292
Cnllimachus.
Canon.
Von Bildwerken dieses Künstlers ist nur wenig verzeichnet. Zu
Plataeae stellte er die Juno in ihrem Tempel sitzend vor, wie Pau-
sunias henachriclitet, und Plinius erwähnt der tanzenden Sparta-
nerinnen. Dieses Werk war höchst vollendet, aber das Uehermass
von Fleiss hatte demselben das Leichte, die Grazie entzogen.
1111 capitolinischen Museum sieht man jetzt ein Relief, welches
drei tanzende Horen und einen Satyr vorstellt und mit dem Na-
men Hotzlllzntxyo; bezeichnet ist. Die Arbeit ist noch im ägineti-
schen Styl, aber mit solchem Fleisse vollendet, dass man noch
wohl an unsern Künstler denken könnte. Andere hingegen halten
diesen Cnllimaclius fiir einen ältern lYIeister.
CalllplTlOU, ein alter Maler von Samos, der den Tempel der ephe-
sischcn Diana mit Gemälden zierte. Er wählte seine Gegenstände
aus der Iliade. Seine Bliithe fällt in das vierte Jahrhundert vor
Christus.
Es gab auch einen Vasenmaler dieses Namens. S. Millin pein-
tures I. tab. 44.
CülllSlIOIllCüS; ein Bildhauer von Theben, der mit dem Athener
Xenophon für den Tempel der Fortuna zu Theben die Statue die-
ser Göttin machte. Von ihm war jedoch nur der Torso; den Kopf
und die Hände fertigte Xenophon. Er blühte um Ol. 102. 1.
calliSllratllS, ein Bildhauer aus der Zeit des Wiederaufbliihens der
griechischen Kunst. Sein Vaterland ist unbekannt, aber die Zeit
seiner Bliithe um Ol. 155- Plinius erwähnt von ihm das Bild des
Evanthes mit einer schreckenvollen Miene.
G3nil1el35, ein Bildhauer aus Aegina, den Pausanias für einen Suhn_
oder Schüler des Onatas lniilt. lVIit letzterem fertigte er die Statue
des Merkur mit dem Widder. Seine Blüthezeit setzt Müller in
Ol. 33.
Gallon, Bildner aus Aegina, der an der Spitze der liiinstler steht,
welche zur Zeit der Iiunstentwichlung'den Namen von Aegina
durch ihre Werke geehrt haben. Er war nach Pausaiaias ein Schii-
ler des Tektiius und Angelion, die in Ol. 50 fallen, und so wird
Callon im zweiten liunstgeschlecht nach ihnen, auf Ol. ÖO zu ril-
cken seyn. Er war gleichzeitig mit Canachns, und in alten Iiunst-
urtheileu, so wie dieser, ein Vertreter des harten Styls; denn seine
Werke, so wie die des Hegesias, nennt Quintilian hart und den tos-
canischen ähnlich (XII. c. 10). Ein ähnliches Urtheil fällt Ciceru
über Canachus (de clar. e. 18). Heinrich Meyer glaubt den Pau-
sanias eines Irrthums beschuldigen zu müssen, wenn er den Cal-
lon zum Zeitgenossen des Canaehus macht, von dem er gewiss wis-
sen will, dass er erst in Ol. 95 lebte (Gesch. der b. K. bei den
Griechen II. 74). Allein Thiersch, Sehorn, Ii. O. Müller, Böckll
und Silliä halten es für ausgemacht, dass ein Canachus noch um
Ol. 65 ge ebt, dessen Zeitgenosse Callon war. Es ist demnach die
Angabe des Pausanias, mit dem auch Pliuius übereinstimmt, un-
umstösslich, nur ein späterer Canachxis anzunehmen, der Ol. 95
lebte.
Vom Aegiueten Callon sah man zu Amyclä einen ehernen Drei-
fuss mit dem Standbilde der Pasiphac, ein Weihgeschenli der Spar-
taner um Ol. 71, nicht Ol. 29, wie Pausanias berichtet, und 111
'I'roezen die Minerva aus Holz geschnitzt. Von ihm selbst, oder
unter seiner Leitung verfertigt, sind aller Wahrscheinlichkeit nßßh
die ßildsäulen, welche in den Giebelfeldern eine: ägixietischßß