288
Callais ,
Callcot,
Allg-
Wall.
welche die Franzosen belagerteii, und schilderte sie zugleich mit
den vorgefallenen Schlachten. Diese Gemälde sind in Wasserfar-
ben ausgeführt. Auch in der Baukunst war er erfahren.
Callais, A., ein französischer Formschneider um das Ende des 1'6-
Jahrhunderts. Füssly erwähnt von ihm eine Allegorie auf den an
Heinrich IV. verübten Iiönigsmord.
Callamard, Charleyälntßflie, Bildhauer, befand sich um 1302
als Pensionär der französischen Akademie in Rom, und verfertigte
dort eine colossale Statue in Gyps, welche Bonaparte als Achill vor-
stellte. Er schien da mit Canova wetteifern zu wollen, aber den-
noch hatten nur die Modelle des letztem die Ehre, im Marmor
ausgeführt zu werden. Uebrigens war Callarnartl ein geschickter
Künstler, rein und correkt in der Zeichnung und den Umrissen,
seine Figuren sind graziös und schön in den Verhältnissen. Man
kennt von ihm mehrere Büsten und Basreliefs in Marmor: die Un-
schuld, welche eine Schlange erwärmt, 1810; einen verwundeten
Hiacyntb, 1812; für die Regierung in Marmor ausgeführt. Landon
II. 11g. gibt davon eine Abbildung.
Callmnard starb um 1321.
Callcot, Allg. Vvilll, ein trefflicher Landschaftsmaler, der um 1776
zu Iiensingtcm geboren wurde. Er nahm sich anfangs den Poussin
zum Muster, wendete sich aber in der Folge mehr an die Natur
und fand in Cuylfs Bildern seinen Gegenstand der Nachahmung.
Calleot hatte sich schon zu Anfang nnsers Jahrhunderts vortheil-
haft bekannt gemacht, und fortwährend sich als treiflichen liünst-
ler beurkundet. Aus seinen Gemälden spricht treue Beobachtung
der Natur, Schönheit der Linien, ein richtiges Verstiindniss der
Plane und in allen Theilen eine lobenswerthe Strenge und Ausfüh-
rung, Vorzüge, wie man sie bei keinem andern englischen Land-
schafter findet. Seine Färbung ist schön und glänzend, denn er liebt
die Heiterkeit, und daher sind seine Himmel und der Silberton seiner
Gewässer bezaubernd. Die Gemälde seiner spätern Zeit haben nach
Passavant (Iiunstreise durch England etc. S. 516-) meist einen et-
was grauen, doch leuchtenden hellen Ton; sie sind von einer ange-
nehmen, doch keineswegs nach englischer VVeise gewaltsamen Wir-
kung, ganz einfach und der wirklichen Beleuchtung ähnlich, und
doch voll Reiz, der eben so sehr durch die Formen, als die Farbe
erreicht ist.
Dieser Künstler malt nicht nur Landschaften und Seestiiclae, son-
dern entfaltet auch einen grossen Reichthum glücklicher Beobach-
tungen in seinen Genrebildern. Es herrscht darin eine Kraft und
Handlung, die nicht leicht übertroffen wird. Seine Figuren Zins-
sern keine Affehtation und der Ausdruck derselben ist bezeichnend.
Besonders gut sind seine Schleichhiindler dargestellt. Im Jahre
1851 brachte e'r ein ausgezeichnetes Bild niit der Ansicht von 'I'rient
zur Ausstellung, und nicht minder ausgezeichnet ist sein grosses
Gemälde, welch den Tower von der Wasserseite vorstellt und 1821
erschien. Passavant rühmt unter den Bildern, welche er von Call-
cot sah, vor allen eine holländische Iiüste, woran Fischweiber mit
einigen Männern stehen , die über einige auf dem Rande liegende
Fische zu handeln scheinen; mit einer Stadt im Hintergründe.
Dieser ganz einfache Gegenstand zeigt, nach Passavant, am besten die
Meisterschaft des Künstlers, da nur die grosse Wahrheit und der
lebendige Vortrag den Reiz geben können, den dieses Bild auf
Alle ausübte. Seine Bilder findet man in Häusern des Adels und
den Iiunstlicbhaberil Englands; darunter italienische Landschaften