Culvart,
Dionysins.
Calvi ,
Lazaro
und
Pantaleone.
301
Calvart, der, ehrwiirdig und gediegen, viel zu Wenig gewürdi-
get und hervorgehoben worden ist, bildete eine Zeit lang eine mit
Gliick kämpfende Gegienparthei, unterlag aber der vom Zeit e-
schmack begünstigten neuen Schule, die allerdings in der Beleäit-
hert der Gefühle und im Reichthum einer schwärinerischen Phan-
tasie einen grossen Vorsprung gewann.
Lanzi III. 218 d. Ausg. nennt Calvart einen guten Maler für
seine Zeit, verständig in der Perspektive, die er von Funtana er-
lernt hatte, und einen anmuthigen Zeichner in SabbatinPs Ge-
schinack. Sein Colorit war im Geschmack der Niederländer, wess-
halb ihn die Bologner als Hersteller ihrer Schule ansahen, welche
in diesem Theile der Malerei gesunken war. Seinen Figuren fehlt
es zuweilen an dem erforderlichen Anstand. Er malte viele kleine
Bilder auf Kupfer, evangelische Geschichten vorstellencl, die in
Italien und Flandern Absatz landen. Mehrere uralten auch seine
Schüler, die Calvart nur iiberging, und so werden besonders die-
jenigen geschätzt, welche Guido und Albani für ihn! arbeiteten.
Unter seinen grossen Bildern sind sein S. Petronio und das Fege-
feuer alle Grazie sehr berühmt; aus diesen und andern gestanden
die besten Carraccisten viel gelernt zu haben.
Die vorziiglichstexi Gallerien haben Bilder von Calvart.
E. Sadeler, A. Carracci, J. Curti, J. Matham, Wierx etc. haben
nach ihm gestochen.
CEIIVI, POYUPQO, ein jetzt lebender Maler zu Mailand, der bei
Migliara seine Kunst erlernte. Er trat mit Erfolg in die Fnsssta-
pfen seines Lehrers, und lieferte bereits Bilder, die alle Achtung
verdienen. Sie bestehen in Landschaften, in trefflichen Ansichten
von Kirchen, Klöstern, Gängen. Vestibulen. In diesen ist das
Licht gut vertheilt, das Helldnnkel geschickt behandelt, und auch
Iienntniss der Perspektive beurkunden sie.
Calvi, Jakob AIGXQTIIIBY, ein italienischer Iiupferstecher unsers
Jahrhunderts. Er lieferte H Blätter nach den Gemälden des be-
rühmten Klosters S. Michele in Boscu.
Die nähern Verhältnisse dieses Künstlers kennen wir nicht.
calVl, Lazaro und Pantaleone, Gebrüder, Maler zu Genua,
Söhne und Zöglinge eines leidlichen Malers im alten Style, eines
der ersten in Genua, welche die Goldgriinde verlaannten und Far-
bengriinde malten, Agostino genannt.
Pantaleon half seinem berühmtcren Bruder und stieg dadurch in
Ruf. Ihrer Arbeiten sind viele in Genua und dessen Gebiet, zu
Monaco und Neapel, in jeder Gattung von Figuren, Grottesken,
Gypsarbeiten, womit sie Kirchen und Palläste schmückten. Einige
sind vortreHlich , wie die an der Facade des Pallastes Doria. Im
Pallaste Pallavicini al Zerbino stellten sie Seipids Enthaltsamkeit
dar, und brachten hier glücklich nackte Figuren an.
Lazaro besass keinen guten Charakter, denn er vergiftete den
Giaeomo Bargone, als er diesen auf Kosten seines Buhmes und
Gewinnes steigen sah, und gegen die andern bewahrte er sich mit
einer Menge Anhänger, wohl auch Söldlingen, die seine Werke in
den Himmel erhoben und fremde herabsetzten, und doch iiherfun-
kelte Cambiasafs Genius den seinigen. Als er sich nun diesen vor-
gezogen sah, verliess er aus Aerger die Malerei und ergab sich
der Fechtlaunst und Schifffahrt, und rührte fast zwanzig Jahre kei-
nen Pinsel mehr an. Endlich ergriff er ihn wieder, und malte,
nur freilich etwas trocken, bis in sein 85. Jahr. Zu seinen letzten
Bildern gehört die Arbeit an den Wänden und der Kuppel von