Volltext: Börner - Cleoetas (Bd. 2)

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Cnllimachus. 
Canon. 
Von Bildwerken dieses Künstlers ist nur wenig verzeichnet. Zu 
Plataeae stellte er die Juno in ihrem Tempel sitzend vor, wie Pau- 
sunias henachriclitet, und Plinius erwähnt der tanzenden Sparta- 
nerinnen. Dieses Werk war höchst vollendet, aber das Uehermass 
von Fleiss hatte demselben das Leichte, die Grazie entzogen. 
1111 capitolinischen Museum sieht man jetzt ein Relief, welches 
drei tanzende Horen und einen Satyr vorstellt und mit dem Na- 
men Hotzlllzntxyo; bezeichnet ist. Die Arbeit ist noch im ägineti- 
schen Styl, aber mit solchem Fleisse vollendet, dass man noch 
wohl an unsern Künstler denken könnte. Andere hingegen halten 
diesen Cnllimaclius fiir einen ältern lYIeister. 
CalllplTlOU, ein alter Maler von Samos, der den Tempel der ephe- 
sischcn Diana mit Gemälden zierte. Er wählte seine Gegenstände 
aus der Iliade. Seine Bliithe fällt in das vierte Jahrhundert vor 
Christus. 
Es gab auch einen Vasenmaler dieses Namens. S. Millin pein- 
tures I. tab. 44.  
CülllSlIOIllCüS; ein Bildhauer von Theben, der mit dem Athener 
Xenophon für den Tempel der Fortuna zu Theben die Statue die- 
ser Göttin machte. Von ihm war jedoch nur der Torso; den Kopf 
und die Hände fertigte Xenophon. Er blühte um Ol. 102. 1. 
calliSllratllS, ein Bildhauer aus der Zeit des Wiederaufbliihens der 
griechischen Kunst. Sein Vaterland ist unbekannt, aber die Zeit 
seiner Bliithe um Ol. 155- Plinius erwähnt von ihm das Bild des 
Evanthes mit einer schreckenvollen Miene. 
G3nil1el35, ein Bildhauer aus Aegina, den Pausanias für einen Suhn_ 
oder Schüler des Onatas lniilt. lVIit letzterem fertigte er die Statue 
des Merkur mit dem Widder. Seine Blüthezeit setzt Müller in 
Ol. 33.   
Gallon, Bildner aus Aegina, der an der Spitze der liiinstler steht, 
welche zur Zeit der Iiunstentwichlung'den Namen von Aegina 
durch ihre Werke geehrt haben. Er war nach Pausaiaias ein Schii- 
ler des Tektiius und Angelion, die in Ol. 50 fallen, und so wird 
Callon im zweiten liunstgeschlecht nach ihnen, auf Ol. ÖO zu ril- 
cken seyn. Er war gleichzeitig mit Canachns, und in alten Iiunst- 
urtheileu, so wie dieser, ein Vertreter des harten Styls; denn seine 
Werke, so wie die des Hegesias, nennt Quintilian hart und den tos- 
canischen ähnlich (XII. c. 10). Ein ähnliches Urtheil fällt Ciceru 
über Canachus (de clar. e. 18). Heinrich Meyer glaubt den Pau- 
sanias eines Irrthums beschuldigen zu müssen, wenn er den Cal- 
lon zum Zeitgenossen des Canaehus macht, von dem er gewiss wis- 
sen will, dass er erst in Ol. 95 lebte (Gesch. der b. K. bei den 
Griechen II. 74). Allein Thiersch, Sehorn, Ii. O. Müller, Böckll 
und Silliä halten es für ausgemacht, dass ein Canachus noch um 
Ol. 65 ge ebt, dessen Zeitgenosse Callon war. Es ist demnach die 
Angabe des Pausanias, mit dem auch Pliuius übereinstimmt, un- 
 umstösslich, nur ein späterer Canachxis anzunehmen, der Ol. 95 
lebte. 
Vom Aegiueten Callon sah man zu Amyclä einen ehernen Drei- 
fuss mit dem Standbilde der Pasiphac, ein Weihgeschenli der Spar- 
taner um Ol. 71, nicht Ol. 29, wie Pausanias berichtet, und 111 
'I'roezen die Minerva aus Holz geschnitzt. Von ihm selbst, oder 
unter seiner Leitung verfertigt, sind aller Wahrscheinlichkeit nßßh 
die ßildsäulen, welche in den Giebelfeldern eine: ägixietischßß
	        
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