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Calamis.
Calandruzzi ,
Hiacynth.
l
ihm gegossenen Siegevswagen, denn in Bildung der Bosse liam
ihm kein Anderer gleich, und unter den halberhabenen Arbeiten
an silbernen Geriithen werden die seinigen ilenÄrVerken des ersten
Ranges gleich geachtet. Plinius nennt zwei silberne Pokale, die
im Besitz des Gerinanicus waren, und von Zenodorus sehr kunst-
reich nach ebildet wurden.
Obgleichgein Zeitgenosse des PhidiaS, behielt er doch in der Aus-
fiihrung seiner Bildsiitilen noch Andeutungen des alten Styls und
seiner Härte bei. Cicero und Quintilian, unstreitig griechischen
Iiunstrichtern folgend, stimmen darin überein, dass die Werke
des Calninis zwar weniger hurt, als die des Hegesias und Cana-
chus, aber doch von der naturgemässen Weichheit der spiitern noch
entfernt gewesen seien. Dass aber, ungeachtet dieser Erinnerungen
an den alten Styl, den YVerken des Calamis eigenthüinliche Schön-
heit nicht gemangelt, wird mit gleicher Bestimmtheit angegeben.
Lucian bewundert an der Sosandra den Ausdruck der Scheu, des
zarten und verborgenen Lächelns und die schöne Anordnung des
Gewandes. Auch keine Alkmeiie irgend eines Künstlers war nach
Plinius edler, als die seinige; Thiersch über die Epochen der h.
Ii. unter den Griechen. Zweite Aufl. 155 d".
Nach Hirt, Geschichte der bildenden Iiiinste bei den Alten S. 154i,
macht Calzimis gleichsam den Idebergang von dem harten und her-
ben Styl der Alten zu dein weicheren und verfeinerten des Myroil
und Polyclet. So blielrdeiu Calaniis, zwischen die Alten und Neuen
gestellt, imingr noxch (ilain Anstrich des Herbert und Alterthümlichen
ei vorragein ein 'er ienst.
Er war geschickt in jeder Art von Technik, so dass er mit Cal-
limachus verglichen wurde. Er machte Colossen und die feinsten.
Silberarbeiteii. Mit der Bildung der Athleten scheint er sich in-
dessen nicht viel befasst zu haben.
Hirt glaubt, dass die Iinaben, welche die Agrigentiner weihten,
die Stellungen gehabt haben, welche Plinius unter dem Namen der
Adoranten bezeichnet. Ein Bild dieser Gattung in Erz besitzt das
kiinigl. Museum in Berlin, aber die Eleganz der Gestalt weiset
auf etwas spätere Zeit hin, als die des Calamis.
H, Meyer verniuthet, Calaniis sei Mitarbeiter am Parthenon ge-
wesen, und die drei Pferdeköple in London, vom Giebel des Tein-
Pels, seien Arbeiten des Calamis, der in Pferden so berühmt War.
GCSCh. der b. Iiiinste I. 285.
Cßiülltlra, JOhElIlD 3813151511, berühmter Musivarbeiter, geb. zu
Vercelli 1563, gest. tßfpi oder 105,8. Durch diesen Künstler ge-
" langte die Mosailixnalerei zu einer höhcrn Vollkommenheit, denn
er wusste ihr durch einen bessern Iiitt mehr Dauer zu geben. In
der Peterskirche zu Rom sind die vier Iiirchenväter von seiner
Hand gelertiget, und der Erzengel ,Micl1ael nach dem Gemälde
des Ritters d'Arpiiio, sein beriihintestes Werk. Er arbeitete auch
Bildnisse und Copien vorzüglicher Alten mit grosser Gleichheit
und Feinheit, Pascoli rühmt eine Madonna nach Rafael, ehemals
im Besitz der Iiönigin von Schweden.
Galandruzzi, Hiacyntll, Maler, geb. zu Palermo 1646, gest. 170?-
Er war ein guter Schüler und Nachahmer Marzittzfs, und hinter-
liess in Boni in mehreren Iiirchen und Pallästeii Proben seiner
Kunst, und auch in seiner Vatei-stadtyyvo er starb, sieht man sol-
che, die alle an Werth denen des Mqratta gleich kommen sollen-