plar, das nicht weniger Kupfer hat, als die erste Ausgabe, ist bei
Weigel für 5 Thlr. ausgeboten.
Ein sehr schönes Exemplar der Folio -Ausgabe, welches auf der
Rückseite des Titels das Bildniss Philipffs II. hat, wurde bei Val-
liere mit 172 Fr. bezahlt. Dieses Bildniss fehlt in der spätem Aus-
gabe, welche wir sahen.
Cavaliere Campi lebte noch 1586, und machte sein Testament 1591,
wie Oretti versichert. Lanzi II. 358 d. Ausg. u. A.
Canlpl, VIHCEUZO; Maler, dritter Sohn Galeazzzfs und unermü-
deter Gefährte seiner Brüder, denen er im Colorite last gleicht, je-
doch in der Zeichnung nachsteht. Zu Cremona sieht man von sei-
ner Hand vier Abnehmungen vom Kreuze, unter denen Baldinucci
besonders die im Dome lobt. Im Christus ist eine so täuschende
Verkürzung, wie in dem des Pordenone. Köpfe und Colorit sind
ebenfalls lobenswerth. In kleinen Figuren war Vineenzo besser,
als in grossen, und auch seine Bildnisse und Früchte werden ge-
schätzt, die er sehr natürlich in häufigen Zimmerbildern wieder
gab. Viele seiner Cabinetsstiicke waren auf Schiefer gemalt.
In S. Paolo zu Mailand ist ein Bild mit der Unterschrift: Vin-
centius una cum Julio et Antonio fratribus pinxerunt an. 1583. Er
starb nach Zaist 1591. Lanzi l. e. 559 u. A.
Üampl, BCITlaTdUlQ; Maler zu Cremona, vielleicht ein Verwandter
der drei obigen Campi, ist unter den Seinen, was Annibale unter
den Carraeci ist. Er verlegte sich anfangs, nach seines Vaters
Wahl, auf die Goldschmiedekunst, ergab sich nachher der Malerei
unter Giulio Campi, und stuclirte später zu Mantua bei Ippolito
Costa. Hier wirkten auch die Werke des Giulio Romano auf ihn,
und so wurde er in früher Iugend Meister. Er wusste sich viel
von 'I'itian's Manier so eigen zu machen, dass man selten die Co-
pien von den Originalien unterscheiden konnte. Auch Correggio,
und besonders Rafael, schwebten ihm vor Augen. Die Einfalt und
Natürlichkeit dieses letztern bewundert man in seinen Werken.
Dessen ungeachtet ist seine Manier neu; nirgends erblickt man
den Nachahmer.
In Mailand, und vorzüglich in Cremona, sieht man eine Menge
Werke dieses Künstlers; in letzter Stadt ist die im Jahre 1570 an-